Wandern Allgäu: Durch den Eistobel
Rauschende Kaskaden im Alpenvorland. Die Obere Argen hat in jahrtausendelanger Arbeit den Eistobel gegraben. In Kaskaden stürzt ihr Wasser über Felsbarrieren und sammelt sich in smaragdgrünen Becken. Naturfreunde finden in der schattigen Schlucht seltene Pflanzen oder können einen schillernden Eisvogel beobachten.
Durch die Nagelfluhschlucht
Vom Eingang an der Eistobelbrücke steigen wir anfangs auf einem Treppenweg und dann auf steilem Kiesweg in den Talgrund hinab. Der breite Weg wendet sich nach rechts und läuft durch Mischwald am Ufer der rauschenden Argen entlang. Schon wirbeln erste kleine Felsbänke das Flusswasser durcheinander oder stauen kleine Wasserbecken. Nach 15 Minuten erreichen wir die ersten richtigen Stromschnellen am Großen Wasserfall. Das smaragdgrüne Wasser eines großen Naturbeckens lockt zu einer erfrischenden Abkühlung. Oberhalb sprudelt die Argen in herrlichen Kaskaden und Wasserfällen über die Felsen. Groß und Klein vergnügen sich sowohl im herrlich grünen Pool als auch auf den glatt gescheuerten Felsen.
Der Weg wird nun schmaler und schwindelt sich kurz zur ersten, »Am Zwinger« genannten Engstelle hoch. Oberhalb einer engen Schlucht, in der sich das Wasser staut, führt uns der Steig durch mächtige, von den Seitenhängen herabgestürzte Felsblöcke. Bald läuft der Weg wieder am Flussufer entlang und bringt uns zur zweiten Engstelle.
Über uns zwängt sich die Argen durch eine enge Schlucht, aus der der Obere Wasserfall in Kaskaden in ein weiteres großes Naturbecken rauscht. Ein Steg führt uns über den flachen Seitenarm des Beckens. Über schräggestellte Felsplatten leitet der Weg zum nahen Eissteg hinauf. Vom Steg bietet sich ein wundervoller Blick in die enge Klamm, in der sich das Wasser tief aufstaut, ehe es tosend zu Tal stürzt.
Der schönste Abschnitt des Tales liegt jetzt unter uns. Wer will, kann noch ein Stück talauf wandern. Dazu hält man sich an der Wegkreuzung nach der Tobelbrücke rechts und steigt über einen Rücken am kleinen Kraftwerk vorbei in Richtung Schüttentobel. Eine hohe, senkrecht aus der aufgestauten Argen emporwachsende Felswand bietet hier nochmals einen herrlichen Anblick. Anschließend wandern wir auf dem Weg, den wir gekommen sind, durch die herrliche Urlandschaft des Eistobels zurück zum Eingang an der Eistobelbrücke.
Region
Touren-Charakter
Eine wundervolle Kurzwanderung durch das Naturschutzgebiet Eistobel. An frostigen Wintertagen bezaubert der Eistobel durch bizarre Eisbildungen, dann können die Wege aber vereist sein. Am Zugang an der Eistobelbrücke wird ein Eintrittsgeld verlangt (Erwachsene 2,50 Euro, Kinder 1 Euro).
Ausgangspunkt
Der Parkplatz an der Tobelbrücke.
Endpunkt
Der Parkplatz an der Tobelbrücke.Route
Zum Eissteg 0:45 Std., zurück zur Eistobelbrücke 0:45 Std.
Die Entstehung des Eistobels
Während der Alpenfaltung wurden im nördlichen Vorland im sogenannten Molassetrog unterschiedliche Gesteine abgelagert und schließlich gefaltet und schräg gestellt. Als am Ende der Eiszeit die Vorlandgletscher abschmolzen, staute sich vor einer Hügelkette im Becken von Ebratshofen ein Schmelzwassersee. Sein Wasser suchte sich einen Ablauf nach Norden und schürfte mit unbändiger Kraft den Eistobel aus. Die Argen führt bis heute diese Arbeit fort und gräbt die Schlucht immer tiefer. Dabei werden weiche Sandsteinschichten tief ausgehöhlt, während die harten Nagelfluhschichten als Barriere erhalten bleiben. Über diese massiven Querriegel stürzt der Fluss in malerischen Kaskaden und Wasserfällen zu Tal.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.