Wandern Allgäu: Zwischen Wolfertschwenden und Schrattenbach

Anfahrt
Anfahrt planen

Durch einen grünen Tunnel

Los geht es auf einem Wanderparkplatz direkt am Mühlbach. Wir überqueren den Fluss und wenden uns an der Gabelung nach rechts. An der nächsten T-Kreuzung gehen wir nach links und bereits nach ein paar Metern im Wald folgen wir rechts der etwas unscheinbaren Fahrspur. Bei mäßiger Steigung führt sie auf den Berg­rücken. Der zunächst noch breite Weg verengt sich, und von beiden ­Seiten wachsen die Sträucher herein. So treten wir, oben angekommen, fast wie aus einer Waldhöhle wieder hinaus auf einen breiten Forstweg. An der Kreuzung entscheiden wir uns für den Weg links nach Hinterhalde. Hinter einem Hof führt der Weg zwischen Wiesen hindurch und dann wieder in den Wald.

Geisterspiel im Nebel

Besonders schön ist es hier an einem Frühlingstag, wenn ein lauer Wind die Luft bewegt und die wärmenden Sonnenstrahlen den Wald zum Duften bringen. Achtgeben sollten Wanderer aber, wenn Nebel aufzieht. Denn hier soll ein Gemeinling sein Unwesen treiben. In Wolfertschwenden lebte einst ein uralter Mann, ein Muhagl, der mit niemandem viel sprach und für sich selbst blieb. Dieser soll eine Nebelkappe aus Tirol gehabt haben. Und wenn er das Käppchen aufzog, dann wurde er gesprächig, trat aber nicht mehr als Mann auf. Wenn einer durch die Wälder rund um Wolfertschwenden ging, so zog der alte Mann als Nebelschweif an ihm vorbei und begann ein Schwätzchen. Wer ihm nicht antwortete, der handelte sich eine Schelle ein. Auch drang er in die Häuser ein und brachte mit seiner Stimme die Familienmitglieder gegeneinander auf. Erst wenn er einen Streit so richtig entfacht hatte, gab er sich durch sein Lachen zu erkennen und die Familien wussten, dass der Nebelmuck sie reingelegt hatte. Niemandem gelang es je, sich am Muck zu rächen, da er sich mit seinem Käpple immer flugs in Nebel auflösen konnte.

Abstieg ins Tal

In der nächsten Siedlung Hinterhalde geht es einmal nach links und dann langsam bergab zurück ins Tal des Mühlbachs. Ab hier folgen wir der Beschilderung nach  Ehwiesmühle. So steigen wir hinab ins Tal des Mühlbaches, dessen klares Wasser mehrere schillernde Fischteiche speist. In der kleinen Siedlung angekommen, führt die Fahrstraße im Tal zurück zum Parkplatz. Sie wird wenig befahren und Wanderer können links und rechts gut ins Gras ausweichen. Wir aber biegen noch vor dem nächsten Teich links in den Wald ab und folgen der Beschilderung nach »Hintergsäng/Ittelsburg«. Hier geht es auf einem schönen Pfad durch die Bäume noch einmal ein paar Meter bergauf zu einem weiteren idyllischen Teich. Kurz dahinter wenden wir uns nach rechts und folgen der Forststraße zurück zum Parkplatz.

Einkehr

In Ehwiesmühle gab es einst ein gutbürgerliches Gasthaus, das zum Zeitpunkt der Recherche geschlossen war. Vielleicht hat hier inzwischen wieder ein neuer Wirt aufgemacht? Wer gern einkehren möchte, kann von Hinterhalde nach Schrattenbach absteigen. Dafür geht man ein kurzes Stück auf der Straße nach Süden und biegt dann in der nächsten Kurve rechts ins Feld ein. Über einen schönen Waldpfad gelangt man bei bester Aussicht Richtung Berge – zumindest dort, wo die Bäume es zulassen – nach Schrattenbach, wo es einen Gasthof gibt.