JBerg-Verlag
wandern

Wandern Allgäu: Von Füssen zum Schwansee

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
350 m
Abstieg:
350 m

Königliche Wege. An die Stadt Füssen und ihr Umland hatte schon König Ludwig II. sein Herz verloren. Heute besuchen Menschen aus aller Welt Füssen und das königliche Schloss Neuschwanstein. Aber kaum einer wandert über den Kalvarienberg in den ehemaligen Schlosspark am Schwansee und begibt sich dann auf königliche Wege.

Beschreibung

Traum und Wirklichkeit

Über den Mär­chen­könig Ludwig II. wurde viel gerätselt und geschrieben. Sicher ist, dass seine Mutter ihm in der Kindheit, die er im Sommer im Schloss Hohenschwangau verbrachte, die Augen für die Schönheit der Natur öffnete. Später führte er als König ein Leben zwischen Traum und rauer Wirklichkeit und war sich selbst bis zum Ende wohl ein Rätsel. Nur eines ist sicher: Seine Heimat, das Füssener Land, hat er geliebt.

Zum Kalvarienberg

Wir starten in der Altstadt von Füssen, am oberen Ende der Reichenstraße beim Stadtbrunnen, auf dem der heilige Magnus den Drachen bezwingt. Mit Blick zum Schloss wenden wir uns nach links in die Ritterstraße und gehen an der ehemaligen Benediktinerabtei St. Mang vorbei. Auf der linken Straßenseite können wir der bunt bemalten Spitalkirche einen Besuch abstatten. Dann queren wir den Lech und wandern 200 Meter nach rechts flussaufwärts zur kleinen Kirche Zu Unserer Lieben Frau am Berg, die auf der anderen Straßenseite steht. Wir queren die Straße und wählen an der Kirche die Treppen aufwärts. Vorbei an den Kreuzweg-Stationen mit großen Ölbildern von der Leidensgeschichte Christi gewinnen wir rasch an Höhe. Wir passieren eine neugotische Gedenksäule und kurz darauf die Marienkapelle am Rand der Hirschwiese. Kurz danach sehen wir schon den Kalvarienberg vor uns. Mehrere Kapellen wurden hier übereinander gebaut und obenauf eine Kreuzigungsgruppe errichtet. Von dort haben wir eine ungeahnt schöne Aussicht auf die Stadt, die Königsschlösser und das Alpenvorland.

Zum Schwansee

Nach der Schaurast steigen wir an der linken Bergflanke ab und wandern zur Weggabelung. Hier wählen wir den rechten Pfad abwärts und folgen auf dem Drei-Schlösser-Weg der Beschilderung Richtung Schwansee. Nach dem Abstieg stoßen wir auf einen breiteren Wanderweg, dem wir nach links zur Talsohle folgen. Vor uns liegt schon der Schwansee. Auf unserem Seerundweg treffen wir links auf einige Badeplätze. Ursprünglich gehörte der nach Plänen von Peter Joseph Lenné angelegte Schwansee zum Hohenschwangauer Schlosspark. Der Gartenarchitekt integrierte ihn perfekt in die weitläufige Parklandschaft. Der kleine See ist ein idyllisches Kleinod und steht unter Naturschutz. Unvergesslich und einzigartig ist der wunderbare Ausblick auf Schloss Neuschwanstein. Am östlichen Seeufer teilen sich dann die Wege – wer möchte, kann in gut 20 Minuten einen Abstecher zum Schloss Hohenschwangau machen. An­son­s­ten gibt der See weiter die Richtung vor.

Ziegelwieser Naturerlebnis

Über das bewachsene Nordufer stoßen wir, nur wenige Meter versetzt, auf den Wanderweg, den wir schon vom Hinweg kennen. Nun wenden wir uns nach links und folgen dem Weg in den Wald hinein. Kurz darauf teilt er sich. Die Beschilderung weist uns wieder nach links zum Walderlebniszentrum Ziegelwies. Fast schnurgerade führt der Weg durch den Wald und gewinnt noch etwas an Höhe. Schließlich, bei der Mündung des Alpenrosenwegs in unseren Wanderweg, stehen wir an einer Weggabelung: Geradeaus führt der Weg kürzer und schneller zum Bergwaldpfad des Naturerlebniszentrums. (Der rechte Weg dauert etwas länger und führt in einem Bogen entlang eines Märchenpfads dorthin.) Beide Wege treffen am oberen Ende des Bergwaldpfads wieder zusammen. Wie in einer Zauberwelt liegen hier große bemooste Felsbrocken zwischen knorrigen Bäumen. Ein magisches Plätzchen, wenn auch die Steine von einem dramatischen Naturereignis, einem gewaltigen Felssturz, zeugen. Darüber klären uns die Infotafeln des Erlebniswegs mit dem Thema »Bergwald-Schutzwald« auf. Wer möchte, kann links zu einem Rundweg über den Lehrpfad aufbrechen. Ansonsten folgen wir einfach den Stationen bergab und treffen schließlich im Tal an der Grenze zwischen Tirol und Bayern auf die große Staatsstraße. Der direkte Weg zurück führt an ihr entlang nach rechts.

Zum Lechfall

Unterhaltsamer ist es, sich auf der anderen Straßenseite auf den nächsten Erlebnisweg, den Auwaldpfad, zu begeben. Von dort ist nicht nur ein Abstecher nach links zum Baumkronenweg möglich. Viel Spaß bereitet auch der mit Stationen und Informationstafeln gespickte Weg, der uns mal mehr und mal weniger nahe am Lechufer entlang durch den Auwald führt. An seinem nördlichen Ende steigen wir dann ebenfalls zur Straße empor und stehen nach wenigen Metern vor dem berühmten Lechfall, einer felsigen Engstelle, durch die sich der Gebirgsfluss zwängt. Über den Steg wechseln wir ans andere Ufer, halten uns rechts und sind in 10 Minuten wieder im Zentrum von Füssen. Dort sollten wir trotz Trubel unbedingt noch eine Stadtbesichtigung unternehmen.

Touren-Charakter

Leichte Wanderung, vorwiegend auf angenehm breiten Wanderwegen; nur beim Auf- und Abstieg zum Kalvarienberg ist der Weg etwas steiler. Bademöglichkeit.

Ausgangspunkt

Stadtbrunnen in Füssen

Endpunkt

Stadtbrunnen in Füssen

Darum einzigartig

Diese Wanderung verbindet Aussichtspunkte, naturnahe Wege und unterhaltsame Lehrpfade mit einem Besuch des idyllischen Moorsees – schöner kann man nicht unterwegs sein in einer Landschaft, die schon König Ludwig II. einmalig fand.

Nicht versäumen

Natürlich sollte man die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau besuchen. Gerade Neuschwanstein ist weltberühmt, daher plant man den Besuch unbedingt frühzeitig – am besten über das Internet Eintrittskarten für eine Führung zu einer bestimmten Uhrzeit bestellen (www.neuschwanstein.de). Wer den Schlossbesuch mit der hier vorgestellten Wanderung verbinden möchte, legt ihn sich am besten gleich auf den Morgen, dann ist man nicht gehetzt – die gebuchten Uhrzeiten lassen sich nämlich nicht mehr ändern.

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