JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Allgäu: Hausberg Grünten

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
13 km
Aufstieg:
750 m
Abstieg:
750 m

Er wird und wird einfach nicht langweilig. »Das Wanderbuch Allgäu« wäre ohne den Grünten unvollständig. Kaum ein Berg ist in der Region so bekannt, lockte schon so viele Einheimische und Besucher an wie dieser. Das Schöne ist aber: Noch immer gibt es ruhige Anstiege auf den Hausberg des Allgäus.

Einer der beliebtesten Gipfel im Allgäu: der Grünten mit seinem Jägerdenkmal. wandern, leicht
Einer der beliebtesten Gipfel im Allgäu: der Grünten mit seinem Jägerdenkmal.© Frank Eberhard
Beschreibung

Wer zum Beispiel über die sanfte Nordostseite des Berges aufsteigt, hat einen langen und gemächlichen Anstieg. Dort verteilt sich ein eventueller Besucherandrang auf mehrere Ziele wie den nahen Waldspielplatz, das Wertacher Hörnle sowie auf zahlreiche leicht erreichbare Hütten in der Nähe. Erst ab der Grüntenhütte und noch einmal auf den letzten Höhenmetern zum Gipfel (1738 m) münden mehrere Wege in die hier vorgestellte Route, sodass dort mehr los sein wird. Doch bis dahin erwartet Wanderer eine ruhige Zeit zwischen Alpflächen und im Wald.

Wer es nicht entschleunigt und gemütlich mag, ist hier falsch. Fast eben geht es zuerst über Asphalt nach Süden und in mäßiger Steigung in wenigen Minuten rechts zur Metzeberg-Alpe. Weiterhin gemütlich führt das Sträßchen in rund einer weiteren halben Stunde an der Burgerschläg-Alpe vorbei. Danach geht es sogar ein Stück bergab, bevor eine Links-rechts-Kombination zur Vorderen Köllealpe führt. Diese liegt noch nicht einmal ganz auf 1200 Meter Höhe. Doch nun ändert der Weg seinen Charakter. Hinter der Alpe führt ein Pfad durch die Viehwiesen aufwärts. Steil zieht er zwar nicht hinauf, doch es geht spürbar aufwärts, an einem Wegkreuz vorbei und in den Wald hinein. Zwischen Farnen und über wurzelige Pfade gewinnen Wanderer dort gemütlich und schattig an Höhe.

Erst kurz bevor der Weg den Wald verlässt, tauchen die ersten größeren Konglomeratblöcke aus dem Boden auf, die daran erinnern, dass man in den Bergen ist. Am Waldrand angekommen, geht es an einem im Sommer still daliegenden Skilift und einer kleinen Hütte der Bergwacht vorbei. Das Etappenziel Grüntenhütte (1477 m) ist bald erreicht. Etwas weniger einsam führen nun breitere Wege durch den oberen Teil des zurzeit stillgelegten Skigebiets auf das betonierte Lifthäuschen unter dem Gipfelhang zu. Der bereits schöne Blick über das Alpenvorland verdeutlicht, dass wir mittlerweile doch ein paar Höhenmeter in den Beinen haben.

Am Gipfelhang wird es für ein paar Minuten deutlich steiler. Doch der Weg führt ausgetreten und gut markiert durch die felsdurchsetzte Grasflanke. Oben, an einem Wegweiser, legt sich das Gelände wieder zurück. Linksseitig an hohen Felsen entlang führt der Pfad auf eine Metalltreppe zu, die eine steile Stelle für Normalwanderer gut passierbar macht. Ab dem Schild ist aber trotzdem Achtsamkeit geboten. Denn das Gelände stellt zwar keine hohen Ansprüche, ist aber potenziell gefährlich. Über der Treppe helfen noch ein paar Drahtseile über ausgesetzte Stellen hinweg, und schnell taucht das große Gipfeldenkmal auf. Es erinnert an die gefallenen Gebirgsjäger der Weltkriege. Auf der großen Fläche des Denkmals sitzen bei schönem Wetter zahlreiche gleichgesinnte Wanderer, denn viele Wege führen auf den Grünten. Und sie alle genießen die umfassendste Aussicht, die die Allgäuer Voralpen zu bieten haben. Der »Wächter des Allgäus« ist bestiegen!

Wer mag, kann noch einige wenige Schritte zur Sendeanlage des Bayerischen Rundfunks hinüberspazieren. Wer nicht zu seinem Auto zurück muss, kann das ganze Grüntenmassiv großzügig überschreiten. Ein kurzer und leichter Klettersteig erleichtert die letzten Meter zum Burgberger Hörnle. Von dort aus geht es steil hinab in den gleichnamigen Ort. Alle anderen werden sicherlich die verdiente Einkehr an der Grüntenhütte genießen. Beim Abstieg über den bekannten Weg bietet sich schließlich noch etwas Abwechslung an: ab der Vorderen Köllealpe über den Waldspielplatz zurück zum Parkplatz Königsstraße.

Touren-Charakter

Erstaunlich einsamer (bis Grüntenhütte) und meist wenig steiler Anstieg.

Ausgangspunkt

Parkplatz Königsstraße

Endpunkt

Parkplatz Königsstraße

Die Antenne auf dem Grünten

Wenn sie nicht da wäre, würden viele Allgäuer den Grünten nicht wiedererkennen – die Anlage des Bayerischen Rundfunks. Bereits seit 1951 steht der Sendeturm auf einem Punkt nahe dem Gipfel. Mehrmals wurde er aufgestockt, auf nun fast 95 Meter Höhe.

In die Starzlachklamm

Es ist nicht weit vom Grünten in die Starzlachklamm. Dazu geht es auf die Südseite des Berges, zum Parkplatz Winkl bei Burgberg. Von dort aus kann man einen beeindruckenden Spaziergang in die Klamm unternehmen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.