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Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Auf die Hillstoaner Alm

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
8 km
Aufstieg:
450 m
Abstieg:
450 m

Hefezopf am Ende einer Almentour. Vorneweg sei angemerkt: Die Hillstoaner Alm wird auf den Wanderschildern als Hillsteiner Alm oder auch als Gschwendtneralm bezeichnet, denn sie gehört dem Gschwendtner-Bauern im nahen Brannenburg. Die urige Alm lässt sich, neben der hier beschriebenen Wanderung, auch auf einem ganz kurzen Weg erreichen - perfekt für Familien mit Kleinkindern.

Beschreibung

Duftende Belohnung

»Marie, hast noch a Kaffeetscherl und an Zopf?«, fragen die Einheimischen die Sennerin auf der Hillstoa­ner Alm gleich nach ihrer Ankunft. Zum Glück hat Marie für Nachschub gesorgt und zieht einen frisch gebackenen Hefezopf aus dem Ofen. Das fängt ja schon mal gut an, und so sichern wir uns neben unserem Speck-Käse-Brot natürlich auch gleich den herrlichen, duftenden Hefezopf als Nachspeise. Beides haben wir uns verdient, denn wir sind nicht auf dem direkten kurzen Weg hier heraufgekommen, sondern waren vorher bereits auf dem Gipfel des Farrenpoints.

Zur Hansenalm

Für diese längere Rundtour wandern wir vom oberen Jenbach-Parkplatz ein Stück auf der Bergstraße weiter und halten uns dann links, am Waldrand entlang. Die Hill­stoaner Alm (hier: Hillsteiner Alm) ist schon ausgeschildert. Kurz darauf queren wir den Jenbach, und die Almstraße teilt sich: Geradeaus führt der kurze Weg zur Alm, wir aber halten uns links (Schild »Farrenpoint über Walchalm«) auf den steil ansteigenden Weg, der zum Glück schattig durch den Wald führt. Nach einigen Kurven stößt von links ein Wanderweg zu uns. Wir bleiben in Wanderrichtung und genießen bald die ersten Blicke über das Tal nach Süden. Noch ist der Wendelstein durch die Salwand verdeckt, aber mit jedem Schritt aufwärts wird der markante Gipfel mit den Antennen darauf größer.

Nicht mehr lange, und wir stehen auf den Almwiesen unterhalb der Walchalm und der Hansenalm, die uns gerade im frühen Sommer mit einem Blumenmeer erfreuen. Jetzt endet der bequeme Weg, und ein Steig bringt uns leicht links haltend über die Wiesen zur Walchalm. Dahinter treffen wir wieder auf einen breiteren Almweg, dem wir nun nach rechts zur Hansenalm folgen. Die Alm liegt sehr aussichtsreich neben einer kleinen Kapelle. Genauso stellt man sich eine Almidylle vor, und das Ganze verdient natürlich eine kleine Pause.

Am Farrenpoint

Ein Stück folgen wir nun noch dem Almweg nach Osten, dann biegen wir links auf einen kleinen Steig (Schild »Farrenpoint«), der uns etwas steiler den Berghang hinaufführt. Erst nach den Bäumen wird es wieder flacher, und wir erreichen schließlich an der Huberalm mit ihrem kleinen Weiher den Gipfelbereich des Farrenpoints. Zum Gipfelkreuz sind es nur noch wenige Höhenmeter über eine Almwiese, dann haben wir es geschafft.

Herrlich öffnet sich von hier oben die Aussicht nach Norden über die Ebene und auf die unzähligen Dörfer im Mangfalltal. Das Schöne am Farrenpoint ist sein großzügiger Gipfelbereich – so findet auf der großen grünen Wiese jeder Bergsteiger sein Plätzchen und kann den Moment ganz ohne Trubel genießen. Es lohnt sich, etwas weiter östlich des Kreuzes einen Rastplatz zu suchen; dort sind die Bäume zurückgeschnitten und erlauben sogar einen Blick hin­über zum Chiemsee.

Über den Niggl-Steig

Nach der Rast wandern wir über die Huberalm und auf demselben Weg wieder zurück zu der Stelle, wo wir auf den Steig abgebogen sind. Hier kreuzen sich nun mehrere Wege. Wir bleiben in südlicher Richtung und folgen dem bequemeren Weg mit der Beschilderung »Hillsteiner Alm«. Kurz drauf verlassen wir diesen Weg jedoch nach rechts auf einen kleinen Steig, den Niggl-Steig. Auf ihm geht es steil bergab. Rechts von uns fällt der Hang an einigen Stellen ziemlich stark ab, etwas trittsicher sollte man hier schon sein. Wer genau hinsieht, kann die Hillstoaner Alm am Talboden bereits ausmachen.

Die Abzweigung zur Antretteralm ignorieren wir und steigen schon bald die letzten Meter im Zickzack über eine Almwiese hin­unter zu einer breiteren Forststraße. Auf ihr geht es nach links, und mit einem kleinen letzten Aufschwung erreichen wir die Hillstoaner Alm.

Käsebrot und Hefezopf

Die urige Alm hat zwar eine Essensausgabe-Tür, eine Speisekarte jedoch sucht man vergeblich – es ist eben eine echte Alm und kein Berggasthof. Die Sennerin Marie serviert routiniert aus ihrer Küche heraus und ist sehr freundlich. So dauert es nicht lange, und schon sitzen wir mit Käsebrot und Hefezopf versehen auf der schattigen Terrasse vor dem Haus. Der Blick schweift wieder hinauf zum Farrenpoint und natürlich auch hinüber zu den frechen, neugierigen Kälbern, die direkt vor dem Haus ihren Brunnen haben.

Nach der Rast geht es auf demselben Almsträßchen wie am Hinweg zurück. An der Einmündung des Niggl-Steigs bleiben wir nun einfach geradeaus, queren auf Steinen einen flachen Bach und treffen auf den letzten Metern wieder auf den bekannten Anstiegsweg. Geradezu als Kinderspiel entpuppt sich nun der restliche Rückweg, sodass wir nach etwa 20 Minuten ab der Alm wieder an unserem Ausgangspunkt stehen.

Touren-Charakter

Bergtour auf Forstwegen, und Pfaden. Auf dem steilen Niggl-Steig muss man trittsicher und etwas schwindelfrei sein - Wanderer mit extremem Höhenschwindel könnten hier Schwierigkeiten haben.

Ausgangspunkt

Parkplatz Oberes Jenbachtal

Endpunkt

Parkplatz Oberes Jenbachtal

Doppelt gut

Hillsteiner Alm – so würden die Besitzer ihre Alm niemals nennen, für sie heißt sie immer Hillstoaner Alm. Im Wort Hill versteckt sich die Hölle, und da die Almerer ursprünglich von einem Hof aus dem Brannenburger Ortsteil Höllenstein stammen, wurde die dazugehörige Alm natürlich Höllensteiner Alm genannt. Später wechselten die Bauern den Hof und zogen ins Tal auf den Gschwendtner-Hof, wobei sie die Alm behielten – so entstand der Doppelname.

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