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Bergwandern
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Wandern Allgäu: Landsberger Hütte

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
7.8 km
Aufstieg:
640 m
Abstieg:
640 m

Abenteuerlich zu drei herrlichen Bergseen. Das Tannheimer Tal gilt als eines der schönsten Täler der Alpen. Ein ganz besonders magischer Anziehungspunkt darin ist der Vilsalpsee am Talende, umrahmt von mar-kanten Bergen, die sich im Wasser spiegeln. Von hier wandert man hinauf zur Landsberger Hütte.

Beschreibung

Seen und Karriegel 

Zum Parkplatz am Vilsalpsee ist die Zufahrt nur bis 10 Uhr möglich, dann gibt es Busverbindungen oder auch eine Bimmelbahn. Sie verkehrt halbstündlich von der Tourist-Info in Tannheim zum See (Fahrzeiten: 10–18 Uhr, ca. 5 Euro, Familienrabatte). Von den Restaurants am See wandert man entlang des Ufers bis zur Talstation der Materialseilbahn der Landsberger Hütte. Kurz vor der Seilbahn geht es links auf den Steig zur Landsberger Hütte. Er führt in zuletzt recht steilen Serpentinen durch Wald und Wiesengelände hoch zum schön gelegenen Traualpsee (1640 m).

An der Oberen Traualpe (1649 m) kann man einkehren. Alle Seen auf dem Weg stammen noch aus der Eiszeit und wurden auf unterschiedlichen Höhenstufen von den Gletscherströmen ausgehobelt. Diese Karriegel sind flach und daher lawinensicher, ein idealer Standort für Alpen und Hütten. Unterhalb der Riegel hat der Haupt- oder Seitengletscher aber steile, u-förmige Täler ausgehobelt. Sie sind schwer zu überwinden und oft felssturzgefährdet. Der letzte Felssturz ereignete sich erst 2012 und ist am Vilsalpsee noch sehr gut sichtbar. Die kurze, aber sehr steile Felsstufe vor der Landsberger Hütte ist zum Glück seilversichert, und nach kurzem, anstrengendem Aufstieg erreichen wir die oberhalb gelegene Hütte. Mit Bergschafen und Pferden liegt sie sehr schön neben dem obersten der drei Karseen, der Lache.Für den Rückweg nehmen wir entweder die Variante über das Neunerköpfle (Bahn) oder denselben Weg zurück zum Parkplatz.

Geniale Lage 

Die gemütliche Hütte macht einen einladenden Eindruck mit ihrer sonnigen Holzterrasse. Sie liegt erhaben über einem Kar, in dem sich auch die Lache befindet, der kleinste der Seen am Weg. Nördlich liegt die steile Nordwand der Lachenspitze mit einem schönen, aber auch anspruchsvollen Klettersteig. Die Hütte gehört durch ihre einzigartige Lage zu den schönsten in den Allgäuer Alpen. Sie ist daher vor allem bei Wanderern sehr beliebt. Hier treffen viele Wege zusammen: der familientaugliche vom Vilsalpsee herauf oder der von der Bergstation der Neunerköpflebahn. Und dann gibt es noch die Weitwanderwege wie den Adlerweg, den Saalfelderweg oder den neuen Grenzgängerweg (ab 2019).

Die Speisekarte der Landsberger Hütte ist umfangreich – hier ist für jeden etwas dabei. 2017 wurde die Hütte zudem frisch renoviert, um dem Ansturm der Übernachtungsgäste und den Tagestouristen gewachsen zu sein. Im Herbst hört und sieht man hier oben Hirsche in der Brunft, und an den Hängen weiden viele Bergschafe.

Variante übers Neunerköpfle 

Wer den steilen Aufstieg zur Landsberger Hütte scheut, kann natürlich in Tannheim parken und dann mit der Neunerköpflebahn zur Bergstation fahren. Für Familien mit kleinen Kindern ist das die bessere Variante. Am Osthang quert man dann zur Sulzspitze, wo der Weg nach rechts dreht. Südlich geht es dann weiter durch freie Almwiesen bis zur Gappenfeldscharte. Dort findet sich auch eine urige bewirtete Alpe. Die Schochenspitze fest im Blick, wandert man weiter Richtung Südwesten. Der 150-Höhenmeter-Aufstieg ist schließlich bald geschafft – jetzt geht es hinunter zum Lachensee und dann wieder leicht bergauf zur Landsberger Hütte (2.30 Std., 6,3 km, 320 Hm).

Touren-Charakter

Mittelschwere Wanderwege, z.T. versichert

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz am Vilsalpsee (Zufahrt bis 10 und ab 17Uhr)

Endpunkt

Wanderparkplatz am Vilsalpsee (Zufahrt bis 10 und ab 17 Uhr)

Zur Roten Spitze

Von der Hütte folgen wir der Beschilderung »Jubiläumsweg, Rote Spitze« nach Westen. Durch Almwiesen geht es hinauf zum Westlichen Lachenjoch; dort halten wir uns rechts und besteigen relativ einfach die Rote Spitze. Vor allem der Blick hinunter zu Alpl- und Vilsalpsee, schön eingebettet zwischen den markanten Gipfeln der Tannheimer Berge, begeistert. Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg.

Naturschutzgebiet Vilsalpsee

Das Naturschutzgebiet Vilsalpsee gibt es bereits seit 1957. Es ist 18,2km² groß und liegt auf einer Seehöhe von 1160–2274m. 700 Pflanzenarten finden in den verschiedenen Biotopen um den See ihre Standorte. U.a. gibt es hier das nördlichste Vorkommen der Zirbelkiefern, auch Arven genannt. Im Herbst röhren am Waldrand und auf Lichtungen viele Hirsche während der Brunft. Gemse, Murmeltier oder Adler sind genauso zu finden wie der Alpensalamander. Der See misst an seiner tiefsten Stelle 47m. Er entstand nach der letzten Eiszeit durch Schuttablagerungen der zurückweichenden Gletscher.

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