Wandern Allgäu: Kurze Wanderung mit gemütlicher Einkehr

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Ob im Sommer während der Alpezeit, wenn das Galtvieh grasend über die Wiesen zieht, oder im schneereichen Winter – die über 300 Jahre alte Gschwenderberg Alpe bei Immenstadt ist immer ein sehr attraktives Ziel für Jung und Alt. Dazu passt der Zustieg ab dem günstigen Parkplatz der Familie Roth in Gschwend: Dieser ist zwar stellenweise steil, aber so kurz, dass man für den Aufenthalt an oder in dieser ungewöhnlichen bewirtschafteten Alpe viel Zeit vor Ort hat. Man kann aber auch einen weitgehend asphaltierten Zustieg ab Rieder nehmen und in Immenstadt-Bühl vorm AlpSeeHaus parken. Der kurze Zu- und Abstieg hat einen guten Grund: Sitzt man nämlich dort oben in angenehmer Gesellschaft, egal ob im Sommer im Freien vor der Hütte auf den rustikalen Bänken mit Ausblick oder drinnen in der urig-gemütlichen Senn-Stube, dann fällt es wirklich sehr schwer, sich wieder auf den Rückweg zu machen und abzusteigen. So manche(r) ist hier vor allem im Winter bei den Vollblut-Hüttenwirten Markus und Martin dank der locker-lustigen Atmosphäre samt Schnapserlrunden schon »grausig verhockat«, wie Allgäuer das nennen, wenn es irgendwo so gemütlich und lustig ist, dass keiner heimgehen will und alle viel länger bleiben als geplant.

Erinnert die im Sommer außen liebevoll mit Blumenkästen und Kräutertöpfen geschmückte Alpe mit ihrer wettergegerbten Holzfassade, den daran aufgehängten Milchkannen mit deutlichen Gebrauchsdellen, dem Holzstoß mit Scheiten fürs Kaminfeuer sowie den Tischen und Bänken aus halbierten Baumstämmen fast schon an ein kräftig mit Photoshop aufgehübschtes Alpidyll-Motiv aus dem Hochglanz-Faltprospekt, sind es in der niedrigen Sennstube die rotweiß karierten Decken und Kissen auf den Tischen und Bänken, der rußgeschwärzte Kamin, der riesige Käsekessel samt Harfe und all die anderen authentischen Gebrauchsgegenstände zum Käsen, die für das spezielle urgemütliche Ambiente sorgen. Es ist diese Mischung aus historischen Gegenständen zum Käsen, alten Möbeln, wie das barocke hochherrschaftliche Sofa sowie die Dekorationsdetails, die für das passende Ambiente sorgen. Und steht eine gute Brotzeit mit frischem Brot, Käse und Bauernschinken, die dampfende Kässpatzenpfanne oder der locker-luftige Kaiserschmarrn auf dem Tisch, dann wird die Alpe zum alpinen Wellnesstempel für Gaumen, Bauch und gute Laune.

Besonders Familien mit Kindern verlängern im Sommer die kurze Tour zur Alpe nach der Einkehr noch durch den gut ausgeschilderten, etwa einstündigen Weg ohne größere Höhenunterschiede über die Alpe Starkatsgund zur Ganzjahresrodelbahn Alpsee Coaster und dem Kletterwald Bärenfalle (außer November/Dezember) mit schönem Blick auf den Großen Alpsee im Tal. Das Klettern im Waldseilgarten oder/und die rasante, rund 2,8 Kilometer lange Fahrt hinab ins Tal mit vielen Kurven, Jumps und Wellen sind dann weitere Höhepunkte des Tages. An der Talstation der Bahn bei Ratholz befindet sich die Bushaltestelle für die Rückfahrt nach Immenstadt. So können Groß und Klein einen unvergesslichen Tag gemeinsam verbringen, an den sie sich lange erinnern werden.