Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Am Auerberg

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Aufwärts 

Die Wanderung beginnt am Gasthof Alter Wirt, wo wir gegenüber auf einer Wiese die erste Hofkapelle sehen, die dem heiligen Leonhard geweiht ist. Die Einkehr merken wir uns für das Ende der Wanderung vor. Zunächst folgen wir der großen Dorfstraße nach Norden und biegen dann in den Egerer­weg ein. Dieser teilt sich zweimal, wir halten uns stets rechts. Nun sind wir auf einem Feldweg unterwegs, der bald auf eine kleine geteerte Straße trifft. Dieser folgen wir nach links und treffen kurz vor Effenstätt auf die nächste Kapelle. Bergauf geht es nun schließlich an einigen Höfen vorbei bis Halmannseck.

Aussichtsfreuden 

Die Mühen des Aufsteigens werden mit einer Traumaussicht belohnt. Wald und Wiesen wechseln sich ab und schließlich erreichen wir nach der alten Auerbergkapelle mit ihrem Wegkreuz die moderne Kapelle St. Jakob. Es lohnt sich sehr, ins Innere zu treten, die Raumwirkung erschließt uns den Gedanken des Architekten von allein. Ein wirklich besonderer Ort. Mit herrlicher Aussicht über das Rosenheimer Land geht es im Anschluss vorbei über Schnellsried und weiter nach Holz. Am Haus auf der linken Seite biegen wir links ab und erreichen dann rechts die Schnitzenbaumer Kapelle. Ein Stück weiter steigen wir nach links hinauf zum Gasthaus Hocheck, dem höchsten Punkt unserer Wanderung und der einzigen Einkehrmöglichkeit.

Abwärts 

Hinter dem Gasthaus führt der Weg weiter. Idyllisch wandern wir über eine Wiese bergab bis zum Lammerhof und zum Weiler Hub. Nach dem Bauernhaus biegen wir links in einen Feldweg ein, der uns bis zu einer Straße bringt, auf die wir genau in der Kurve treffen. Dieser folgend queren wir die Hauptstraße etwas nach rechts und erreichen die nächste Kapelle in Deisenried. Nach der Kapelle geht es rechts und wir wandern am Fuße des Schwarzenbergs bald durch den gleichnamigen Ort und dort rechts zurück bis nach Hundham.

Der Kapellenberg

Der Auerberg ist geradezu übersät mit wunderschönen Kapellen aus den unterschiedlichsten Stilepochen. Zum Glück stehen an den kleinen Gotteshäusern oft Informationstafeln, die uns viel über ihre wahre oder auch legendäre Geschichte verraten. Meist wurden sie aus besonderem Anlass von den ansässigen Bauern errichtet. Wenn die nächste Dorfkirche so weit entfernt war, dass am Sonntag während des Kirchgangs ein Familienmitglied das Haus bewachen musste, betete der Wächter während des Gottesdienstes in der Kapelle. Kapellen waren aber auch immer schon ein besonderer Dank an die himmlischen Mächte, zum Beispiel für die Genesung von einer schweren Krankheit oder für die Rückkehr aus einem Krieg. Über den Auerberg verlief ein wichtiger Pilgerweg aus dem östlichen Oberbayern nach Birkenstein. Viele Kapellen waren über Generationen hinweg Rastplätze der Pilger, aber auch Treffpunkte von Pilgergruppen. Heute finden wir diese kleinen Kirchen oft verschlossen, zu häufig wurden sie von Dieben heimgesucht.