JBerg-Verlag
Leichte Wanderungen
wandern

Wandern Allgäu: Breitachklamm

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
10.3 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
300 m

Einzigartige Schlucht bei Tiefenbach. »Kein Teufelswerk, sondern göttliche Schöpfung!« Nach dieser für seine Zeit gewagten Erkenntnis betrieb Pfarrer Johannes Schiebel 1904 die Erschließung der Breitachklamm. Ein Jahr später verzückte die Schlucht ihre ersten Besucher. Diese Begeisterung ist bis heute geblieben.

An regnerischen Tagen tummeln sich Alpensalamander auf den Wegen der Breitachklamm. wandern, leicht
An regnerischen Tagen tummeln sich Alpensalamander auf den Wegen der Breitachklamm.© Lars Freudenthal, Annette Freudenthal
Beschreibung

Die Breitachklamm zählt zu den wenigen Zielen im Allgäu, die sich auch an regnerischen Tagenlohnen. Ein früher Start ist dennoch ratsam, da sich die Parkflächen bei Tiefenbach selbst unter der Woche oft rasch füllen.

Vom Infocenter mit dem unteren Kassenhaus führt ein bestens angelegter Spazierweg zum unteren Zugang der Breitachklamm. Bei Nässe sind hier regelmäßig Alpensalamander anzutreffen. Da die seltenen und streng geschützten Tiere ebenfalls den Weg nutzen, ist Vorsicht geboten.

Nach 10 Minuten durchlaufen wir einen winzigen Tunnel mit dem Porträt von Johann Schiebel und einer stark zerklüfteten Felswand auf der anderen Seite. Ein kurzes Stück weiter verläuft der Weg erstmals unter einer überstehenden Felswand. Das Bachbett wird nun zusehends enger, die Breitach wilder. Hier tauchen wir ein in die faszinierende Welt aus wild sprudelndem Wasser und Gestein.

In der Enge lohnt es sich, langsam zu gehen und den Blick immer wieder in alle Richtungen schweifen zu lassen. Etliche kleine Kaskaden, gurgelnde Löcher und ausgespülte Felswände – dazwischen hängen­gebliebene Baumstämme – halten uns in Atem.

Über die Brücke mit dem Hochwasserpegel vom 23. August 2005 und dem Gesicht im Felsen führt der Weg hinauf zum Felssturz. An dieser Stelle sind am 23. September 1995 rund 50 000 Kubikmeter Fels und Geröll in die Klamm gepoltert. Nachdem sich das Wasser 30 Meter hoch gestaut hatte, gelang der Breitach der Durchbruch. Anschließend musste die Infrastruktur in der Klamm komplett erneuert werden. Direkt vor dem Felssturz führt eine Treppe hinauf zur Kasse Nr. 2.

Wer mit dem Bus angereist ist und nur die Klamm erleben will, kann den Weg hoch zur B 19 nehmen und mit dem Walserbus zurück nach Oberstdorf fahren.

Alle anderen bleiben auf dem Wanderweg, der oberhalb der Kasse an weiteren Engstellen und steil

emporragenden Felswänden vorbeiführt.Schließlich lassen wir die Enge der Schlucht hinter uns und weitet sich das Tal wieder. Nachdem wir eine Kiesbank passiert haben, die zumindest zeitweise von zahlreichen Steinmännli besiedelt wird, können wir rechts zur Müllers Alpe abkürzen. Schöner finden wir es aber, dem Gebirgsbach weiter fluss­aufwärts bis zum Waldhaus zu folgen und die Tour mit einer Einkehr im Kleinwalsertal zu verbinden.

Für den Rückweg müssen wir dann ein Stück zurücklaufen, ehe es über einen kurzen Stich hinauf zur Fuchsalpe geht. Danach folgen wir der Beschilderung über die Grenze zum Sesselweg und weiter über die Hintere Enge und die Alpe Dornach zunächst immer Richtung Tiefenbach, ehe wir wieder zum unteren Eingang der Breitachklamm gelangen.

Touren-Charakter

Die Breitachklamm ist mit Brücken und Geländern bestens gesichert. Der Aufstieg zur Fuchsloch­alpe erfordert einen kurzen Kraftakt, ansonsten geht's über breite Wege mit geringen Steigungen.

Ausgangspunkt

Infocenter Breitachklamm bei Tiefenbach (830m)

Endpunkt

Infocenter Breitachklamm bei Tiefenbach (830 m)

Höchster Punkt

Sesselweg (1060 m)

Breitachklamm

Die Entstehung der Breitachklamm geht auf die letzte Eiszeit zurück. Als der Breitachgletscher das weichere Gestein abgetragen hatte, musste sich das Schmelzwasser neue Wege suchen. Dabei schnitt sich die Breitach bis zu 150m tief in den Fels.

Lust auf mehr?
Leichte Wanderungen im Allgäu
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Das Allgäu erwandern auf die leichte Art: Einfache Wanderungen zwischen Kempten, dem Oberallgäu und dem Kleinwalsertal.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.