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Bergwandern
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Wandern Allgäu: Wildfräuleinstein und Willersalpe

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
600 m
Abstieg:
600 m

Sagenhafte Fräulein und eine urige Alpe. Die Willersalpe (1456m) über Hinterstein ist selbst im alpereichen Allgäu noch ein wahres Kleinod unter den authentischen Alpen: Urkundlich erwähnt wurde sie bereits vor 1500. Auch heute noch ist sie weder durch einen Fahrweg noch durch eine Lastenseilbahn erschlossen und wird ausschließlich durch Pferde versorgt.

Auf der sonnenverwöhnten Willersalpe gibt‘s Feines für die Augen, den Bauch und die Seele. wandern, leicht
Auf der sonnenverwöhnten Willersalpe gibt‘s Feines für die Augen, den Bauch und die Seele.© Gaby Funk
Beschreibung

Auf der Holztreppe hinauf in den Gastraum im ersten Stock braucht man Trittsicherheit, die dunklen Bohlen knarzen bei jedem Schritt, die niedrigen Decken und kleinen Fenster sorgen für wenig Tageslicht im Haus, aber auch für angenehme Kühle an heißen Sommertagen. Es gibt weder heiße Duschen noch warmes Wasser zum Waschen, und die Speisekarte ist auch kleiner als auf anderen Hütten. Dafür schmecken der von den Besitzern, den Bertele-Brüdern, hier oben hergestellte würzige Käse und die anderen Brotzeiten aber auch besonders gut. Ein Besuch mit Brotzeit auf dieser ursprünglich wirkenden Alpe auf den sonnigen Wiesen mit den etwa 25 schönen Milchkühen und bis zu 80 Jungrindern, den drei prächtigen Haflingern, den Schweinen und Gänsen ist immer ein Erlebnis. In Kombination mit dem Besuch der Wildfräuleinstein-Höhle wird die Tour zu einem ganz speziellen Erlebnis für die ganze Familie.

Direkt am Gasthof »Grüner Hut« unterhalb vom Parkplatz beginnt der ausgeschilderte Wanderweg »Köpfle 45 Min./Wildfräuleinstein 75 Min.«. Er führt in steilen Kehren 200 Höhenmeter zackig hinauf zum Aussichtspunkt »Köpfle«. Durch ein vom Borkenkäfer stark geschädigtes Fichtenwäldchen erreicht man schließlich auf etwa 1150 Meter Höhe die zweistöckige »Unterkunft der wilden Fräulein«. Das Erforschen macht richtig Spaß; Leitern helfen ins Obergeschoss, eine Bank ermöglicht eine angenehme Rast. Einzelne »Schattenfiguren« aus Blech verleihen der »sagenhaften« Höhle einen speziellen Reiz. Der Wanderweg stößt schließlich kurz unterhalb der Brücke über den Willersbach auf den normalen Zustieg zur Willersalpe. In teils steilen Kehren geht’s durch den Wald hinauf zur weiten, sonnigen Hochfläche, auf der die Alpe unter den steil aufragenden Bergflanken steht.

Der Rückweg nach Hinterstein erfolgt auf dem normalen Weg, der kurz nach der Brücke links an der Weggabelung zum Wildfräuleinstein vorbeiführt. Der Wanderweg stößt unten auf das Alpesträßchen. Hier wendet man sich nach rechts und steigt flott ab zum Hintersteiner Parkplatz.

Touren-Charakter

Schöne Familientour zu einem Ort der Hintersteiner Sagenwelt und zu einer urigen Alpe mit vielen Tieren und traditioneller Alpwirtschaft

Ausgangspunkt

Parkplatz oberhalb der Gaststätte »Grüner Hut« in Hinterstein

Endpunkt

Parkplatz oberhalb der Gaststätte »Grüner Hut« in Hinterstein

Die Sage vom Wildfräuleinstein

In dieser Höhle hausten vor Zeiten wilde Fräulein. Wie viele es waren, kann man heute nicht mehr sagen, aber man weiß, dass zwei von ihnen Rezabell und Huriahutsch hießen. Sie erschienen den Bergbauern und Sennen, waren freundlich zu den Menschen, und manchmal kamen sie bis nach Hinterstein in die Häuser. Einmal heiratete eines der Fräulein einen Burschen aus dem Dorf, aber nur unter der Bedingung, dass man ihr keinen Namen gebe. Würde man nämlich zufällig ihren Namen treffen, so müsste sie gleich fortgehen. Der Bursche und das Fräulein lebten lange glücklich miteinander. Eines Tages stand sie im Garten und wurmte das Kraut ab, als ein altes Weib des Weges kam und über den Zaun rief: ›Oh mei liabs Gertrüdle, wia fresset dia Würmle deine Krütle.‹ Da wurde das Fräulein leichenblass, fing an zu weinen und klagte bitterlich darüber, dass sie nun nicht mehr bleiben dürfe, da man sie bei ihrem richtigen Namen genannt habe.

Kutschenmuseum in Hinterstein

Eine Sammlung von Kutschen und anderen, teils skurrilen Exponaten. Musik, Lichteffekte, Klangspiele, Skulpturen. Sehr lohnend! Am Kreisel dem Schild folgen. Info: Gästeamt Hindelang/Hinterstein, Tel. 08324/8920

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.