Bruckmann CMYK quer
Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Allgäu: Entlang der Breitach und auf den Osterberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
14.5 km
Aufstieg:
420 m
Abstieg:
420 m

Auf den Spuren einer Liebesgeschichte. Sehr einfach zu begehende Wege zu herrlichen Aussichten und einer Einkehr machen diese Wanderung zu einem schönen Familienausflug. Dabei folgen wir den Spuren eines Märchens vom österreichischen Kleinwalsertal nach Deutschland und wieder zurück.

Beschreibung

Grenzwanderung

Das Kleinwalsertal gehört zum österreichischen Vorarlberg, ist aber nur über deutsche Straßen von Oberstdorf zu erreichen, da es in Richtung Österreich auf allen Seiten von hohen Bergen umgeben ist. Insgesamt sechs Mal werden wir auf dieser Wanderung die Grenze zwischen den beiden Ländern überschreiten.

Die sanfte Breitach

Gleich vom Parkplatz an der Walserschanz haben wir einen fabelhaften Blick hinüber zum markanten Ifen, der schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf das ist, was uns noch erwartet. Aber zunächst überqueren wir die Breitach und dafür steigen wir ins Tal hinab. Unten befindet sich auch der  obere Eingang in die Breitachklamm. Einigen ist dieser Name sicherlich ein Begriff. Durch eine spektakuläre Schlucht mit mächtigen Felswänden bahnt sich der Fluss hier seinen Weg Richtung Oberstdorf. Wir aber überqueren auf dieser Tour die Brücke und lernen stromaufwärts die sanftere Seite der Breitach kennen. Dafür folgen wir aber trotzdem zunächst einer Metallkonstruktion aus Brücken und Treppen, die uns an einer Felswand entlang hinab zum Ufer bringt. Obwohl alle Wege auf dieser Wanderung ausgebaut und fast durchgehend sehr leicht zu begehen sind, sollte man hier doch einigermaßen schwindelfrei sein, denn durch die Gitter, auf denen man sich bewegt, kann man in die Tiefe gucken. Wir folgen dem Weg entlang des Ufers, bis dieser eine Kurve bergauf macht und auf eine T-Kreuzung trifft. Hier wenden wir uns nach rechts in Richtung  Müllers Alpe. An dieser kommen wir auch sogleich vorbei und finden uns dann abermals an einer T-Kreuzung, an der wir erneut rechts gehen.

Brünnlein für Verliebte

An der nächsten Möglichkeit wenden wir uns nach links. Ab hier ist nun bereits unser Ziel, die Alpe Osterberg angeschrieben. Durch einen Wald steigen wir bergauf. Vor uns liegt eine Kuppe, über der sich der Östliche Kackenkopf ins Bild schiebt, während wir die Höhenmeter unter uns lassen. Nun kommen wir langsam ins Gebiet des Osterbergs. Hier heißt es Ohren spitzen: Vielleicht können wir das leise Plätschern des Wunderbrünnleins hören? Dieses half einer Sage nach einst einem jungen Liebespaar. Das trug sich so zu: Ein schwäbischer Wandersmann kam auf dem Heimweg aus Italien im Kleinwalsertal vorbei. Hier fand er bei einem Meister in Riezlern Arbeit und verliebte sich in dessen Tochter. Im Frühjahr wollte er zu seiner alten Mutter in die Heimat zurück, aber er wollte auch seine Liebste nicht verlassen. Deren Vater jedoch wollte seine Tochter nicht mit einem Fremden verheiraten. So sahen die Liebenden keinen anderen Ausweg, als gemeinsam fortzulaufen. Sie versteckten sich am Osterberg, weil das Mädchen von hier noch seine geliebte Heimat sehen konnte. Da erschien auf einmal eine Quelle, von deren Wasser die Liebenden tranken. So hatten sie nie Hunger oder Durst. Die Jahre gingen ins Land, bis schließlich ein Jäger das Liebespaar entdeckte und dem Vater des Mädchens von seinem Verbleib erzählte. Der Vater holte die beiden heim und ließ sie Hochzeit feiern. Auch die Mutter des Jungen fand bei der Familie im Kleinwalsertal ein Zuhause. Vom Brünnlein haben die Liebenden nie etwas verraten. Man erzählt sich, dass nur diejenigen, die wahrhaft lieben, das Brünnlein finden können.

Einkehr mit Aussicht

So wie das Paar aus der Geschichte gehen auch wir heute vom Kleinwalsertal auf den Osterberg und wieder zurück. Dafür biegen wir an der nächsten Kreuzung nach links ab. Hier lassen wir den Wald vorerst hinter uns und genießen die freie Sicht, die von Schritt zu Schritt besser wird. An der nächsten Gabelung können wir uns entscheiden: Wollen wir rechts bergauf einen Abstecher zur  Alpe Osterberg machen? Das ist gar nicht weit und lohnt sich allein schon wegen der Aussicht – ganz zu schweigen von der Einkehr. Von hier geht es über denselben Weg wieder bergab und dann an der Kreuzung nach rechts in Richtung Schwende. Hier überqueren wir nun in kurzer Zeit gleich dreimal die Grenze. Anschließend stoßen wir auf eine asphaltierte Straße, die uns an einigen Häusern vorbei ins Tal führt. Schließlich erreichen wir den Ortsteil Schwende, der zu Riezlern gehört. Hier nehmen wir nicht die erste Straße links, sondern die zweite, die uns links um das  Gasthaus Bergblick herumführt. Rechter Hand ist dann schon ein Schotterweg zu sehen, der uns hinab zur Breitach bringt. Ein paar steile Kehren hinab ans Ufer warten noch auf uns, aber dann klingt die Wanderung ganz gemächlich auf dem malerischen Weg direkt an der Breitach aus, die uns flussabwärts wieder zurücklenkt. Hier kommen wir an der letzten Einkehrmöglichkeit der Route vorbei, die besonders lauschig ist. Direkt am Ufer der Breitach lädt das Waldhaus zu einer Brotzeit. Immer weiter am Wasser entlang gelangen wir schließlich zurück zum Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Herrliche Ausblicke, fast durchweg sehr einfach zu begehende, breite Wege, nur am gerölligen, steilen Abstieg zur Breitach etwa nach 2/3 der Tour ungleich schwieriger

Ausgangspunkt

Walserschanz

Route

Walserschanz - Müllers Alpe 0.45 Std. - Alpe Osterberg 1 Std. - Breitachtal 1.30 Std. - Walserschanz 1.15 Std.

Höchster Punkt

Alpe Osterberg, 1268 m

Information

Orientierung: Wegpunkte bis auf eine Kreuzung ausgeschildert

Parken

Direkt an der Waslerschanz gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz am oberen Eingang der Breitachklamm und kurz vor der Grenze einen kleinen, kostenlosen Parkplatz. Von dort muss man nur die Brücke hinüber nach Österreich überqueren.

Am besten im Herbst

An der Breitach und grundsätzlich im Kleinwalsertal kann es manchmal ganz schön voll werden. Deshalb empfehle ich für diese Tour die Nebensaison. Wunderschön ist es hier im Herbst, wenn der erste Schnee auf den hohen Gipfeln liegt, die Laubbäume – die leider neben den Nadelbäumen zugegebenermaßen in der Unterzahl sind – in ihrer warmen Farbenpracht stehen und die Wege recht leer sind.

Abstecher zum Hörnlepass

Auf den Wegen dieser Tour geht es sich fast wie von selbst. Wer noch eine kleine Herausforderung für die Füße sucht, macht kurz hinter der Alpe Osterberg einen  Abstecher zum Hörnlepass. Hier wird der Pfad besonders nach Regen zum spannenden Abenteuer nicht ohne Risiko. Der Einsatz ist aber nicht hoch: nur nasse Füße und ein bisschen Matsch an den Klamotten.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.