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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Rundwanderung auf die Brecherspitz

Anspruch:
schwer
Dauer:
07:15 Std.
Aufstieg:
890 m
Abstieg:
890 m

Drei-Seen-Blick vom Gipfelkreuz. Die Brecherspitz mal auf unbekannten Pfaden. Vom Tal bis zum Gipfel, das sind knapp 900 Höhenmeter, und das alles auf Entdeckerpfaden über den Spitzingsattel. Zurück geht es dann über den Nordgrat zur Ankelalm hinunter. Eine Runde der Extraklasse!

Beschreibung

Die Brecherspitz

Manchmal kann man sich vom Gipfelpanorama an klaren Tagen gar nicht mehr losreißen. Da grüßen von Süden her die Eisriesen der Hohen Tauern und der Zillertaler Alpen. Tief unter uns der Spitzingsee und nach Norden hin der Schliersee. Wenn man vom Gipfel aus ein Stück nach Westen geht, sieht man auch den Tegernsee. Bei guter Sicht bauen sich dahinter sogar einige Münchner Großbauten auf. Im Osten geht der Blick vorbei am Wendelstein bis zu den Chiemgauer Alpen. An warmen Tagen im Herbst nutzen viele Wanderer die Felsenbänke der Südhänge des Gipfels als Sonnenterrasse und steigen dann wohlgebräunt ins Tal. Auch auf der Normalroute will dieser Berg erst einmal erklommen sein. Denn nach dem Aufstieg zum Freudenreichsattel wartet urplötzlich noch ein seilversicherter Abschnitt auf dem Kamm hinüber zum Gipfel. An Nebeltagen im Herbst steht die Pyramide des Gipfels mystisch anmutend über dem oberbayerischen Nebelmeer. Die Brecherspitze dürfte wohl als der formschönste und markanteste Berg gelten, vor allem wenn man ihn vom Schliersee, also vom Ufer des gleichnamigen Ortes aus betrachtet.

Kein Weg auf der Karte

Entdeckerpfade sind zumindest mit einer schwarz gestrichelten Linie in den topografischen Karten angedeutet, was die korrekte Eintragung für einen nichtmarkierten, steigähnlichen Wanderweg wäre. Warum dieser Weg nur in Bruchstücken eingezeichnet wurde, kann nur vermutet werden. Möglicherweise möchte man auch nicht, dass dieser Weg auf diesen touristisch gut erschlossenen Berg von den Wanderern für den Abstieg genutzt wird. Denn anspruchsvoll ist er allemal und erfordert Schwindelfreiheit sowie Trittsicherheit. Deshalb wurde auch unter dem Gipfel ein Warnschild angebracht, doch für Kenner der Entdeckerpfade sind solche anspruchsvollen Wege ja ein wahrer Genuss.

Spitzingsee und Schliersee grüßen herauf

Selten gibt es Pfade, die zu beiden Seiten mit Seeblick aufwarten. Im Norden liegt der Schliersee quasi gleich unter den Felsabbrüchen der Brecherspitze. Neben der Insel Wörth und dem Ort Schliersee können wir auf dem Schliersberg auch die gleichnamige Alm erblicken, ein beliebtes Ausflugsziel. Auf der anderen Seite nach Süden schimmert ganz friedlich der Spitzingsee in seinem anmutenden Grün herauf. An Sommertagen verirren sich hier ein paar Ruderboote, während im Winter der See oft zugefroren und unter einer dicken Schneedecke nicht mehr zu erkennen ist. Genießen Sie diese Ausblicke und nehmen Sie sich Zeit dafür.

Der Aufstieg zum Spitzingsee

Vom Bahnhof und Parkplatz Fischhausen-Neuhaus wendet man sich nahe der Bahnschranke rechts in die Waldschmidtstraße. Hier leitet der Wegweiser »Brecherspitz« und auch in der Folge, weshalb er nicht mehr erwähnt wird. An der Grünseestraße geht es rechts bis zum Ende der Straße. Dort wandert man auf einem breiten Schotterweg weiter und passiert eine Schranke. Der Bach des Ankelgrabens wird auf einem Steg passiert. Hier unbedingt auf dem Hauptweg bleiben und nicht den schmalen Pfad nach der Brücke bergan nehmen. Weiter geht es auf dem breiten Schotterweg zu einer Wegkreuzung. Dort folgt man dem rechten Abzweig, nun bergan, weiter auf einem breiten Schotterweg. An der ersten scharfen Spitzkehre, die nach rechts führt, zweigt der gut erkennbare, schmale Entdeckerpfad links in den Bergwald ab. Hier geht es nun immer leicht ansteigend weiter. An einer Weggabelung, hier liegt ein Baum über dem Pfad, ist der obere Pfad zu nehmen. Dann werden einige Schuttreisen durchquert die mittlerweile gut durch junge Grauerlen und Birken bewachsen sind. Dennoch sollte man hier nicht stehen bleiben und wegen der Steinschlaggefahr schnell weitergehen. Später taucht man wieder in den Mischwald ein und erreicht über die Almwiesen die Spitzingstraße. Dieser folgt man bergan, wenige Meter neben der Hauptstraße zum Spitzingsattel.

Über Entdeckerpfade zur Brecherspitz

Vom Spitzingsattel aus gehen wir hinüber zum Aufstieg zur Oberen Firstalm. Gleich am Beginn des Forstweges, im Winter eine bekannte Rodelabfahrt, führt direkt an der Schranke der schmale Pfad ohne Beschilderung in Kehren bergauf durch den Bergwald. In der Folge gehen wir durch einen ehemaligen Windbruch, der sich mittlerweile durch Ahornbewuchs gut erholt hat. Da und dort müssen noch Baumstämme über- oder unterquert werden, aber das gehört ja auch irgendwie zu einer Tour der »Entdeckerpfade« dazu. Steinmännchen weisen uns immer wieder den Weg, denn sonst gibt es hier keine Markierung. Kleinere Abzweigungen führen wenig später wieder zusammen. Dann wird der Weg im Wiesengelände steiler und führt zu einer Felswand. Der Durchstieg ist einfach, aber dennoch nicht zu unterschätzen, da hier natürlich keine Seilsicherungen angebracht sind. Dann geht es auf dem Kammweg weiter mit schönen Ausblicken zum Spitzingsee und zum Schliersee, zuletzt durch die Latschenzone bis zum Gipfel. Hier ist immer wieder Vorsicht geboten, um nicht zu nah an die nordseitigen Steilabbrüche zu gelangen.

Über die Ankelalm nach Fischhausen-Neuhaus

Vom Gipfel der

Brecherspitz wendet man sich dem Nordgrat in Richtung »Fischausen-Neuhaus, Ankelalm« zu. Über den schrofigen Latschenkamm geht es nun mit schönen Tiefblicken auf den Schliersee hinunter zur Ankelalm. Ist diese erreicht, wendet man sich dem Forstweg zu, der nach »Fischhausen-Neuhaus« ins Tal führt. Abkürzer gestalten den Abstieg interessanter und so können wir auf einzelnen Abschnitten des Weges weiter den Entdeckerpfaden fröhnen. An einer Wegkreuzung geht es linker Hand zurück nach Neuhaus. Wir folgen nun dem ebenen, breiten Schotterweg, erreichen den Steg über den Ankelgraben und sind so wieder auf der bekannten Aufstiegsroute angelangt, die uns zurück zum Bahnhof und Parkplatz Fischhausen- Neuhaus führt.

Touren-Charakter

Wanderung bis Spitzingsattel auf Pfad, zur Brecherspitz auf anspruchsvollem Steig, zur Ankelalm auf markiertem Steig, nach Fischhausen-Neuhaus auf Forstweg; in Fischhausen-Neuhaus Nebenstraßen, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind erforderlich.

Beste Jahreszeit

Ende Mai–Mitte Okt. bei absoluter Schneefreiheit

Ausgangspunkt

Pkw/ÖPNV: Bahnhof Fischhausen-Neuhaus 800 m

Endpunkt

PKW/ÖPNV: Bahnhof Fischhausen-Neuhaus 800 m

Route

Bahnhof Fischhausen-Neuhaus Spitzingsattel 2 Std. Brecherspitz 2¼ Std. Ankelalm 1½ Std. Bahnhof Fischhausen-Neuhaus 1½ Std.

Höchster Punkt

Brecherspitz 1683 m

VarianteWer diese stramme Tour verkürzen möchte, kann auch vom Spitzingsattel aus starten. Dann geht es zunächst auf der beschriebenen Route zum 2 Brecherspitz. Der Abstieg erfolgt über den seilversicherten Grat zum Freudenreichsattel. Weiter geht es über die 4 Obere Firstalm zurück zum 1 Spitzingsattel. Die Gehzeit verkürzt sich auf 4½ Stunden, bei 560 Höhenmetern.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.