JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Allgäu: Die große Schwarzwasserrunde

Anspruch:
schwer
Dauer:
07:00 Std.
Länge:
19 km
Aufstieg:
1200 m
Abstieg:
1200 m

Gipfelsammeln im Kleinwalsertal. Die große Schwarzwasserrunde ist vor allem Skitourengehern ein Begriff und verbindet mehrere Gipfel über dem Kleinwalsertal. Ohne Schnee lässt sie sich sogar mit weniger Höhenmetern laufen, ist aber technisch nicht ganz ohne. Doch es gibt verschiedene Varianten.

Beschreibung

Diese Rundtour über dem Schwarzwassertal, einem Seitenarm des Kleinwalsertals, lässt sich zweiteilen. Da ist zuerst der lange, flache, aber landschaftlich schöne Zustieg zur Schwarzwasserhütte. Und dann gibt es noch das muntere Gipfelsammeln und auf Graten Herumturnen über der Hütte. Dabei können fitte Wanderer Falzer Kopf (1968 m), Kreuzmandl (1974 m) und Steinmandl (1982 m) sowie das Grünhorn (2036 m) besteigen. Allerdings führt die Tour über ausgesetzte Grate, die manche Kraxelstelle aufweisen. Daher: Bitte den Gratteil nicht unterschätzen, allem voran die Überschreitung des Grünhorns. Praktischerweise gibt es aber einen Abstieg vom davor liegenden Gipfel, dem Steinmandl.

Doch zuerst einmal heißt es hinkommen, in diese Welt der grasigen Grate. Und das ist nur mit einem langen, größtenteils flachen Fußmarsch möglich. Dieser beginnt an der Auenhütte am Parkplatz der Ifenbahn. Entschleunigt wandert es sich dort mit Blick auf die fast schon surrealen Felsmauern des Hohen Ifen (Tour 15) zur Rechten, auf das Walmerdinger Horn zur Linken sowie auf das Grünhorn vor einem. Völlig entspannt und ohne größere Anstrengung geht es bis zur bewirtschafteten Hütte Melköde dahin, die auf einer weiten, ebenen Lichtung liegt. Erst danach windet sich der Weg steiler bergauf, wenn auch nicht lang. Und ehe man sich‘s versieht, steht schließlich schon der letzte Aufschwung zur Schwarzwasserhütte bevor.

Wer die ganze Tour gehen möchte, hebt sich eine Einkehr besser für den Rückweg auf und tritt den langen, noch immer nur sanft ansteigenden Weg zum Gerachsattel an. Dabei eröffnen sich beim Blick nach hinten spektakuläre Aussichten auf den Großen Widderstein (Tour 18). Im Sattel angelangt, erstaunt es fast, dass bereits 500 Höhenmeter hinter, oder besser gesagt, unter einem liegen. Doch nun geht es wieder ein Stück bergab in die schattige Mulde nördlich von Stein- und Kreuzmandl. Serpentinen leiten auf der anderen Seite wieder hinauf ins Neuhornbachjoch. Schließlich führen ein breiter Grat und eine Grasflanke zum ersten Gipfel des Tages, dem Falzer Kopf. Natürlich gibt es dort oben Aussicht satt, etwa auf den nahen Diedamskopf.

Wer die Sicht zur Genüge genossen hat, steigt wieder ins Joch ab. Dort geht es direkt weiter nach Osten, über einen noch breiten Grat hinauf zum Kreuzmandl. Ab dessen Gipfelkreuz verengt sich der Grat hinüber zum Steinmandl zunehmend, an einer Stelle helfen Drahtseile eine kleine Felsstufe hinab. Das abschüssige Gelände ist definitiv nur etwas für trockene Tage. Am Steinmandl gibt es nun zwei Optionen: entweder über den Normalweg zur Schwarzwasserhütte absteigen oder weiter auf das Grünhorn. Für Letzteres geht es auf dem Kamm noch ohne Schwierigkeiten bergab. Doch das nun folgende Gratstück verlangt wesentlich häufiger als bisher leichte Kletterei, wenn auch nur an kurzen Stellen. Teilweise ist es auf der grasig-felsigen Schneide auch recht exponiert. Vor allem der letzte Aufschwung zum Vorgipfel des Grünhorns ist steil und durch die schattige Lage oft etwas schmierig. Wer danach jedoch am Kamm des Grünhorns mit Fünf-Sterne-Blick dem Gipfelkreuz entgegenwandert, hat alle Schwierigkeiten hinter sich. Der Abstieg auf dem Normalweg zur Schwarzwasserhütte ist zwar steil, aber problemlos. Und das Auslaufen zum Parkplatz Auenhütte passt gerade, um die gesammelten Eindrücke nachwirken zu lassen.

Touren-Charakter

Lange Rundtour, die über teils exponierte Grate führt und leichte Kletterei verlangt. Am schwierigsten ist der Aufstieg zum Grünhorn.

Ausgangspunkt

Parkplatz Auenhütte

Endpunkt

Parkplatz Auenhütte

Noch mehr Höhenmeter

Wem diese lange Tour noch zu wenige Höhenmeter hat, der kann vom Neuhornbachjoch nach Süden in den Bregenzer Wald absteigen und im Neuhornbachhaus einkehren. Südseitig, entlang der Skiroute, geht es dann mit zusätzlichen 350 Höhenmetern wieder direkt auf das Steinmandl.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.