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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Allgäu: Über die Hochplatte

Anspruch:
schwer
Dauer:
05:45 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
850 m
Abstieg:
850 m

Durch unübersichtliches Karstgelände und über einen schmalen, gut gesicherten Felsgrat kann die Tour von geübten Bergsteigern problemlos begangen werden. Die Überschreitung zum »Fensterl« ist klettersteigartig. Bei Schnee ist ein Umweg über die Krähe ratsam.

Der Abstieg von der Hochplatte führt durch das markante, »Fensterl« genannte Felsentor.wandern, schwer
Der Abstieg von der Hochplatte führt durch das markante, »Fensterl« genannte Felsentor.© Bernhard Irlinger
Beschreibung

Der Wegverlauf

Von der Kenzenhütte  folgen wir der Forststraße aufwärts und biegen kurz nach einer Linkskurve rechts auf einen Bergsteig (Wegweiser »Hochplatte«), der sich nach wenigen Metern gabelt. Von rechts wird uns der Rückweg zur Kenzenhütte zurückbringen. Wir folgen jetzt aber dem wurzeligen Weg, der links durch den Wald ansteigt (Wegweiser »Kessel, Hochplatte«). Der Steig wendet sich bald nach rechts und führt uns durch den Wald um die westlichen Ausläufer des Vorderscheinbergs herum zur Hirtenhütte. Über sanfte Almböden geht es anschließend aufwärts zur Schuttreiße, die von den Wänden des Lösertalkopfs herabzieht. Wir orientieren uns am rechten Rand des Schuttstroms und erreichen eine Wegkreuzung, an der wir uns rechts halten (Wegweiser »Hochplatte«).

Der Weg zieht jetzt am linken Rand eines Tales bergan zu einem Sattel. Rechts liegt der »Schlössel« genannte Felskopf, durch dessen Südhang wir zu einem feuchten, schuttgefüllten Graben queren. In ihm kurz aufwärts und dann rechts haltend zu einer Weggabelung. Wir biegen auf den rechten Weg ein (Wegweiser »Hochplatte«) und wandern auf deutlichem Steig rechts am Schlössel vorbei durch verkarstetes Gelände aufwärts zu einer Wegkreuzung auf einem Wiesensattel.

Der nun weglose, aber gut markierte Anstieg führt uns rechts (Wegweiser »Hochplatte«) über latschenbewachsene Karstfelsen zunehmend steiler bergan. Wir erreichen einen flachen Kamm, dem wir kurz nach links folgen. Jetzt links des Kammes aufwärts und bald über einen schmalen, mit gutem Seilgeländer gesicherten Felsgrat. Anschließend folgen wir dem deutlichen Weg über den nun harmlosen Ostrücken bis zum Kreuz auf dem Ostgipfel der Hochplatte (3:10 Std.), von dem sich eine umfassende Rundumsicht bietet. Vor uns liegt der schmale Gipfelgrat der Hochplatte. Bei einem Schlechtwettereinbruch oder bei leisestem Zweifel am eigenen bergsteigerischen Können sollte man von hier über den Anstiegsweg zur Kenzenhütte zurückkehren.

Mit der nötigen Erfahrung folgt man dem schmal geschnittenen Grat nach Westen. Teils direkt auf der ausgesetzten Felsschneide, teils rechts unterhalb turnen wir zum höchsten Punkt der Hochplatte (2082 m) hinüber. Anschließend steigen wir am Kamm kurz abwärts, ehe uns ein schwieriger Gratabschnitt zum Ausweichen nach links zwingt. An Stahlseilen gehen wir über schmale Felsbänder, bis wir wieder zum Grat hinaufklettern können. Noch einmal geht es nun am ausgesetzten Felskamm hinüber zum Westgipfel der Hochplatte, an dem die Schwierigkeiten enden. Ohne Probleme folgen wir den Steigspuren, die uns am Südwestrücken entlang zur tief eingeschnittenen Scharte am »Fensterl« (1916 m) hinabführen. Sollte im Frühsommer der Abstieg durchs »Fensterl« noch schneebedeckt sein, folgt man von hier besser dem Kamm zur Krähe (2010 m) hinauf. Von dort kann man zum nahen Gabelschrofensattel und weiter in das Gumpenkar absteigen.

Wir halten uns jedoch am »Fensterl« rechts (Wegweiser »Maximiliansweg, 4«) und steigen durch das obere der beiden Felstore. Über glatte, teils unangenehm feuchte Felsplatten queren wir entlang hilfreicher Stahlseile ein Stück nach rechts, bis wir geradeaus ein Stück absteigen können. Ein schmaler, besserer Steig bringt uns anschließend links zur Schuttreiße, die wir in Falllinie des »Fensterls« erreichen. Nun über den Schutt abwärts zu einer Weggabelung und rechts (Wegweiser »Kenzenhütte«) hinab zum Weg, der durch das Gumpenkar (4:25 Std.) führt.

Wir folgen ihm rechts in leichtem Auf und Ab durch das mit Latschen bewachsene Blockgewirr, ignorieren bald einen links zum Geiselstein abzweigenden Weg und steigen endlich zum Kenzensattel (4:50 Std.) hinauf. Jenseits auf einem steinigen Weg in eine Mulde hinab und weiter abwärts zu einem Bach, der auf einem Holzbrückchen überquert wird. Wir folgen dem Bach an seiner rechten Seite bis kurz vor einen Wasserfall. Der Steig wendet sich nach rechts und leitet durch den Steilabbruch und durch Wald zu unserem morgendlichen Aufstiegsweg. Hier links zur nahen Forststraße, auf der wir nach kurzem Abstieg die Kenzenhütte (5:45 Std.) erreichen.

Ausgangspunkt

Halblech bzw. die Kenzenhütte (1294 m) am Nordfuß der Hochplatte. GPS-Startpunkte: Parkplatz: 47.3752/10.4930; Kenzenhütte: 47.5667/10.8575

Wegbeschaffenheit

Schmaler, gut gesicherter Felsgrat, zum »Fensterl« klettersteigartig

Freud & Leid

Die Tour auf die Hochplatte ist ein bergsteigerischer Höhepunkt im Ostallgäu. Allerdings sollte der teils unübersichtliche Normalweg zum Gipfel nur bei guten Sichtverhältnissen angegangen werden. Und der Weiterweg über den ausgesetzten Westgrat mit dem steilen Felsabstieg vom »Fensterl« ist nur etwas für versierte Bergsteiger.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.