JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Allgäu: Vom Entschenkopf zum Rubihorn

Anspruch:
mittel
Dauer:
07:30 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
1500 m
Abstieg:
1500 m

Einmal rund um den Gaisalpsee. Ein Paradies für sportliche und sichere Bergwanderer stellt der Bergkranz über dem Gaisalpsee dar. Die lange Runde mit gleich vier Gipfeln rangiert aber im oberen Bereich des Schwierigkeitsgrads »mittel«. Schließlich geht es über lange Grate mit leichten Kletterstellen.

Beschreibung

Wirklich schwer ist keine der Einzelstellen auf dieser Rundtour. Doch über die gesamte Länge müssen Kraft und Konzentration stimmen. Dann wird der Tag an Entschenkopf (2043 m), Gaisfuß (1981 m), Gaisalphorn (1953 m) und Rubihorn (1952 m) ein grandioses Erlebnis. Abgesehen vom berühmten Rubihorn, das vor allem bei der Anfahrt von Norden wie ein Mini-Eiger aussieht, gehen diese Berge oft etwas unter. Denn sie stehen praktisch im Schatten des Nebelhorns mit seinem langen Verbindungsgrat zum Großen Daumen.

Startpunkt ist der große Wanderparkplatz oberhalb des Oberstdorfer Ortsteils Reichenbach. Auf breitem Weg geht es dort gleich in den Wald hinein und im weiten Rechtsbogen zu einer Brücke über den Gaisalpbach. Kurz darauf steigt man entweder über das asphaltierte Sträßchen oder, viel schöner und direkter, über den Gaisalptobelweg hinauf. Kurz unter der Gaisalpe treffen sich beide Wege wieder. Nach einem kurzen Stück auf Asphalt ist die Hütte auf 1149 Meter Höhe erreicht. Hinter dem Haus windet sich der Panoramaweg durch Wald und Alpflächen über die unbewirtschaftete Rubihütte zum Falkenjoch (1710 m) hinauf.

Am Joch geht es nach rechts (Süden) weiter dem Entschenkopf entgegen. An seiner Gipfelabdachung geht es über steiniges Gelände teils steil bergauf. Bevor der schmale Gipfelgrat erreicht ist, versperrt ein Steilaufschwung den Weg. Er ist zwar nicht ausgesetzt, erfordert aber Kletterei im I. Schwierigkeitsgrad, sodass hier schon etwas alpine Erfahrung nötig ist. Am Gipfel gibt es zwar nicht viel Platz, aber eine rudimentäre Sitzgelegenheit neben dem Holzkreuz. Von hier oben sind nicht nur die dunklen Nordwände von Nebelhorn und Wengenköpfen zu sehen, sondern auch der gesamte weitere Wegverlauf.

Über den luftigen Grat führt nun ein schmaler Pfad. Trotz leichter Aufschwünge heißt die grobe Richtung hier erst mal bergab. Ab und zu werden auch die Hände wieder an den Fels greifen, doch schwierig wird es nie. Erst gegen Ende des Gratwegs, oberhalb des Kars »Am Gängele«, entschärfen ein paar Stahlseile eine ausgesetzte Querung. Nach kurzem Abstieg folgt der Gegenanstieg über Wiesengelände und den Gaisfußsattel zum Gaisfuß. Dort gibt es Respekt einflößende Blicke auf den langen Grat, der über den Gundkopf zum Nebelhorn führt. Die Runde leitet jedoch in die andere Richtung weiter. Oberhalb der Lawinenverbauungen, am Ende auch kurz mittendurch, führt eine Spur nun in die Scharte vor dem Gaisalphorn. Steil, teils wieder mit Einsatz der Hände, geht es nun auch auf diesen kühnen Felszacken mit seinem von Latschen bewachsenen Gipfel.

Auch der weitere Weg zum populären Rubihorn bleibt schmal und abenteuerlich. An einem senkrechten Abschwung hilft glücklicherweise eine Leiter weiter. Nachdem der Pfad hinter dem Niedereck mit dem Normalweg auf das Rubihorn zusammenläuft, verändert sich etwas: Bisher war die Tour verhältnismäßig einsam. Doch bei schönem Wetter sind hier ziemlich viele Leute unterwegs. Macht nichts, denn weit ist es ohnehin nicht mehr zum Rubihorn. Der Abstieg erfolgt nun auf dem soeben gekreuzten Normalweg. Mit zahlreichen Kehren führt dieser zum wunderschönen Unteren Gaisalpsee, dem blauen Auge im Zentrum der Tour. Kälteresistente Wanderer können hier ein Bad nehmen. Nach der Geländestufe am See folgt eine lange Querung an steilen Hängen unter dem Entschenkopf. Wer danach die Gaisalpe erreicht, hat sich die Einkehr mehr als verdient, bevor er über den Tobelweg nach Reichenbach zurückkehrt.

Touren-Charakter

Lange Runde mit vielen luftigen Passagen und einigen leichten Klettereien. Eher zwischen mittel und schwer einzuordnen. Auch nach vielen Stunden unterwegs sollte mangelnde Fitness nicht die Konzentration beeinträchtigen.

Ausgangspunkt

Reichenbach

Endpunkt

Reichenbach

Eichhörnchen beobachten

Im nahen Fischen lohnt sich ein Besuch im Eichhörnchenwald. Dieser liegt direkt hinter dem Minigolfplatz östlich des Bahnhofs. Wer sich still hinsetzt und wartet, hat dort große Chancen, die possierlichen Tierchen aus der Nähe zu sehen.

Variante nach Oberstdorf

Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, kann vom Niedereck zwischen Gaisalp- und Rubihorn nach Oberstdorf absteigen. In zahlreichen Kehren erreicht der Weg unterhalb der Station Seealpe die Straße unter der Nebelhornbahn.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.