Wandern Allgäu: Buchelalpe

Anfahrt
Anfahrt planen

Lohnender Umweg 

Am gebührenpflichtigen Wanderparkplatz wählt man nicht die an dessen Nordwestende beginnende breite Almstraße, sondern folgt der Hauptstraße weiter nach Süden bis zum Gasthaus am Buchl. An diesem geht man links vorbei und wendet sich gleich dahinter nach rechts von dem Teerweg ab. Über einen kurz steileren Wiesenpfad geht es hinauf zu einem Hof und an diesem nach rechts. Ganz kurz folgt man einem Fahrweg, den man, einem Wegweiser nach links folgend, gleich wieder verlässt. Der nun sehr nette Wiesenpfad führt zu einem Waldstück, das durchquert wird, um sogleich wieder in freiem, aussichtsreichem Gelände anzusteigen. Schließlich wird der Weg breiter, und man stößt auf den geteerten Fahrweg, der zur aussichtsreich gelegenen Buchelalpe führt. Die tradtionsreiche Alm ist eine ideale Einkehrmöglichkeit für den Rückweg – zuvor wollen wir freilich erst einmal weiter in Richtung Wertacher Hörnle wandern.

Fuß- und Fahrwege im Wechsel 

Hinter der Buchelalpe muss man leider ein längeres Stück lang einer Teerstraße bergan folgen. Ab dem nächsten Waldrand wird die Straße aber wieder zum Erdweg und ein Stück weit zum Pfad, bevor man nach einer Lichtung wieder auf eine quer verlaufende Almstraße stößt. Dieser folgt man nun eine Weile ganz flach nach links. Der Fahrweg erreicht eine freie große Almwiese, wo man dem Wegweiser Wertacher Hörnle nach rechts folgt. Es geht auf weiterhin breitem Weg nun etwas steiler bergan, bis man auf einem flacheren Wiesenplateau einen weiteren Wegweiser erreicht. Jetzt liegt der schönste Teil der gesamten Tour vor uns, denn ab hier führt der Anstieg als Wiesenpfad bzw. schmaler Bergweg nach links, auf den zum Gipfel ziehenden Rücken hinauf. Auf dem Weg dorthin bekommt man bald auch schon den rechts unterhalb liegenden Hörnlesee zu sehen.

Aussichtsreicher Blumenberg 

Hat man den Bergrücken erreicht, sollte man sich für den nun folgenden Teil der Wanderung wirklich Zeit lassen. Mit wunderschönen Ausblicken auf das Wertachtal und die im Südosten aufragenden Tannheimer Gipfel folgt man dem Kamm nach rechts und erreicht fast ohne Anstrengung und mit einem kleinen Schlussanstieg den 1695 Meter hohen Gipfel des Wertacher Hörnles mit seinem Kreuz. Blumenliebhabern sei der Berg Ende Juni/Anfang Juli ans Herz gelegt, weil dann die vielen rund um den Gipfel wachsenden Alpenrosen am schönsten blühen.

Der Wertacher Bergwachtarzt Dr. Peter Dippel hat in Sorge um den Erhalt dieser einzigartigen Alpenflora einen Aufruf an die Bergwanderer verfasst: »Ein besonderes Erlebnis ist die Alpenrosenblüte auf dem Wertacher Hörnle. Wegen ihr lockt der Berg viele Besucher an, sich an der rot glühenden Pracht zu erfreuen. Gleichzeitig bringt der Besucherstrom aber Gefahren für den Fortbestand dieser Schönheit mit sich. Denn schon bei der Mitnahme eines kleinen Souvenirs in Form eines abgerissenen Alpenrosenzweigs oder gar eines ausgegrabenen Wurzelstocks droht bei der Vielzahl der Besucher ein Aussterben der Alpenrosen. Der Zweig verwelkt bald, und der Versuch, Alpenrosen aus dem Gebirge im Hausgarten weitab von den Bergen anzupflanzen, misslingt, da bestimmte Umgebungsbedingungen fehlen, auf die die Alpenrosen angewiesen sind.« Ein schönes Foto von der einzigartigen Flora wird hingegen auch im heimische Talklima problemlos bestehen.

Kulinarisches Finale 

Für den Abstieg kann man alternativ auch den sehr hübsch in einer kraterartigen Mulde gelegenen Hörnlesee umrunden. Wer hingegen noch einmal die Kammaussicht genießen will, wird freilich dem bereits bekannten Bergrü­cken in seiner Gänze zurückfolgen.So oder so sollte man auf der Buchelalpe einen Einkehrschwung einlegen, denn sie trägt das Qualitätssiegel »Allgäuer Alpgenuss« des gleichnamigen Vereins. Dies bedeutet, dass alle Produkte, die auf der Buchelalpe angeboten werden, aus der Region stammen oder auf der Alpe direkt hergestellt werden. Brot und Fleischwaren liefern regionale Betriebe. Die angebotenen Getränke kommen ebenfalls aus der Region, von einheimischen Familienbrauereien.