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Wandergenuss
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Wandern Allgäu: Buchenegger Wasserfälle und Prodelkamm

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:30 Std.
Länge:
13 km
Aufstieg:
780 m
Abstieg:
780 m

Kaskaden und Aussichtshöhen. Diese Tour ist in zwei ganz unterschiedliche Hälften aufgeteilt, die sich auch voneinander unabhängig unternehmen lassen. Zuerst führen uns die Wege zu den bekannten Buchenegger Wasserfällen. Auf dem Rückweg machen wir einen Abstecher auf den einsamen und aussichtsreichen Prodelkamm.

Ein kurzer Abstecher führt zum oberen Ende der Buchenegger Wasserfälle.wandern, mittel
Ein kurzer Abstecher führt zum oberen Ende der Buchenegger Wasserfälle.© Bernhard Irlinger
Beschreibung

Durch das Tal der Weißach zu den Buchenegger Wasserfällen

Hinter der Talstation der Hochgratbahn leitet uns eine schmale Brücke über die Weißach. Dort wandern wir auf einem schattigen und bequemen Weg, der uns entlang der Weißach abwärts führt, nach links. Bald zweigt rechts der schattige Anstiegsweg zum Prodelkamm ab, auf den wir auf dem Rückweg einbiegen werden. Wir bleiben jedoch noch auf dem breiten Wanderweg, der dem Lauf der Weißach folgt. Hier gebärdet sich der Fluss recht wild und rauscht über die dunklen Felsen mit Wucht talwärts. Bei einem Gebäude wechseln wir geradewegs auf eine Forststraße, die bald am Rand einer Alpweide entlangläuft. Wir finden links einen zu den Buchenegger Wasserfällen ausgeschilderten Wanderweg, der uns nach kurzer Strecke auf dem Tarzansteg über die Weißach führt.

Jenseits leitet uns der breite Wanderweg aus dem Wald und schlängelt sich anschließend über die Wiesen aufwärts. Kurz vor einem Hof folgen wir den Wegweisern nach rechts auf einen weichen Waldweg, der uns zu einer schmalen Teerstraße führt. Auf ihr wandern wir rechts auf einen Hof zu und wechseln nach kurzer Strecke oberhalb der Gebäude geradewegs auf einen Wirtschaftsweg.

Der Weg leitet uns über einen aussichtsreichen Wiesenrücken, von dem links ein Weg zu den beiden bewirtschafteten Alpen abzweigt, die wenige Meter unterhalb am Weg von Steibis zu den Wasserfällen liegen. Wir wandern allerdings geradewegs weiter zu einer Alphütte, die ganz vorne auf dem Wiesenrücken steht. Wir gehen rechts um das Gebäude zum Beginn eines schmalen Weges, dem wir geradeaus folgen. Er führt uns abwärts zur Kreuzung, an der von links der Weg von Steibis einbiegt. Wer auf dem Rückweg dort einkehren will, kann von den Alpen ohne Probleme wieder links zu dem Wiesenrücken hinaufsteigen.

Wir folgen dem Weg weiter durch den Wald abwärts zur Weggabelung am Rand der steilen Schlucht. Rechts führt von hier ein schmaler, steiler und steiniger Weg zum Oberen Wasserfall hinab. Dort hat man einen herrlichen Blick über die beiden Wasserfälle auf das große Wasserbecken am unteren Ende der Kaskaden. Der Hauptweg knickt nach links und leitet uns über Stufen durch einen anfangs feuchten Steilhang in den Talgrund. Links quert der Weg, der nach Buchenegg hinaufführt, auf einer Brücke den Fluss. Wir folgen jedoch auf schmalem Steig geradewegs dem Ufer flussaufwärts und erreichen nach kurzer Strecke das große Naturbecken, in das der Buchenegger Wasserfall rauscht. Im Gegenlicht leuchtet die weiße Kas­kade, die in einem tiefen Einschnitt den dunklen Felsen entströmt. Abgeschliffene Felsen bieten am Rand des Beckens, das zu einem erfrischenden Bad lockt, herrliche Rastplätze. Lange bleiben wir am Fuß der Buchenegger Wasserfälle und genießen die wilde Naturlandschaft.

Von den Wasserfällen auf den Prodelkamm

Wir folgen von den Wasserfällen wieder dem Weg, den wir gekommen sind. Nach dem anfänglichen Aufstieg wandern wir über den Wiesenrücken und jenseits hinab zum Tarzansteg. Wir gehen dann entlang der Weißach flussauf Richtung Ausgangspunkt, bis wir den Abzweig zum Prodelkamm erreichen. Wir biegen links in den Weg, der durch den schattigen Prodelwald bergauf leitet. Wir wandern lange auf dem breiten Weg in nördlicher Richtung bergauf, bis wir scharf rechts auf einen schmalen Steig wechseln. Der Pfad windet sich zwischen Nagelfluhfelsen durch den steilen Waldhang aufwärts zu einer Alpweide. Wir steigen am linken Rand der Wiesen bergan, auf der im Herbst zahlreiche Silberdisteln ihre Blüten öffnen. Bald leitet uns eine Wegspur nach rechts über die Bergwiesen zu einem Wegweiser nahe der Prodelalpe (1200 m).

Wir biegen links auf den schmalen Weg, der auf oder knapp rechts des Bergkammes bergauf führt. Meist wandern wir über freie Weideflächen und genießen den Blick zu den dunklen Nordabstürzen des Hochgrats. Nach einem kurzen Waldstück geht es am oberen Rand der Weiden der Schwarzenbergalpe aufwärts. Der Bergrücken wird schmaler und leitet uns zur Wiesenkuppe der Prodel (1400 m), die wir als aussichtsreichen Rastplatz wählen. Jenseits der Mulde, in der die Obere Dennebergalpe liegt, erhebt sich die mit einem Kreuz geschmückte Wiesenkuppe des Dennebergs. Die Wanderung kann man dorthin ausdehnen. Folgt man vom Denneberg dann noch ein kurzes Stück dem Bergkamm nach Osten, kann man über die Untere Dennebergalpe ins Tal der Weißach absteigen, durch das man problemlos zur Hochgratbahn zurückkehren kann.

Wir lassen es jedoch auf der Wiesenkuppe der Prodel für den heutigen Tag gut sein und wandern auf dem Aufstiegsweg über den sanften Bergkamm wieder zum Wegweiser nahe der Prodelalpe hinab. Wir halten uns links und folgen der breiten Alpstraße, die sich in weiten Serpentinen in das Tal der Weißach hinabschlängelt. Dort treffen wir auf eine Teerstraße, die uns rechts zur nahen Talstation der Hochgratbahn bringt.

Touren-Charakter

Auf breiten Wegen und schmalen Steigen zu den Buchenegger Wasserfällen und auf den Prodelkamm. Die Wanderung kann problemlos in zwei Touren aufgeteilt werden.

Ausgangspunkt

Die Hochgratbahn (Seilbahnauskunft Tel. 08386/82 22).

Endpunkt

Die Hochgratbahn (Seilbahnauskunft Tel. 08386/82 22).

Route

Zu den Buchenegger Wasserfällen 1:15 Std., zurück zum Abzweig auf den Prodelkamm 1:15 Std., auf die Prodel 1:45 Std., abwärts zur Talstation Hochgratbahn 1:15 Std.

Der Allgäuer Nagelfluh

Die Buchenegger Wasserfälle rauschen über harte Nagelfluhfelsen zu Tal. Nagelfluh nennt man im Allgäu das aus Geröll zusammengebackene Konglomeratgestein, da die halb aus der Gesteinsoberfläche ragenden Kiesel wie runde Nagelköpfe aussehen. Die Berge, die als langgestreckte Grate zwischen Oberstaufen im Norden, Balderschwang im Süden und Illertal im Osten aufragen, sind aus diesem eigenwilligen Gestein aufgebaut. Entstanden ist es im Tertiär. Als die Alpen emporgehoben wurden, senkte sich im nördlichen Vorland ein breiter Trog. Er war teils von Meerwasser überflutet, teils über Meeresniveau gelegen und von Flüssen durchflossen. So wurden in diesem sogenannten Molassetrog unterschiedliche Sedimente abgelagert. Die Flüsse hinterließen rundes Geröll, das im Laufe der Jahrmillionen durch Kalzit zu einem festen Konglomeratgestein verbacken wurde. Schließlich wurde der südliche Teil der Ablagerungen in die Alpenfaltung miteinbezogen und emporgehoben. So entstanden die Höhenzüge, die heute am Nordrand der Allgäuer Alpen aufragen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.