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Bergwandern
wandern

Wandern Allgäu: Kappeler Alp

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:15 Std.
Länge:
3.5 km
Aufstieg:
500 m
Abstieg:
500 m

Nicht nur der Weg ist das Ziel. Schon der Weg hinauf zur Kappeler Alpe ist ein High-light: Über Wasserfälle, vorbei an einer Burgruine und einer barocken Wallfahrtskirche geht es hinauf zur Alpe, wie im allgäuerischen Dialekt die Almen genannt werden.

Beschreibung

Am Wasserfallsteig 

Langeweile ist heute ein Fremdwort. Sowohl beim Aufstieg zur Kappeler Alp als auch beim Abstieg ist der Weg so spannend, dass Kinder ab zehn Jahren ganz von allein laufen und nicht müde werden. Wir beginnen unsere Wanderung am Parkplatz der Alpspitzbahn und folgen zunächst der Straße des Parkplatzes bis ganz an sein oberstes Ende. Hier wenden wir uns nach rechts in die Allee, die zur Maria-Trost-Kirche ausgeschildert ist. Nach wenigen Minuten stehen wir am Waldrand, wo sich unser Weg teilt. Wir wählen den spannenden Aufstieg über den Wasserfallweg. Direkt neben dem rauschenden Wasser merken wir kaum, wie wir über viele hölzerne Leitern und Stufen merklich an Höhe gewinnen.

Burgruine und Kirchenkunst 

An der obersten Brücke teilt sich der Weg. Nun folgen wir der Beschilderung links zur Kirche Maria Trost. Auch die nächsten Abzweigungen sind gut beschildert, wir wollen zunächst zur Ruine Nesselburg. Bergauf durch den Wald finden wir diese etwas versteckt links unseres Wegs. Man kann sie nicht mehr besichtigen, zu groß ist die Einsturzgefahr, aber trotzdem ist der kurze Abstecher für alle spannend. Weiter aufwärts verlassen wir dann den Wald an der hübschen Unteren Alm und folgen auf der Almstraße weiter der Beschilderung zur Wallfahrtskirche. Wenige Minuten später stehen wir vor dem kunsthistorisch so bedeutenden Allgäuer Kirchlein, was den Kindern wahrscheinlich völlig egal ist. Sie haben Zeit für eine kurze Pause unter der großen Linde, und die Erwachsenen können in Ruhe das Gotteshaus besichtigen.

Gipfel und Alp 

Jetzt wird es etwas anstrengender. Für den finalen Aufstieg wählen wir den Wanderweg, der direkt am Hang hinter der Kirche beginnt. Er ist zur Kappeler Alpe ausgeschildert. Deutlich steiler steigt der Weg nun an, der Wald lichtet sich, und endlich haben wir tolle Aussichten. Nach gefühlt 1000 Treppenstufen erreichen wir schließlich die Kappeler Alm, die man hier natürlich Alpe nennt. Das beliebte Wanderziel liegt in wunderbarer Aussichtslage an einer Wiese. Im Sommer weiden hier viele Kälber, und es gibt sogar ein paar Schweine. Kindern gefällt der kleine Spielplatz mit Rutsche, Schaukel und Sandkasten. Die gastfreundlichen Hüttenwirte Michèle und Martin stammen aus Tirol, und so finden wir Tiroler Spezialitäten auf der wechselnden Speisekarte.

Ab in die Hölle 

Nach der Einkehr und dem ausgiebigen Pano­ramagenuss wandern wir noch zum kleinen Gipfelkreuz, das direkt neben der Kappeler Alp steht. Dort beginnt auch unser Abstiegsweg, der über den Wiesenbuckel abwärtsführt. Bald taucht das erste Schild auf, das uns zur Höllschlucht verweist. (Wer Bedenken hat, kann auch über den Wiesenweg absteigen.) Wieder im Wald, beginnt sogleich der schmale, aber mit einem Geländer gesicherte Pfad. Im Zickzack geht es hinunter. Die Neugier lockt uns in die Hölle. Eine kühle Sackgasse führt zu Felswänden, auf die sogar ein kleiner Teufel gemalt wurde. Immer tiefer steigen wir über Wurzelwerk bis zu einem rauschenden Wasserfall hinunter. Natürlich verbummeln wir wieder Zeit am Bachbett. Vorbei an knorrigen Bergahornstämmen und einem kleinen Felsrutsch endet der Weg dann in einer breiteren Forststraße. Normalerweise ist so eine Bergautobahn der Stimmungskiller für eine Kinderwanderung – aber weit gefehlt, denn nun wandern wir entlang eines Bogenschützen-Parcours abwärts. Alle paar Meter entdecken wir neue Tiere und natürlich schnell auch die ersten Bogenschützen. Schade, dass der Bogenverleih erst unten am Freizeitgelände ist. Trotzdem ist der Weg spannend.

So erreichen wir das Freizeitgelände mit Hochseilgarten, Kugelmühle, Wasserspielplatz und Kiosk (Eis!), das am Ortsrand der kleinen Gemeinde Kappel liegt. Nun wenden wir uns nach links und folgen der Beschilderung über den Höhenweg zurück nach Nesselwang. Dafür müssen wir noch einmal ein kleines Stück aufsteigen, dann aber geht es im steten Auf und Ab am Hang entlang. Immer wieder haben wir schöne Ausblicke auf die Ebene, bis wir direkt an unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz der Alpspitzbahn, ankommen.

Touren-Charakter

Ein etwas steiler Aufstieg über viele Treppenstufen, etwas Kondition ist also erforderlich. Der Abstieg führt in einem Bogen um den Berg, sodass insgesamt eine Weglänge von 9km zu bewältigen ist. Beim Abstieg über die Höllschlucht sollten die Kinder überdies trittsicher sein; diese Stelle lässt sich aber umgehen. Sehr wurzeliger Waldboden. Kürzere Tour möglich, s. Tipp

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Alpspitzbahn in Nesselwang

Variante

Wer noch mehr Freizeitvergnügen erleben möchte oder mit kleineren Kindern unterwegs ist, kann auch direkt aus dem Ort Kappel hinauf zur Kappeler Alp steigen. Über die Fahrtstraße geht das sogar mit einem geländegängigen Kinderwagen. Ansonsten wandern wir aufwärts durch die Höllschlucht und abwärts über den Wiesenweg. Danach bleibt noch viel Zeit für das große Freizeitgelände mit seinem tollen Spielplatz und Hochseilgarten (www.waldseilgarten-hoellschlucht.de).

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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