JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Allgäu: Zur Burg Falkenstein

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
650 m
Abstieg:
650 m

Vom Alatsee über den Zirmgrat zu alten Gemäuern. Richtig viel geboten ist bei dieser langen Halbtages- oder kurzen Tagestour: Von einem der mystischsten Plätze des Allgäus, dem Alatsee, führt ein Wald- und Gratweg mit Traumaussicht zur höchstgelegenen Burgruine Deutschlands.

Beschreibung

Auf dem Weg zur Burg Falkenstein wechseln sich Anstiege und flache Passagen stets ab. Zudem bietet sich mit der Salober Alm eine tolle Einkehr an. Wanderer sind hier auf dem längsten und schönsten Weg zur Burgruine unterwegs. Startpunkt ist der sagenumwobene Alatsee. Die Geschichten, die sich um den See ranken, reichen dabei von betrügerischen Mönchen über den »blutenden See« bis hin zu Nazigold auf seinem Grund in 32 Metern Tiefe.

Auf dem Weg zum Zirmgrat geht es jedoch nur ein kurzes Stück am Ufer entlang. Bald steigt die breite Schotterstraße unverschämt steil an und bringt jeden auf Betriebstemperatur. Ein noch steilerer Steig auf der rechten Seite hilft, ein paar Serpen-tinen zu meiden. Nahe der Salober Alm öffnet sich der bisher dichte Vorhang aus Bäumen, um den Blick auf die alpine Bühne über dem Ostallgäu freizugeben. Ganz unbescheiden rückt sich der Säuling (Tour 44) als Star ins Bild. Wer die Alm erreicht, lässt diese am besten links liegen und biegt nach rechts auf die Wiesenpfade ein, der Beschilderung »Falkenstein« nach.

Über gemütlich-welliges Gelände durchquert der Pfad nun lichte Wälder, die bei Sonnenschein schon ein wenig südländisch wirken. Dort, wo der Weg in dichteren Wald eintaucht und an einem Zaun einen Grenzstein passiert, wird es direkt nach einem üppig mit Schildern versehenen Wegweiser wieder steiler. Ein ordentlicher Anstieg mit einigen Serpentinen auf steinigen und wurzeligen Pfaden führt nun zum Zirmgrat hinauf. Dort oben wartet der schönste Teil der Wanderung: In sanftem Auf und Ab wandert es sich so bequem auf dem Grat, dass dieser Abschnitt eigentlich viel zu schnell vorbei ist. Zahlreiche Bänke und traumhafte Aussicht auf Aggenstein, Vilser Kegel und Große Schlicke (Touren 36, 41 und 42) verführen ständig zu Pausen.

Denn bald schon geht es wieder in den schattigen Wald und – keine Sorge, es ist immer noch der richtige Weg – bergab! Nicht nur ein paar Meter, sondern richtig runter, sogar über eine kurze, ziemlich steile Stelle. Der Abstieg endet erst dort, wo der Weg kurz auf Tuchfühlung zu einem Sträßchen geht. An der linken Seite führt jedoch wieder ein Pfad in dichten Wald, sodass es sich fast wie durch einen Tunnel aus Blättern läuft. Erst kurz vor der Burg teilen sich Wanderer auf einer einzigen Serpentine die Mautstraße mit den Autos, die zum Hotel am Falkenstein fahren. Ein gepflasterter Weg, stimmungsvoll mit Laternen gespickt, bringt Fußgänger dann zum Hotel hinauf. An dessen Terrasse vorbei wird es auf den letzten Metern zur Burgruine auf 1277 Metern Höhe schon fast luxuriös – samt Stufen und Geländer.

Die Burg selbst lässt sich umrunden und betreten. Von einer Plattform in der Ruine gibt es einen grandiosen Blick, bevor der lange, aber nie langweilige Rückweg ansteht. Denn zurück an der Hotelterrasse lässt sich noch eine kleine Runde einbauen: Rechts führt eine steile Treppe runter zu einem schwindelerregend gebautem Mini-Museum. Wer den Stufen weiter hinabfolgt und unten rechts abbiegt, gelangt an die beeindruckende Mariengrotte. Hier steht eine Statue unter einem riesigen Felsüberhang. Der Abstecher lohnt sich auf jeden Fall, und der Weg zurück zur bekannten Strecke erreicht diese beinahe ohne Höhenunterschied. Beim Rückweg bietet sich natürlich eine Pause auf dem Zirmgrat sowie eine Einkehr an der Salober Alm an, sodass sich mühelos ein ganzer Tag füllen lässt.

Touren-Charakter

Fünf-Sterne-Aussichtstour durch Wälder, über einen schönen Grat und mit vielen Sehenswürdigkeiten am Weg. Die Länge sollte bei dieser Voralpentour aber nicht unterschätzt werden.

Ausgangspunkt

Alatsee

Endpunkt

Alatsee

Variante um den Alatsee

Noch etwas verlängern lässt sich die Wanderung mit einer Runde um den Alatsee. In etwa einer halben Stunde ist das unheimliche Gewässer umwandert. Am Hotel Alatsee ist eine weitere Einkehrmöglichkeit. Am Südufer liegt die Vilser Scharte. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln über Vils anreist, passiert diese.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.