Wandern Allgäu: Rundwanderung mit See- und Bergblick
Rund um den Großen Alpsee. Der Große Alpsee ist der größte Natursee des Allgäus und liegt umsäumt von Wiesen und der Nagelfluhkette auf der einen und den bewaldeten Hügeln auf der anderen Seite bei Immenstadt-Bühl.
Mit einer Wasserfläche von rund 2,4 km² und bis zu 22 Metern Tiefe bietet er hervorragende Bade- und Wassersportmöglichkeiten: Schwimmen, Kiten, Segeln, Tauchen, Angeln, ein Segeltörn mit dem Lastensegler Maria Loreto oder eine sportlich-idyllische Fahrt mit dem geliehenen Ruder- oder Tretboot – hier ist alles möglich.
Bühl am Ufer des Großen Alpsees ist zwar klein, bietet aber dank der Strandpromenade mit der attraktiven Maria Loreto, der Seebühne, dem Strandbad und dem AlpSeeHaus viel zu sehen und fast schon südliches Flair. Beim AlpSeeHaus handelt es sich um das Informationszentrum des Naturparks Nagelfluhkette mit Touristen-Information und Parkplatz. Für die Besichtigung des Zentrums sollte man daher etwas Zeit einplanen, ebenso wie für die Besichtigung der Wallfahrtskirche Maria Loreto mit Anna-Kapelle, leicht und rasch erreichbar über die Kirchsteige, ein kleines, steiles Sträßchen ab dem AlpSeeHaus. Der maßstabsgetreue Nachbau (1666) der »Casa Santa« von der Maria Loreto Kapelle bei Ancona (Italien) ist faszinierend – auch durch die herrliche Lage mit Fernblick. Ein Besuch lohnt sich auch für diejenigen, die sich sonst kaum für sakrale Kunst interessieren. Nach Besichtigung der Kirche samt der kleinen Kapelle mit ihrem beeindruckenden Sternenhimmel beginnt die Rundwanderung.
Über die Rieger Steige gelangt man am Ortsende von Bühl auf den ausgeschilderten »Ergelweg nach Rieder«, der ansteigend durch Buchenwald zum Weiler Rieder führt. Rechts haltend in Richtung Gschwend führt ein Sträßchen zum privaten Parkplatz der Familie Roth. Er ist auch einer der Ausgangspunkte für die Gschwenderberg Alpe. Von dort gelangt man über einen schmalen Weg durch Mischwald zum Gschwender Wasserfall, der über zwei Felsstufen in einen Tobel stürzt und unten an der Bundesstraße B308 ein kleines Wasserkraftwerk antreibt. Will man den beeindruckenderen der beiden Wasserfälle sehen, muss man allerdings den markierten Weg verlassen und einen kleinen, bei Nässe anspruchsvollen Umweg mit zehnminütigem Abstieg und Wiederaufstieg in Kauf nehmen. Zurück am Ausgangspunkt gelangt man über einen kurzen Anstieg mit Stufen nach Gschwend.
Das Sträßchen danach Richtung Hintersee zieht an einer Kapelle vorbei zu einem Einödhof. Dort leitet die Eisvogel-Markierung des Alpsee-Rundwanderwegs auf einen Feldweg. Beim nächsten alleinstehenden Hof beginnt ein Waldpfad, der über zwei Bachstege und Stufen zum Weiler Hintersee am Ende des Alpsees führt. Immer wieder öffnen sich unterwegs Ausblicke auf den See. Etwas oberhalb der Queralpenstraße und des Teufelssees wandert man auf einem Alpweg nach Ratholz (Bushaltestelle und Alpsee-Bergwelt). Beim Gasthof Hornstub‘n sind am Fuß des Ratholzer Tobels nochmals zwei Bachquerungen fällig bis zum Gasthof Jägerhaus, wo man per Unterführung die andere Seite der stark befahrenen B 308 gelangt. Der Eisvogel-Markierung folgend, erreicht man teils auf einem Feldweg, teils auf einem Pfad die Brücke über die Konstanzer-Aach und biegt direkt vor den Bahngleisen rechts ab auf den Moosweg. Parallel zu den Gleisen geht’s dann vom Moosweg am Ende des Großen Alpsees auf den mit Holzschnitzeln belegten, für Radfahrer gesperrten Seeuferweg, der unterhalb von Trieblings und unterhalb der Bahngleise direkt am Seeufer entlangzieht bis zur Seepromenade. Hier genießt man wunderschöne Blicke über den See auf die Berge – links der Grünten mit seiner markanten Antenne, rechts davon im Vordergrund der Seehafen und die Seebühne, dahinter in der Ferne verschwommen einige Bergsilhouetten des Allgäuer Hauptkamms und ganz rechts die Nagelfuhkette.
Unterwegs kommt man an mehreren Restaurants, einem Kiosk und einer Eisdiele vorbei. Auch eine Strandbar, das Café Seeblick, gibt es direkt am See. Außerdem laden viele Badebuchten zum Schwimmen sowie große Liegewiesen zum Sonnen ein. An Möglichkeiten zur Erfrischung, zur Einkehr, zum Sonnenbaden oder zum Schwimmen fehlt es hier also nicht.
Kurze Alternative für Kunstfreunde
Wer wenig Zeit hat und den schönsten und leichtesten Abschnitt der Tour wandern will, der geht von der Uferpromenade auf dem Seeuferweg unterhalb an Trieblings vorbei zum Ende des Sees und zum Moosweg. Dort quert man die Bahngleise nach rechts und geht auf der Salzstraße bis Wiedemannsdorf. Da zweigt nach links ein Sträßchen von der alten Salzstraße mit ihren schönen Häusern ab und führt durch eine Unterführung nach Konstanzer. Man erreicht eine Kapelle mit dem Patron St. Jakobus dem Jüngeren, seit 1755 sollen sich hier Reliquien von ihm und dem Apostel Philippus befinden. Beide Apostel sind an den Seitenwänden dargestellt. Auch die Pfarrkirche St. Johannes Baptist im benachbarten Thalkirchdorf lohnt einen Besuch wegen ihrer außergewöhnlichen Kunstschätze, darunter eine spätgotische Sakramentsnische (um 1500), eine lebensgroße Madonnenfigur (um 1440) und drei Glocken aus dem 16. Jh.
Rückfahrt von Thalkirchdorf, wo man im Dorfhaus gut essen und Käse kaufen kann, von Konstanzer oder von Ratholz per Bus nach Immenstadt-Bühl zum Ausgangspunkt.
Region
Touren-Charakter
Technisch leichte Rundwanderung mit herrlichen Ausblicken. Einige kleine Steigungen, gut markierter Weg (Eisvogel-Symbol)
Ausgangspunkt
AlpSeeHaus in Immenstadt-Bühl
Endpunkt
AlpSeeHaus in Immenstadt-BühlTipp
Sie können die Route auch andersherum gehen, je nachdem, ob Sie morgens oder nachmittags wandern. Der Wald spendet Schatten bei großer Hitze.
Highlights in der Umgebung
Wiedemannsdorf: Handwebtenne. Thalkirchdorf: Käse-Schule Allgäu im Dorfhaus, Anmeldung weit im Voraus erforderlich! Für Jung und Alt ist die Alpsee-Bergwelt in Ratholz interessant mit Sommerrodelbahn, Kletterwald und mehr: www.alpsee-bergwelt.de
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.