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Bergwandern
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Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Auf die Bröselalm

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:15 Std.
Länge:
5.5 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Watzmann und Wilder Kaiser stehen Spalier. Es muss nicht zwingend ein bekannter Gipfel sein - viel lieber wandern wir auf stillen Wegen, die manchmal jedoch auch in eine beliebte Gegend führen. Als äußerst feine Tour lässt sich diese Runde bezeichnen, beinhaltet sie doch alles, was man sich bei einer Bergtour wünscht: Aussicht, Gipfelkreuz und eine perfekte Alm.

Beschreibung

Durch schattigen Wald

Wir starten an der schon leicht nostalgischen Talstation des Bayrischzeller Schwebelifts, der übrigens nur noch im Winter in Betrieb ist. Ein kleiner Durchgang bringt uns auf die andere Seite der Seilbahn, wo sogleich der Aufstieg beginnt. Das Sudelfeld, in unserem Fall heute das Untere Sudelfeld ist ausgeschildert. Angenehm schattig geht es im Wald aufwärts. Nach wenigen Minuten erreichen wir dann die erste kleine Alm.

Wir ignorieren nun die Beschilderung zum Sudelfeld, die uns geradeaus in den Wald hineinlotsen würde, und gehen stattdessen rechts hinter der Alm vorbei. Wir passieren einen auffälligen Stein und folgen nun dem Pfad aufwärts, der uns zunächst noch über eine Almwiese führt. Wieder kommen wir in den Bergwald, wo an der kleinen Weggabelung unser Weg nach rechts abzweigt. Langsam nähern wir uns dem Schwebelift, davor biegt jedoch unser Wanderweg scharf nach links ab. Wir sind immer noch im Wald, haben es kurz darauf aber geschafft: Noch einmal rechts haltend, treten wir bald auf eine lang gezogene Almwiese und in die Sonne.

Über das Mittlere Sudelfeld

Fast mittig über die Wiese führt unser kleiner Bergpfad nun aufwärts zur Alten Tanneralm. Auf dem Weg dorthin genießen wir die ersten Blicke hinunter nach Bayrischzell und auf die umliegenden Berge. Wir passieren die private Tanneralm und wandern dahinter auf dem nun breiteren Weg über die sonnige Wiese. So erreichen wir die Bergstation des Schwebelifts – die Schirmbar hat natürlich nur im Winter geöffnet, das Mittlere Sudelfeld entpuppt sich als völlig verwaist und einsam. Aber das kommt uns ja gerade recht.

Wir biegen nun links in die Almstraße ein, passieren gleich darauf die Sonnenalm und ignorieren dann wieder den Abzweig nach links zum Berghotel Sudelfeld. Bevor wir dort einkehren, steigen wir noch auf den kleinen Waldkopf – der nicht beschilderte, aber mit einem Gipfelkreuz gekrönte Wiesenbuckel bietet uns nämlich eine sensationelle Aussicht, und die wollen wir uns nicht entgehen lassen.

Große Schau am kleinen Gipfel

Wenige Meter nach der Sonnenalm, auf Höhe der kleinen Schweinsteigeralm, geht es dann auch schon nach links hinauf. Der breite Almweg führt direkt zum Waldkopf, wo gleichzeitig die Bergstation des gleichnamigen Lifts liegt. Für ein paar Minuten genießen wir hier nun die Aussicht, denn die hat es wirklich in sich: Der Wendelstein und seine Nebengipfel sind einfach auszumachen; zu unseren Füßen liegt das Sudelfeldgebiet, dahinter schließt sich das Voralpenland an. Nach Osten hin öffnet sich das Tal, und wir dürfen ins Inntal zum Zahmen und zum Wilden Kaiser schauen. Genau genommen erlaubt uns der Blick vom gerade einmal 1250 Meter hohen Waldkopf sogar noch eine viel weitere Fernsicht in Richtung Osten: Das Chiemgauer Sonntagshorn und sogar der Watzmann sind ebenfalls zu erkennen.

Schmankerlfreuden mit Ausblick

Nach der Schaurast steigen wir wieder auf den Anstiegsweg vom Waldkopf hinab und halten uns dann nach rechts, weiter bergab. Zum Berghotel Sudelfeld können wir nun sowohl den Bergpfad als auch den breiteren Almweg nehmen. Die letzten Meter gehen dabei in die Oberschenkel, führen sie doch steil bergab. Dann jedoch haben wir nach links die erst 2018 neu erbaute Bröselalm am Berghotel Sudelfeld erreicht.

Jetzt ist Zeit für eine längere Pause, bei der wir uns so richtig verwöhnen lassen können. Auf der Terrasse sitzend, genießen wir neben dem tollen Blick auf das Sudelfeldgebiet auch die gute Küche der Bröselalm. Mit einer klassischen Alm hat das nicht mehr viel gemein, aber es kann auch ein Vorteil sein, wenn eine so gute Hotelküche dahintersteht: knackige Salatteller, Saiblingsfilet in Limonenbutter, Pfifferlingsravioli mit Parmesanspänen, leckere Burger mit Süßkartoffel-Pommes, karamellisierter Kaiserschmarrn, klassische Brotzeitplatten, um nur eine kleine Auswahl der wöchentlich wechselnden Gerichte zu nennen. Donnerstags wird ab 17 Uhr im großen Kugelblitz gegrillt, ein echtes Highlight in den Sommermonaten. Zum Glück ist der Abstieg dann nicht mehr schwer, sodass wir hier gern auch einmal länger verweilen können.

Abstieg entlang des Larchbachs

Schweren Herzens (und vielleicht auch Magens) verlassen wir die Bröselalm wieder und laufen über den Parkplatz. An dessen Ende beginnt nach links der Abstieg auf einer kleinen Forststraße durch den Wald. In einer Rechtskurve queren wir den Larchbach, an dem entlang wir dann weiter bergab wandern. Wer will, kann bis zum Schluss der kleinen Straße folgen. Relativ weit unten besteht jedoch die Möglichkeit, nach links wieder auf einen schmäleren Weg auszuweichen. Er bringt uns zu der Alm, die wir bereits vom Hinweg kennen, sodass wir für die letzten Meter auf bekanntem Weg zurück zum Ausgangspunkt wandern.

Touren-Charakter

Einfache und eher kurze Rundtour über Bergpfade und Almsträßchen, die jedoch ein paar Höhenmeter aufweist

Ausgangspunkt

Talstation des Schwebelifts in Bayrischzell

Endpunkt

Talstation des Schwebelifts in Bayrischzell
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