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Wandergenuss
wandern

Wandern Allgäu: Von Oberstdorf nach Gerstruben

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:45 Std.
Länge:
13 km
Aufstieg:
370 m
Abstieg:
370 m
Beschreibung

Von Oberstdorf ins Trettachtal

Von der Talstation der Nebelhornbahn in Oberstdorf gehen wir kurz an der Trettach entlang flussauf zu einer Straßenbrücke. An ihrer rechten, westlichen Seite beginnt ein Wanderweg. Er führt uns am Ufer des wasserreichen Flusses entlang zum Café Jägerstand. An dieser Stelle wechseln wir auf der Brücke zu einer Kiesstraße auf die linke, östliche Seite der Trettach, der wir nach rechts folgen. Bald zweigen links ein Sträßchen und der Weg ins Oytal ab. Wir bleiben aber im Tal der Trettach und schlendern geradewegs über die Wiesen zum Gasthof Gruben. Noch haben wir uns keine Rastpause verdient und so gehen wir am Gasthof vorbei. Schnell führt uns ein schöner Alleeweg über die Wiesen in den Wald. Rechts kann man hier problemlos einen Abstecher zur nahen Trettach unternehmen. Für Kinder bieten sich die sonnigen Sandbänke am Flussufer als herrlicher Spielplatz an. Allzu lange sollte man sich nicht aufhalten, denn noch liegt der Großteil des Weges vor uns. Durch den Wald führt uns der Wanderweg zu den ersten Häusern von Dietersberg. Der Weg schwenkt rechts zum Fluss und stößt neben einer Brücke auf die für den allgemeinen Verkehr gesperrte Fahrstraße, der wir nach links folgen. Bald erreichen wir eine Weggabelung, an der links die Straße hinauf nach Gerstruben abzweigt. Wer den steilen und steinigen Anstieg entlang des Hölltobels nach Gerstruben vermeiden will, der kann hier links abbiegen. Wir wollen uns das Naturschauspiel Hölltobel aber nicht entgehen lassen und folgen geradewegs der Fahrstraße, die an Dietersberg vorbeiläuft. Auch hier finden wir wieder eine der zahlreichen Einkehrmöglichkeiten. Wir wandern jedoch geradewegs sanft ansteigend weiter durch die Wiesen, bis links der nach Gerstruben und zum Hölltobel ausgeschilderte Weg abzweigt.

Abstecher zur Höhensiedlung in Gerstruben

Der Weg läuft noch ein kurzes Stück über die Wiesen und erreicht dann den steilen Waldhang. Rechts strömt der Dietersbach aus der schmalen, Hölltobel genannten Klamm, die wie mit einem Riesenmesser in den Fels geschnitten scheint. Der jetzt steinige Steig schlängelt sich links der Schlucht aufwärts und bald zweigt rechts ein Weg ab und leitet zu einem nahen Steg. Er überspannt die beeindruckend enge Schlucht, und dient als eindrucksvoller Aussichtspunkt hinab auf den in dunkler Tiefe rauschenden Dietersbach. Nach dem Abstecher folgen wir weiter dem steilen Weg, der sich links der Klamm aufwärts windet. Schon führt erneut ein kurzer Abstecher nach rechts zum Rand der Schlucht. Der Bach stürzt hier als mächtiger Wasserfall zu Tal und hat tiefe Wasserbecken in den Fels gefräst. Der Weg wendet sich nach links und führt uns zur Fahrstraße hinauf. Wir folgen ihr nach rechts und wandern über die Wiesen in das nahe Gerstruben (1155 m) hinauf. Von der Weggabelung vor dem ersten Hof geht es links zum nahen Gasthof hoch, der nach dem steilen Anstieg eine herrliche Aussicht bietet. Der Weiterweg führt allerdings von der Kreuzung rechts zwischen den alten Höfen hindurch.

Zum Christlessee und zurück nach Oberstdorf

Rechts bringt uns nach dem ersten Hof ein schmales Weglein über die Wiese abwärts ins Tal des Dietersbaches. Über eine mit einem Seil gesicherte Felsstelle geht es zum Bach hinab, der sich wenige Meter unterhalb am unzugänglichen Beginn des Hölltobels tief in den Fels einschneidet. Ein Brückchen leitet uns über den Bach und jenseits steigen wir kurz aufwärts zur Rautwiese. Anschließend führt uns der Weg in Kehren durch den steilen Waldhang zu dem breiten Wanderweg hinab, der östlich der Trettach nach Spielmannsau läuft. Wir gehen aber nicht links talaufwärts, sondern wenden uns nach rechts und schlendern ohne Mühe auf dem schattigen Weg zu den Wiesen von Gottenried. Beim ersten Haus wechseln wir auf eine schmale Teerstraße, die uns zu einer Kreuzung vor dem Dietersbach führt.

Für den Abstecher zum malerischen Christlessee folgen wir der breiten Schotterstraße nach links. Bald wandern wir geradewegs über die Trettach zu einer Kreuzung. Wir folgen geradewegs der Teerstraße, die durch den Wald und über Wiesen zum schön gelegenen Gasthof Christlessee läuft. Nach kurzer Strecke erreichen wir vom Gasthof aus den geheimnisvoll schimmernden Christlessee. Das Wasser des Sees, der keinen Zulauf besitzt, sprudelt aus dem verkarsteten Untergrund. Berühmt ist der Christlessee für die grünen und türkisen Farbschattierungen, in denen sein Wasser leuchtet.

Vom See wandern wir auf dem bekannten Weg zurück zu der Kreuzung unterhalb von Gottenried. Wir halten uns links, überqueren den Dietersbach und steigen über aussichtsreiche Wiesen sanft bergan. Bald ist der Abzweig in den Hölltobel erreicht, an dem sich der Kreis schließt. Geradeaus geht es nun auf schon bekanntem Weg über Dietersberg und Gruben zurück zur Talstation der Nebelhornbahn in Oberstdorf.

Touren-Charakter

Abgesehen vom schmalen Steig am Hölltobel auf breiten Wanderwegen durchs Trettachtal zur Höhensiedlung Gestruben und zum romantischen Christlessee. Der Weg nach Gerstruben ist auch im Winter begehbar.

Ausgangspunkt

Die Nebelhornbahn (www.ok-bergbahnen.com).

Endpunkt

Die Nebelhornbahn (www.ok-bergbahnen.com).

Route

Nach Dietersberg 1:30 Std., hinauf nach Gerstruben 1 Std., zum Christlessee 0:45 Std., nach Oberstdorf 1:30 Std.

Alte Höhensiedlung GerstrubenHoch über dem Trettachtal liegt am Fuß der Höfats Gerstruben, die schönste Höhensiedlung im Allgäu. Malerisch klammern sich die sonnengebräunten, großteils aus Holz erbauten Gebäude an den steilen Wiesenhang und über der kleinen Kapelle setzt sich die steil gipflige Höfats mächtig in Szene. Besiedelt wurde Gerstruben ebenso wie das Kleinwalsertal im 14. Jahrhundert von Walsern aus dem Lechtal. Dorthin waren auch über die Jahrhunderte die Verbindungen viel enger als in das nahe Oberstdorf. Ende des 19. Jahrhunderts gaben die letzten Bauern von Gerstruben den einsamen Kampf gegen die übermächtige Natur auf. Das Dorf verfiel, bis es 1953 von Oberstdorfer Bürgern gekauft wurde. Sie restaurierten liebevoll die letzten vier Hofgebäude, die Kapelle und die Säge am Dietersbach und retteten so diese einzigartige Bergidylle, die vom harten, längst vergangenen Leben der Bergbauern erzählt.

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