Wandern Allgäu: Im Herzen der Ammergauer Alpen
Die Kenzenhütte liegt mitten im größten Naturschutzgebiet Deutschlands, das 27 000 ha der Ammergauer Alpen umfasst. Der Weg führt an den höchsten und eindrucksvollsten Gipfeln dieses stillen Gebirges vorbei und bietet mit der Krähe einen steilen, aber aussichtsreichen Abstecher.
Der Wegverlauf
Unser Aufstiegsweg führt von der Kenzenhütte auf einem breiten Forstweg geradewegs aufwärts (Wegweiser »Hochplatte«). Wir folgen ihm nur kurz und biegen wenige Meter nach einem Linksknick rechter Hand in einen schmalen Steig (Wegweiser »Hochplatte«, Krähe, Geiselstein). Nach wenigen Schritten halten wir uns an der Weggabelung wieder rechts (Wegweiser »Kenzenkopf, Geiselstein«) und queren oberhalb des Wasserfalls in einen kleinen Talboden am Fuße der Hochplatte. Das steinige Weglein führt uns über zwei schmale Bäche (Wegweiser »Geiselstein«) und schlängelt sich dann durch ein breites Wiesental, die sogenannte Gasse, aufwärts. Zwischen den Wänden der Hochplatte und jenen des Kenzenkopfes, durch die extreme Kletterrouten führen, steigen wir zum Kenzensattel (1:10 Std.) hinauf, der von markanten Felsnadeln überragt wird. Hier öffnet sich der Blick zum Geiselstein, dessen helle Kalkwände das Licht der Morgensonne einfangen. Der Weg leitet uns vom Sattel kurz abwärts und quert dann in fast gleichbleibender Höhe zum Gumpenkar (1:35 Std.) hinüber.
Die Kurzvariante: Am Rand des Kars erreichen wir eine Weggabelung. Wer nicht zur Krähe will, kann rechts direkt zum Geiselsteinsattel wandern und verringert die Gehzeit so um 2 Std. (Wegweiser »Geiselstein«). Dieser Weg ist wesentlich einfacher und erfordert weniger Kondition. Beim Aufstieg zur Krähe ist Trittsicherheit erforderlich.
Wir gehen jedoch geradeaus (Wegweiser »Fensterl–Hochplatte, Blöckenau«) und folgen dem schmalen Steig, der sich zwischen latschenbewachsenen Felsblöcken durch den Karboden schwindelt. Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir eine weitere Wegkreuzung. Wir wenden uns hier nach rechts (Wegweiser »Gumpenkar, Geiselstein, Gabelschrofen«) und wandern zwischen blauem Eisenhut und Alpenrosen im Bogen durch das Kar. Über uns leuchtet auf der Krähe das Gipfelkreuz, von dem die düstere, senkrechte Nordwand in das Kar abbricht. Bald erreichen wir eine Wegkreuzung, von der wir nach links hinaufsteigen (Wegweiser »Gabelschrofensattel, Bleckenau«).
Der Weg quert durch Wiesenhänge aufwärts und bringt uns zur Schutthalde am Fuß von Gabelschrofen und Krähe. Über sie steigen wir teils mühsam in den Gabelschrofensattel hinauf, in dem sich der Blick nach Osten zum Säuling und zu den Tannheimer Felsbergen öffnet. Wenige Meter vor dem Sattel biegt links der rot-weiß-rot markierte Steig ab (Wegweiser »Krähe, Hochplatte«), der uns den Anstieg zum Gipfel der Krähe vermittelt. Er quert zu einer Felsrinne, in der wir einen eingeklemmten Felsblock überklettern müssen. Nach dieser kurzen, ungefährlichen Kraxelei im nicht allzu steilen Gelände erreichen wir den Gipfelkamm. Links leitet uns der Steig durch harmlose Grashänge zum nahen Kreuz auf dem Gipfel der Krähe (3:00 Std.), die uns mit fantastischen Nah- und Fernblicken belohnt.
Für den Abstieg wählen wir den schon bekannten Weg hinab in das Gumpenkar. Dort halten wir uns an der ersten Wegkreuzung links (Wegweiser »Geiselstein«) und steigen am Rand des Kars leicht aufwärts. Bald ragt nahe vor uns das herrliche Felshorn des Geiselsteins auf. Ein kurzer Abstieg bringt uns zu einer Wegkreuzung. Von rechts kommt der Steig, der als Kurzvariante von der Kenzenhütte zum Geiselstein führt. Ein letzter kurzer Anstieg bringt uns vom Fuß der sonnenüberfluteten Südwand des Geiselsteins, in der die Kletterer turnen, in den Geiselsteinsattel (4:10 Std.). Ein letztes Mal geht der Blick zurück zur wuchtigen Hochplatte, ehe wir jenseits durch den Bergwald absteigen (Wegweiser »Wankerfleck«). Der Weg pendelt in unzähligen Kehren abwärts zu einer Wegkreuzung. Wir folgen dem besseren Weg nach rechts und queren zur Nordseite des Geiselsteins. Ein steiler Wiesenhang verlangt vor allem mit Kindern etwas Vorsicht. Bald türmt sich über uns die steile Nordwand des Geiselsteins. Wir steigen in Serpentinen durch einen breiten Hang ab. Weiter unten leitet uns der teils feuchte Steig durch den Bergwald abwärts.
Am Rand des Wankerflecks treffen wir auf einen breiten Wirtschaftsweg, dem wir nach links folgen. Wir wandern am Gumpenbach entlang und biegen in die zweite Sandstraße, die rechts abgeht (Wegweiser »Wankerfleck-Kapelle, Kenzenhütte«). Eine Brücke hilft über den Bach, und in wenigen Minuten wandern wir dann über die Alpwiesen zur Kapelle auf dem Wankerfleck (5:30 Std.). Von hier bringt uns der Bus zurück nach Halblech.
Region
Ausgangspunkt
Halblech bzw. die Kenzenhütte (1294 m) am Nordfuß der Hochplatte: GPS-Startpunkte: Parkplatz: 47.3752/10.4930; Kenzenhütte: 47.5667/10.8575
Wegbeschaffenheit
Hochgebirgswanderung, beim Abstecher zur Krähe Trittsicherheit erforderlich
Freud & Leid
Auch für die dritte Tour im Bereich der Kenzenhütte empfiehlt sich die Anfahrt mit dem Hüttenbus, um einen ewig langen Forststraßenhatscher zu vermeiden. Am Ende dieser variantenreichen Tour steigt man dann unterhalb der Hütte am Wankerfleck wieder in den Bus, der oft schon sehr voll ist. Es kann also recht eng werden.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.