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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Allgäu: Zu den Hochmooren im Balderschwanger Tal

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:45 Std.
Länge:
13 km
Aufstieg:
550 m
Abstieg:
550 m

Auf der Suche nach dem Goldtopf. Ein Wasserfall, steile Felswände und liebliche Moore - dazu ein optionaler Gipfel: Diese Runde im Süden des Balderschwanger Tales offenbart Wanderern die Schätze der Natur. Apropos Schätze: Auch einen Goldbrunnen soll es hier geben.

Beschreibung

Erholsame Runde

Außer ein paar matschigen Flecken im Moor und ein bisschen Fels am Wasserfall wartet diese Tour mit wenig technischen Schwierigkeiten auf alle Arten von Wanderern. So eignet sie sich auch gut als Familienausflug, wenn die Kinder nicht mehr ganz klein sind. Außerdem ist die Route sehr abwechslungsreich und im Moor wunderbar entspannend. Hier können wir einfach die Natur und die Aussicht genießen.

Am Wasserfall vorbei

Am Parkplatz, dem Startpunkt der Wanderung, werden die Schuhe noch einmal fest geschnürt und wir machen uns auf Richtung Süden zur  Scheuenalpe, die wir schon nach wenigen Minuten passieren. Gleich dahinter geht es rechts die Wiese hinauf in Richtung Wasserfall. Diese Strecke ist auch als Rundweg von der Scheuenalpe markiert. Nach den ersten paar Höhenmetern betreten wir einen Waldpfad, der uns zu den  Scheuenwänden führt. Über den ziemlich senkrechten Fels fällt das Wasser hinab, um sich als Scheuenbach seinen Weg ins Tal zu bahnen. Hier ist Trittsicherheit gefragt, denn der Untergrund ist steinig und teilweise etwas lose. Etwas unterhalb des Wasserfalls queren wir den Bach und gehen auf einem Forstweg ein Stück bergab, bis uns an einer Kreuzung ein Schild verrät, dass es links zum Scheuenpass weitergeht. Hier beginnt der zweite Aufstieg, auf dem wir für heute die meisten Höhenmeter bewältigen.

Dem Gold auf der Spur

Die Landschaft ist märchenhaft: Malerische Wiesen, bedeckt mit bunten Blumen, sind umgeben von dunklen Wäldern. Große Felsbrocken liegen im Gras.Sie sind überwuchert mit Moosen, Sträuchern und auch Bäume wachsen darauf. Dazwischen grasen friedlich die Kühe. Passend zur Landschaft lässt sich hier eine Geschichte erzählen. Im Balderschwanger Tal soll es eine Rinne geben, durch die flüssiges Gold läuft. Einst besuchte jedes Jahr ein Venedigermännle diesen Ort. Es kam immer auf de Hütte von einem Senn unter. Kurz bevor es starb, verriet das Männlein dem Senn, wo das Goldbrünnlein zu finden sei. Im Herbst vor dem Alpabtrieb stellte der Mann einen Eimer unter das Brünnlein. Als er im nächsten Frühjahr wieder auf die Alp kam, schaute er gleich nach dem Kübel, der nun voll festem Gold war. Das nahm er mit und stellte abermals den Eimer unter das Brünnlein. Unten im Tal begingen die Bewohner gerade eine Prozession. Um den Leuten aus dem Weg zu gehen, machte der Senn einen Umweg, aber er fiel doch auf. Man fand das schwere Gold bei ihm und steckte ihn ins Gefängnis. Nicht eher wollte man ihn gehen lassen, als bis er verraten würde, wo das Gold her war. Doch der Senn verriet das Goldbrünnlein seinen Lebtag nicht und verbrachte diesen so im Gefängnis. Noch heute steht demnach irgendwo im Balderschwanger Tal ein Topf voll Gold versteckt. Also Augen auf.

Allgäuer Idylle

Das steilste Stück des Weges überwinden wir unter dem Scheuenpass. Oben folgen wir dem Pfad nach Osten und betreten ein Hochmoor, das schöner kaum sein könnte. Bäume, Blumen und Wollgras wiegen sich leicht im Wind. Der schwarze Boden gibt unter den Tritten nach. Über den Wipfeln des Waldes, der das Moor begrenzt, spitzen die mächtigen Gottesackerwände hervor. Dieser Teil der Wanderung ist gemütlich, da es ohne viel Auf und Ab nur einem Weg nachgeht. So kann man auch den Kopf ausschalten und einfach die Natur genießen. Unterhalb des Piesenkopfes kann man sich schon einmal auf eine neue Aussicht freuen. Noch ein Stück weiter eröffnet sich ein herrlicher Blick in Richtung Osten auf die hohen Allgäuer Berge auf der anderen Seite des Illertals. Im Vordergrund wachsen Alpenrosen, die im Juni anfangen zu blühen.

Abstieg über eine Alpe

Nun wendet sich der Pfad nach Norden und wir beginnen den Abstieg durch das Ziebelmoos. Manchmal muss man hier kurz innehalten und genau schauen, wo der Weg weitergeht. Planken führen über einige der größeren Matschlöcher. Dann kommt der Pfad durchs Moor auf einer befestigten Schotterstraße raus, der wir hinab zur  Alpe Dinjörgen folgen. Der Weg zurück ins Tal verläuft direkt durch den Hof der Alpe und bringt uns unter den Gauchenwänden wieder zurück zur Scheuenalpe. Hier ist es gut, wenn man die Ohren spitzt, denn es sind auch viele Radler unterwegs.

Touren-Charakter

Eher weit als hoch mit mäßig vielen Höhenmetern, größtenteils schöne Pfade über Wiesen und durch Wälder zu wunderschönen Mooren

Ausgangspunkt

Parkplatz Scheuenalpe

Route

Parkplatz - Scheuenwasserfall 0.45 Std. - Scheuenpass 1.15 Std. - Alpe Dinjörgen 1.45 Std. - Parkplatz 1 Std.

Höchster Punkt

Piesenalpe, 1500 m

Information

Orientierung: Alle Wegpunkte sind gut ausgeschildert.

Extra-Gipfel

Wer noch einen Gipfel mitnehmen möchte, kann an der Piesenalpe rechts zum Piesenkopf abbiegen. Dieser steht hier recht isoliert da und bietet so noch einmal einen schönen Rundumblick. Der Weg hinauf und hinab nimmt etwa eine Stunde in Anspruch. Dabei sind rund 150Höhenmeter zu überwinden.

Auf ausgetretenen Pfaden

Das Moor ist sehr empfindlich. Hier ist es besonders wichtig, dass Wanderer auf den Wegen bleiben. Diese sind mit rot-weißen Pflöcken markiert. Auch wenn es sonst trocken ist, kann es hier matschig werden. Wer auf den Wegen bleibt, lässt auch den Wildtieren ihren Freiraum. So können unter anderem Rothirsch und Auerhuhn versteckt und für sich bleiben.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.