Wandern Allgäu: Buchrainer Alpe

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Über Birgsau 

Wer mit kleinen Kindern unterwegs ist, kann sich gleich ab der Fellhornbahn den Hinweg deutlich erleichtern: In den Sommermonaten verkehrt stündlich ein Wanderbus und bringt uns bis Birgsau, was uns doch ca. 40 Minuten Weg erspart. Mit größeren Kindern machen wir uns hingegen zu Fuß auf den Weg. Bis Birgsau verläuft dieser nur leicht ansteigend und parallel zur der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Straße. Am südlichen Ende des Parkplatzes, der auf der linken Straßenseite liegt, beginnt dieser Wanderweg. Mit wunderschöner Aussicht geht es schnurgerade in südlicher Richtung dahin, und nach ca. 40 Minuten erreichen wir den Weiler Birgsau, der aus ganz wenigen Häusern mit Einkehrmöglichkeiten und der malerischen Kapelle St. Wendelin besteht.

Aufstieg zur Alpe 

An dieser Kapelle vorbei setzen wir unsere Wanderung weiter fort. Erst nach den nächsten Häusern stoßen wir dann auf eine größere Almstraße und müssen uns entscheiden: Eltern mit Kinderwagen folgen rechts der Almzufahrtsstraße, die, nachdem sie die Stillach überquert hat, ansteigt und in einigen Kehren bergauf führt. Der Weg liegt zum Glück im Schatten, fordert aber etwas Oberarmkondition. Spannender und abwechslungsreicher ist es, wenn wir uns links halten und dem Wanderweg nach Einödsbach folgen. Die erste wirkliche Anstiegsmühe steht dann zwar bevor, aber das ist zu schaffen. Dann stehen wir in der südlichsten dauerhaft bewohnten Siedlung Deutschlands: Einödsbach. Hier lockt wieder ein Gasthof zur Einkehr, aber wir halten noch ein bisschen durch. Am Wirtshaus geht es nach rechts, und wir kommen über den Wasserfall am Bacherlochbach wieder in den Wald. Bald geht es jedoch über eine Almwiese, auf der wir dann rechts haltend den Rappenalpbach queren. Dahinter stoßen wir wieder auf die kleine Almstraße, der wir für wenige Minuten nach rechts folgen. Dann stehen wir schon an der Buchrainer Alpe.

Leben auf der Alpe 

Wer die Buchrainer Alpe erreicht, merkt gleich, dass sie etwas ganz Besonders ist. Schon weit über 200 Jahre alt, steht sie unter Denkmalschutz. Holzschindeln schützen die Fassade vor Wind und Wetter, und ein Zaun bewahrt den kleinen Gastgarten vor neugierigen Kühen, die ansonsten sicherlich gern den Gästen die Sahne vom Kuchen schlecken würden. Man sollte unbedingt einen Blick ins Innere werfen – die Decken sind rußgeschwärzt, der kupferne Käsekessel steht über einem offenen Feuer und die uralten Holzbalken versprühen Geschichte pur. Dabei ist die Alpe aber kein Freilichtmuseum, hier wird wirklich gelebt und gearbeitet. Im Sommer, wenn sie bestoßen wird, kümmert sich Familie Gentner um Milchkühe, Jungvieh, Pferde, Schweine, Hühner und Enten. Die gesunde Milch der Kühe, die hier auf den Bergwiesen viele saftige Kräuter und frisches Gras erwischen, wird direkt vor Ort zu einem leckeren Bergkäse verarbeitet, in dem viel Herzblut steckt sowie gesunde Bakterien, die den guten Geschmack ausmachen. Den Käse können wir, neben einigen anderen hausgemachten Spezialitäten wie Selbstgeräuchertem oder Kuchen, auch direkt auf der Alp verspeisen und uns dann noch ein großes Stück für zu Hause mitnehmen.

Je nachdem wie wir aufgestiegen sind und natürlich nach Lust und Laune wählen wir entweder den gleichen Weg zurück oder vollenden den Rundweg, dann abwärts über die Almstraße, die zum Glück für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist, zurück nach Birgsau.

Schwimmen und Springen

Zwischen Oberstdorf und der Fellhornbahn liegt der Freibergsee, wo man im Sommer toll schwimmen kann. Sehr interessant ist auch die Besichtigung der nahen Heini-Klopfer-Skiflugschanze.