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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Allgäu: Zum Burgstall auf dem Blutsberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:45 Std.
Länge:
6 km
Aufstieg:
100 m
Abstieg:
100 m

Eine Burg wie vom Erdboden verschluckt. Diese kurze Runde führt Wanderer rund um den Blutsberg bei Aichstetten, der aufgrund der Sage, die sich um ihn rankt, gut und gerne als unheimlich bezeichnet werden kann. Wer ihn erkundet, wird aber schnell herausfinden, dass er trotz seines Namens recht zahm ist.

Beschreibung

Auf Waldwegen

Auf den gut befestigten und breiten Wegen am Blutsberg kann man das ganze Jahr über gut wandern gehen. Diese Wanderung ist kurz und mit wenigen Höhenmetern einfach zu gehen, so ist sie auch gut für jüngere Kinder geeignet. Die dazugehörige Sage ist allerdings alles andere als ein Märchen mit gutem Ende. Wer gern einen Ganztagesausflug machen möchte, kann nach der Wanderung noch das Schwäbische Bauernhofmuseum besuchen.

Lichtblick im Wald

Vom Platz vor dem Rathaus in Aichstetten gehen wir zunächst auf der Hauptstraße Richtung Nordosten und biegen dann gleich links ab, um die Brücke über die Aitrach zu überqueren. Direkt dahinter wenden wir uns nach links und wandern über die Wiese. Hier haben wir den Blutsberg bereits in seiner vollen Pracht im Blick. Wo wir am Fuß des Berges ankommen, treten wir rechts in den Wald ein und erklimmen die erste Steigung. Rechter Hand entdecken wir ein paar Bauten zwischen den Bäumen. Aber eine Burg ist das nicht. Die Gebilde stammen nicht aus dem Mittelalter und sind auch nicht aus Stein, sondern aus Holz und gehören zum Waldspielplatz des örtlichen Kindergartens, wie uns eine Tafel verrät. Wir folgen dem Holzschild mit dem Burgsymbol zu unserer nächsten Steigung – an der Gabelung rechts –, mit der wir die Aufstiege des Tages auch schon geschafft haben. Nun geht es auf recht ebener Strecke geradeaus. Bald erreichen wir die weiße Rochuskapelle, die im dunklen Wald hell strahlt.

Eine Burg verschwindet

Von der Kapelle gehen wir noch ein Stück geradeaus. Kurz darauf, an einer Wegkreuzung, führt ein Forstweg zwischen den Bäumen auf den Bergrücken hinauf. Er führt an den Ort, an dem einst eine Burg stand. Ihre Herrscher sollen grausam und verschwenderisch ge­wesen sein. Die Diener sollten Kinder in Milch baden und mit Schmalzkuchen einreiben. Einem der Küchenmädchen fiel dies besonders schwer. Einmal traute sich ein Bettler auf die Burg und fragte nach einer milden Gabe. Man gab ihm besudeltes Essen, um ihn zu kränken. Das Küchenmädchen aber riet dem Bettler, die Burg zu verlassen, und gab ihm Geld, damit er sich etwas zu essen kaufen könnte. Da kam ein Wandel über den Mann, den nun ein Leuchten umgab. Er war gekommen, um die Herrscher zu bestrafen, und ließ die Burg samt aller Menschen und Tiere, die sich in ihr befanden, im Erdboden versinken. Dabei wurden auch ­einige Unschuldige verschluckt. Diese geistern heute noch auf dem Berg herum um Wanderer dazu zu bringen, die Schatzkammer der Burg zu finden. Mit den Schmuckstücken und dem Gold daraus sollen sie den Armen helfen und so die Geister erlösen. Bis jetzt hat sich aber niemand getraut. Es ist also kein Wunder, dass von der Burg heute nichts mehr übrig ist.

Runde um den Blutsberg

Wir wollen den Blutsberg mit dem Burgstall auf den gut ausgebauten Wegen umrunden, also nehmen wir den linken Weg, der einmal um die Erhebung herumführt. Dabei bleiben wir immer rechts und lassen die Wege, die nach unten führen, links liegen. So kommen wir letztendlich wieder an der Kreuzung von vorher raus, wo wir zurück zu Kapelle laufen. Direkt davor können wir nun nach rechts abbiegen, um einen anderen Weg zurück zu wählen. Ein Pfad führt uns hinab ins Tal der Aitrach, wo wir links zwischen Wald und Fluss zurück nach Aichstetten finden.

Wo stand die Burg?

Mit der richtigen Kleidung, zur richtigen Jahreszeit und mit ein bisschen Orientierungsvermögen kann man sich auf die Suche nach dem Platz machen, an dem die Burg früher gestanden hat. Dafür nehmen wir an der Kreuzung hinter der Kapelle den Weg, der hier ziemlich geradeaus in den Wald hinaufführt und für Forstarbeiten genutzt wird. Er ist nicht als Wanderweg markiert – dafür ist er aber hier in der Karte als gestrichelter Weg eingezeichnet. Im Sommer kann es sein, dass dieser mit Brennnesseln zugewachsen ist. Dann sind lange Hosen gefragt (und abends ein aufmerksames Auge, das den Körper nach Zecken absucht). Zwischen Herbst und Winter kann es gut sein, dass der Weg gerade für Forstarbeiten genutzt wird, wenn der Boden schon ein bisschen gefroren ist. Die Fahrspuren führen erst rechts um eine Kuppe herum. Weiter hinten können wir dann links auf das Plateau des Blutbergs steigen. Hier oben ist es besser, auf den Forstwegen zu bleiben, da die Hänge teilweise recht steil und ohne befestigten Weg sehr schwer zu begehen sind. Noch bevor wir links den Hang hinaufsteigen, erkennen wir einen tiefen Graben im Bergrücken. Dieser könnte früher verschiedene Teile der Burg voneinander getrennt haben und Teil einer Befestigungsanlage gewesen sein.

Touren-Charakter

Einfache Runde mit wenig Höhenmetern auf gut ausgebauten Waldwegen mit der Option zu Erkundungen quer durch den Wald

Ausgangspunkt

Rathaus in Aichstetten

Route

Aichstetten - Rochuskapelle 0.30 Std. - rund um den Blutsberg bis zur Rochuskapelle 0.45 Std. - Aichstetten 0.30 Std.

Höchster Punkt

Nordhang Blutsberg, 690 m

Information

Orientierung: Der Weg ist nicht durchgängig aus- geschildert, aber auch nicht schwer zu finden.

Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren

Wer es schade fand, dass von der Burg auf dem Blutsberg nichts mehr übrig ist, kann sich nach der Wanderung im Bauernhofmuseum Illerbeuren noch ein paar historische Gebäude ansehen. Das Freilichtmuseum ist nur 4,5Kilometer von Aichstetten entfernt. Dort gibt es zwar keine Burgen, dafür aber alte Höfe, Werkstätten und Tierrassen.

Was ist ein Burgstall?

Ein Burgstall bezeichnet einen Ort, an dem einmal eine Burg gestanden hat, von der man aber keine Reste wie Gemäuer mehr sehen kann. Höchstens ist noch am Boden zu erkennen, wo die Burg einmal war, so wie hier auf dem Blutsberg.

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