JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Allgäu: Um und auf die Höfats

Anspruch:
schwer
Dauer:
09:00 Std.
Länge:
24.5 km
Aufstieg:
1500 m
Abstieg:
1500 m

Der Symbolberg des Allgäus. Sie ist das Wahrzeichen der Region: steil, scheinbar unnahbar, faszinierend. Früher oder später zieht die Höfats jeden im Allgäu in ihren Bann. Doch sie zu besteigen, ist eine knifflige Angelegenheit. Wer sich das nicht zutraut, kommt ihr bei einer großen Rundtour nahe.

Beschreibung

Die Höfats (2259 m) hat etwas von einem Mythos. Fast jeder, der sich mit dem Thema Allgäu auseinandersetzt, hat schon von ihr gehört – oft die wildesten Geschichten. Aber nur die wenigsten waren wirklich dort. Ebenso muss man sie mit ihren vier nahezu gleich hohen Gipfeln von anderen Bergen aus manchmal ein wenig suchen. Doch wer sie schließlich findet, wird fasziniert sein, wie kühn diese vier Gras- und Felsspitzen in den Himmel stechen. Die Vergleiche reichen vom gotischen Dom bis zur lodernden Flamme.

Doch was ist nun dran an den Schauergeschichten über diesen Berg? Nun, tatsächlich zieht auch der leichteste Weg auf den Ostgipfel steil und extrem ausgesetzt nach oben. Er verlangt Kletterei im II. Schwierigkeitsgrad im grasdurchsetzten Fels. Das sollte niemand unterschätzen, was leider immer wieder passiert und Unfälle zur Folge hat. Wanderer geraten an ihre Grenzen und Kletterer können dort nicht ordentlich sichern. Andererseits gestaltet sich der Aufstieg zur Höfats nicht wesentlich schwieriger als zum Schneck (Tour 25). Außerdem bietet sich die lohnende Umrundung für diejenigen an, die auf Tuchfühlung zum Berg gehen, den Gipfel aber Gipfel sein lassen wollen.

Dazu geht es vom Parkplatz Renksteg südlich von Oberstdorf auf einem für den öffentlichen Autoverkehr gesperrten Sträßchen ins Dietersbachtal. Das erste Etappenziel ist der gut 400 Jahre alte denkmalgeschützte Weiler Gerstruben. Von dort aus führt ein breiter Schotterweg durch fantastische Landschaft bis zur Dietersbachalpe (1325 m) im Talschluss, direkt am Fuß der Höfats. Bis hierhin eine gemütliche Angelegenheit. Doch von nun an windet sich ein Pfad steil, teils mit hohen Stufen, zum Älpelesattel (1780 m) hinauf. Der Sattel gehört zu den besonders spektakulären Orten im Allgäu, mit Traumblicken auf den nahen Höfats-Ostgipfel und die gegenüberliegende Wildengruppe.

Wer nicht auf den Gipfel möchte, steht hier am höchsten Punkt der Tour. Wer sich aber den Aufstieg zutraut und trockene Verhältnisse (!) vorfindet, folgt den Steigspuren nach links (Nordwesten). Das Gelände wird stets steiler, bald müssen die Hände in den Schrofen regelmäßig mitarbeiten. Die Schlüsselstelle, ein scharfes Gratstück im II. Schwierigkeitsgrad, wartet knapp unter dem Gipfel. Hier gibt es einen Bohrhaken, ein Seil mitzunehmen ist also eine Überlegung wert – zumal es auf dem gleichen Weg zurück in den Älpelesattel geht.

Mit oder ohne Gipfel, vom Sattel aus windet sich ein schöner Pfad durch Farne auf die andere Seite des Berges hinab. Mitten auf den grünen Böden zu Füßen der Höfats liegt die gemütliche Käseralpe (1405 m) – gerade richtig für eine Einkehr. Von dort aus führen nur noch breite Wege dem Tal entgegen. Stoppen und Staunen heißt es dann noch mal nach drei Kehren auf dem mittlerweile asphaltierten Sträßchen. Denn linker Hand donnert der Stuibenfall hinab. Diese Richtung – wenn auch nicht ganz so steil – behält unsere Tour nun auch bei. Der folgende Abstieg geht nach den bereits geleisteten Kilometern doch etwas in die Knie. Wo es wieder flacher wird, überwindet eine Brücke den Stuibenbach, der sich bald mit dem Laufbach zum Oybach vereint. Ab der Brücke geht es über die Untere Gutenalpe zum Oytalhaus flach dahin. Rund eineinhalb Kilometer dahinter zweigt links der Dr.-Hohenadl-Weg ab. Landschaftlich noch einmal reizvoll führt er nah am Bach nach Gruben. Dort macht man fast eine 180-Grad-Biegung und folgt der Trettach zum Golfplatz, von wo aus bald der Parkplatz Renksteg erreicht ist.

Touren-Charakter

Lange Tour; zum Älpelesattel und hinab zur Käseralpe steil. Der Gipfelanstieg ist sehr schwierig und nur bei passendem Können sowie Trockenheit zu empfehlen (II.Schwierigkeitsgrad, extrem ausgesetzt).

Ausgangspunkt

Parkplatz Renksteg in Oberstdorf

Endpunkt

Parkplatz Renksteg in Oberstdorf

Durchs Oytal rollen

Der Rückweg durch das Oytal lässt sich mit Tretrollern ab dem Oytalhaus gegen Gebühr deutlich zügiger gestalten. Diese werden am Radgeschäft Heckmair nahe der Nebelhornbahn wieder abgegeben. Allerdings verpasst man dann den Dr.-Hohenadl-Weg, und Autofahrer müssen wieder zum Renksteg zurückkommen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.