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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
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Wandern Allgäu: Rundwanderung übers Immenstädter Horn

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
750 m
Abstieg:
750 m

Brotzeit für ein wildes Männlein. Die Wanderung auf den Berg direkt über Immenstadt eignet sich perfekt als sportliche Halbtagestour. Die Brotzeit am Gipfel wird zur aussichtsreichen Märchenstunde und am Ende dienen die Wasserbecken im Steigbachtobel der Erfrischung.

Beschreibung

Vom Bahnhof auf den Berg

Wenn eine Wanderung gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist, dann diese. Da sie direkt am Ortsrand von Immenstadt startet, kann man mit dem Zug anreisen. Vom Bahnhof sind es nur knappe zehn Minuten zu Fuß zum Einstieg: vor dem Bahnhofsgebäude rechts, auf der Brücke über die Gleise und dann immer geradeaus bis zum Friedhof. So startet die Wanderung schon mal mit gutem Karma.Zur Aussichtskanze Die ersten paar Meter geht es rechts herum auf der Asphaltstraße nach oben. Gleich in der ersten Kurve biegen wir aber schon wieder rechts in den Wald hinein. Hier beginnt der steile Aufstieg über einen schönen, schmalen Pfad. Hat es die vergangenen Tage geregnet, sind Stiefel ratsam, denn dann kann es matschig werden. In unzähligen Kehren windet sich der Weg unter Nadel- und Laubbäumen den Berg hinauf. Eine ausgesetzte Stelle ist mit einem Seil gesichert. Über Wurzeln und Steine gelangen wir etwa nach der Hälfte des Aufstiegs zur  Kanzel, einem flachen Stück auf dem Bergrücken. Hier steht eine Bank, die eine schöne Sicht über den Großen Alp­see bietet.

Gemütlicher Gipfelaufstieg

In der zweiten Hälfte wird der Aufstieg deutlich flacher. Ein kurzes Stück hinter der Kanzel geht der Waldpfad in einen ausgebauten Forstweg über. Hier bleiben wir aber nicht lang. Schon an der nächsten Kurve folgen wir dem Weg links wieder in den Wald hinein. Hier dringt mehr Sonnenlicht durch die Blätter; der Boden ist mit Blau­beersträuchern und Farnen bedeckt. Schließlich lichten sich die Bäume und wir erreichen denGipfel des  Immenstädter Horns, der hoch über dem Großen Alpsee liegt. Von hier oben schweift der Blick weit über das Allgäu. Gleich am Gipfelkreuz steht ein Tisch mit Bänken. Ist dieser gerade besetzt, ist die kleine Schutzhütte ein paar Meter Richtung Süden eine gute Alternative. Hier stehen Bänke mit Bergblick. Wer am Gipfel von schlechtem Wetter überrascht wird, kann in der Hütte Unterschlupf suchen.

Hungriges wildes Männlein

Zur Brotzeit am Gipfel passt eine alte Geschichte vom Immenstädter Horn. Wenn die Holzer früher an den Hängen dieses Berges arbeiteten, so aßen sie ihre Brotzeit nie ganz auf. Sie ließen immer etwas für das Salmuzele übrig. So konnten sich die Männer sicher sein, dass dieses wilde Männlein sie in Ruhe lassen würde. Einmal war aber ein junger Bursche dabei, der dies nicht glauben wollte. Er machte sich lustig über den alten Brauch und legte dem Salmuzele statt der Essensreste einen Pferdeapfel hin. Als die Holzer Feierabend machten und hinabsteigen wollten, war der junge Mann nirgendwo zu finden. Erst am nächsten Morgen entdeckten sie ihn im Wald. Am ganzen Leib waren ihm Haare gewachsen – kaum noch war er von einem wilden Männlein zu unterscheiden. Sein Leben lang verriet er nicht, was in der Nacht geschehen war, aber von da an achtete er immer darauf, dem Salmuzele etwas vom Essen übrig zu lassen. Heute können Wanderer ihre Brotzeit aber ohne Bedenken selbst vertilgen. Bleibt etwas zu essen übrig, würde das wohl eher einen Vogel oder ein anderes Tier anlocken.

Zurück über die Alpe Alp

Für den Abstieg wenden wir uns nach Süden und gehen zunächst über Blumenwiesen und Alpweiden stetig bergab. So erreichen wir bald die  Alpe mit dem originellen Namen Alp. Sie ist nicht bewirtschaftet, aber mit etwas Glück steht ein Kasten mit Bier und Alkoholfreiem in der Tränke davor. Weiter geht es auf einem breiten Wirtschaftsweg. Im Südosten etwas unterhalb der Alpe betreten wir wieder den Wald. Hier halten wir uns links und steigen bergab ins Steigbachtal. Dort angekommen, biegen wir an einer Kreuzung links ab und halten die Augen offen. Denn kurz darauf befindet sich auf der rechten Seite der Einstieg in den  Tobelweg.

Durch den Steigbachtobel

Dieses letzte Stück des Weges ist ein schöner Abschluss für die Wanderung. Ein gut gepflegter Pfad führt am Fluss entlang zurück nach Immenstadt. Zweimal mündet er wieder auf die breite Straße, aber jedes Mal geht es kurz dahinter wieder rechts zum Tobel hinab. Hier ergießt sich das Wasser des Steigbaches über mehrere Wasserfälle in teilweise recht tiefe Gumpen. Über flache Kiesbänke gelangt man gut zu einigen der Wasserbecken. Sie laden zum Abkühlen und Erfrischen ein – genau richtig nach einer schweißtreibenden Tour.

Touren-Charakter

Knackige Halbtagestour, der Aufstieg zum Gipfel ist größtenteils steil, der Abstieg über breite Wege gemütlicher, schöner Abschluss durch den Steigbachtobel

Ausgangspunkt

Friedhof Immenstadt

Route

Friedhof - Kanzel 1 Std. - Immenstädter Horn 1 Std. - Alpe Alp 0.30 Std. - Friedhof 1.30 Std.

Höchster Punkt

Immenstädter Horn, 1489 m

Information

Orientierung: Alle Wegpunkte sind fast durchgehend ausgeschildert.

Wildschutzgebiet

Auf der Südseite des Immenstädter Horns liegt ein Wildschutzgebiet, das Wanderer und alle anderen in den kalten Monaten meiden sollen. Zwischen Mitte November und Mitte Mai ist hier das Betreten verboten. Das Gebiet ist ausreichend gekennzeichnet und so gut zu erkennen.

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Bitte beachten!

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.