JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Allgäu: Rund um den Vilser Kegel

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
1000 m
Abstieg:
1000 m

Kleiner Berg, große Tour. Mit seinen 1831 Metern geht der Vilser Kegel vor den höheren Nachbarn etwas unter. Doch eine Tour rund um den Berg und mit Gipfelabstecher braucht sich nicht zu verstecken. Bietet sie doch einen rassigen Gipfelanstieg, tolle Fernsicht und eine urige Hütte beim Abstieg.

Vom Vilser Kegel gibt es einen der besten Blicke auf das Ostallgäu mit dem Forggensee. wandern, mittel
Vom Vilser Kegel gibt es einen der besten Blicke auf das Ostallgäu mit dem Forggensee.© Frank Eberhard
Beschreibung

Vom Aufbau her stimmt auf dieser Rundtour alles: Kein langer Zustieg, es geht gleich steil nach oben, der Abstecher zum Gipfel bietet etwas Spannung und auf dem Rückweg lassen sich Durst und Hunger an der Vilser Alm stillen. Dazu gibt es auf der selten überfüllten Runde landschaftliche Leckerbissen: schönen Wald beim Aufstieg, fragile Kalknadeln und Felschaos im Gipfelbereich sowie einen sehenswerten Sturzbach auf dem Rückweg. Ein Steinbruch mit seiner Lorenseilbahn gibt dem Ort Vils zudem ein ganz eigenes Bergbauflair.

Los geht es am Parkplatz am Eisplatz außerhalb von Vils. Die ersten Meter, praktisch zum Warmlaufen, führen noch über ein asphaltiertes Sträßchen zur Konradshütte. Doch bald leitet eine Trittspur geradeaus über die Wiesen der Skipiste, während die Forststraße rechts in den Wald eintaucht. Wegen Steinschlaggefahr führt die Tour nun über die Piste und damit steil aufwärts. Hier kann es kurz verwirrend werden, weil kein Weg mehr erkennbar ist. Doch keine Angst, wer auf das Lifthäuschen zuhält, ist richtig und trifft wieder auf die Fahrspur. Diese endet am kleinen Hundsarschbach (ja, er heißt wirklich so).

Ab jetzt ist die Orientierung leichter, denn auf der anderen Seite des Bachs schlängelt sich ein Pfad steil den Berg hoch – es ist der einzige weit und breit. Die seltenen Wanderschilder geben sich nicht weniger ordinär als der Bach, denn auch sie weisen voller Selbstbewusstsein den Weg zum Hundsarschjoch. Dorthin geht es nun durch schönen, moosigen Wald. Wo er sich etwas lichtet, öffnet sich der Blick auf die wilde Nordseite der Großen Schlicke (Tour 42) und auf all die Nachbargipfel ihres langen Ostgrats. Keine Spur von Menschen ist in diesem Chaos aus Schuttkaren, brüchigen Kalkwänden und Latschengewirr zu sehen – reine alpine Wildnis. Über eine kleine Hütte führt der Weg bald auf eine flachere Wiese und dann noch einmal steil ins Joch hinauf.

Dieses wird offensichtlich öfter von Schafen und anderem Vieh als Abort benutzt – ob der Name damit zu tun hat, bleibt unbekannt. Kein Geheimnis sollte für Wanderer jedoch sein, dass der nun folgende Abstecher zum Gipfel deutlich alpiner ist als die Umrundung des Vilser Kegels. Denn der Weg verlangt an kurzen Stellen leichte Kraxelei und verläuft gerne mal ausgesetzt durch Schrofen- und Latschenflanken. Doch es lohnt sich! Am Gipfel des Vilser Kegels eröffnet sich ein grandioser Blick auf das Voralpenland. Vor allem die Ostallgäuer Seen springen zwischen dem Grün der Wälder und Felder ins Auge.

Zurück im Joch, geht es nun für den Rest des Wandertags bergab. Dabei lässt sich noch mal die wilde Kalklandschaft des Vilser Kegels begutachten. Vor allem eine kühne Nadel mit kleinem Gipfelkreuz sticht ins Auge. Der zuerst noch steile Weg wird unten flacher und erreicht bald die Vilser Alm. Nach den absolvierten Höhenmetern geht dort jede Kaloriensünde in Ordnung. Und auch ein Bier kann sich der geneigte Wanderer gönnen, schließlich verläuft der Rückweg nur noch über harmlose Forststraßen und zieht sich etwas. Langweilig wird es trotzdem nicht, denn nach einiger Zeit taucht der Alpstrudelfall auf, ein schöner Sturzbach mitten im Grün des Waldes. Vorbei am Steinbruch geht es dann zu einem Wanderparkplatz und kurz darauf unter der Lorenseilbahn auf bequemem Weg zurück nach Vils. Über Lehbachweg, Obertor und Römerweg ist bald der Ausgangspunkt erreicht.

Touren-Charakter

Rundtour mit steilem Anstieg und größtenteils gemächlichem Abstieg. Im Gipfelbereich leichte Kraxelstellen, Geröll und exponierte Wegabschnitte.

Ausgangspunkt

Parkplatz am Eisplatz außerhalb von Vils

Endpunkt

Parkplatz am Eisplatz außerhalb von Vils

Übergänge von der Alm

Wer länger im Gebiet bleiben will, kann auf der Vilser Alm übernachten und von dort aus verschiedene Übergänge erwandern: das Vilser Jöchl südlich des Brentenjochs, das Füssener Jöchl sowie, anspruchsvoller, die Vilser Scharte westlich der Großen Schlicke.

Zur Hütte radeln

Die Vilser Alm lässt sich über rund vier Kilometer Forststraße bestens mit dem Rad erreichen. Jeden Mittwochabend gibt es ein Bikertreff auf der Hütte.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.