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Wandern Allgäu: Von der »Kenzen« durch den »Kessel«

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
6.5 km
Aufstieg:
500 m
Abstieg:
500 m

Halbtagestour im Ammergebirge. Dank des Bus-Shuttles von Halblech zur Kenzenhütte lässt sich die lohnende Rundwanderung über den »Kessel« gemütlich angehen. Die kurze Tour bietet Abwechslung und einen guten Einstieg in die wenig erschlossenen Berge des Ammergebirges.

Beschreibung

Der bayerische Teil des Ammergebirges steht seit 1963 als größtes bayerisches Naturschutzgebiet unter Schutz. Zwischen Oberammergau und Schwangau kann sich Flora und Fauna in einer ziemlich unberührten Bergwelt ohne großes menschliches Eingreifen entwickeln.

Im Reich der Steinadler 

Es gibt vergleichsweise wenige Forststraßen, Wege und Steige, und die Besucher finden nur einige Hütten vor. Im Westen ist die Kenzenhütte (1294 m) der einzige Tourenstützpunkt im Naturschutzgebiet. Den 12 Kilometer langen Weg vom Halblechtal herauf können Wanderer mit dem »Kenzenbus« überwinden, der im Sommer regelmäßig zwischen Halblech und der Hütte verkehrt. Von dort startet die landschaftlich reizvolle »Kesselrunde«, die zwischen 1300 und 1750 Meter Höhe um die Kesselwand und den Vorderscheinberg führt, schöne Ausblicke auf Almen und Gipfel vermittelt und mit etwas Glück auch Gämsen und Steinadler beobachten lässt.

Rund um die Kenzenhütte 

Kurz vor der Kenzenhütte folgt man der Route der Fernwanderwege E 4 und der »Via Alpina« nach Nordosten und steigt durch Wald bis zum Bäckenalmsattel, wo im Umkreis der schon lange aufgegebenen Bäckenalm dichtes Grün wuchert. Weiter geht es auf schmalem Zickzackpfad an der östlichen Begrenzung der Kesselwand hinauf zum Rand des Kessels. Dieser tiefe und weite Dolinentrichter ist durch Gesteinslösung entstanden, bietet mit seinen Felsen und grünen Matten eine wildromantische Szenerie und einen außergewöhnlichen Pflanzenreichtum – im Frühjahr mit üppig blühenden Wiesen. Am Rand des Kessels entlang wandert man weiter, bis ein Steiglein zum Hasentalkopf (1797 m) abzweigt. Der kurze Abstecher zum sonnenverwöhnten kleinen Gipfel mit seinen weichen Grasmatten lohnt, dann setzt man die Runde über das Scheinbergjöchl (1745 m) zum Lösertaljoch (1682 m) fort. Hier kann man den Aufstiegsweg über die Ostflanke der Ammergauer Hochplatte begutachten, dann geht es über pittoreskes Almgelände und zuletzt durch Bergwald zurück zur Kenzenhütte.

Im königlichen Revier 

Die von Mai bis Oktober geöffnete Kenzenhütte betreiben die Schwestern Pamela und Corinna Linder mit viel Charme und Engagement. Mit ihrem Team versorgen sie die Gäste mit deftiger, frischer Küche, und auch übernachten kann man in der urigen Unterkunft, die der Almgemeinschaft Buching-Trauchgau gehört. Als Jagdhaus wohl schon im 16. Jahrhundert entstanden, zeugt die Kenzenhütte von der Zeit, als das Ammergebirge königliches Jagdrevier war und entsprechend gehütet wurde. Kurz unterhalb der Hütte liegt das ehemalige königliche Jagdhaus, in dem auch König Ludwig II. logierte, um seine Lieblingsplätze zu besuchen: den idyllischen Wankerfleck mit uralten Ahornbäumen und den nahe der Hütte gelegenen Kenzen-Wasserfall.Der Rückweg erfolgt auf dem Hinweg (auch mit dem Shuttlebus).

Touren-Charakter

Die Wanderrunde verläuft auf alpinen Wegen und Steigen mit teils felsigen Passagen, die Trittsicherheit empfehlen; zum Hasentalkopf geht es auf schma­lem Pfad über abschüssiges Gelände.

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Bruckschmid, Halblech

Endpunkt

Wanderparkplatz Bruckschmid, Halblech

Route

2.30-3Std. ab Kenzenhütte

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