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Wandern Allgäu: Berg- und Seeblicke im Naturidyll

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
15 km
Aufstieg:
150 m
Abstieg:
150 m

Rund um den Rottachsee. Einst ein umstrittener künstlich angelegter Stausee, ist der Rottachsee heute für Allgäuer und Urlauber ein wunderbares Freizeit- und Sportrevier sowie ein wahres Naturjuwel in den geschützten Uferzonen.

Beschreibung

Der Rottachsee, nur noch direkt am Damm als Stausee erkennbar, ist der größte See im Oberallgäu. Er ist knapp 4,8 km lang, 0,9 km breit und maximal 35 m tief. Einst bei der Planung schon sehr umstritten, ist dieser künstlich angelegte See heute ein Freizeitrevier der Spitzenklasse: Angeln, Schwimmen, Kitesurfen, Standup-Paddeln, Segeln, Beachvolleyball und Ruder- oder Tretbootfahren an einer der beiden Freizeitanlagen, all dies kann man hier tun. Dabei kosten die Freizeitanlagen trotz WC und frei zugänglichen Umkleidekabinen keinen Cent Eintritt. Wer Beachvolleyball spielen will, verabredet sich mit seinen Freunden hier und bringt einen Ball mit. An schönen Wochenenden geht’s rund, werktags am frühen Morgen und abends genießt man den See inmitten der grünen Voralpenlandschaft und den Blick auf den Grünten meist allein. In den geschützten Schilfzonen des Sees tummeln sich Entenfamilien, stolzieren Fischreiher und im Morgengrauen oder bei Sonnenuntergang trauen sich sehr scheue Tiere wie Füchse, Dachse und Wild ans Ufer. Einheimische und Gäste lieben den See und die damit verbundene Lebensqualität sehr. Inzwischen können sich die Oy-Mittelberger ihre Heimat kaum noch ohne ihn vorstellen. Wer hätte das damals vor dem Baubeginn gedacht?

Der Stausee sollte im Sommer niedrige Wasserstände der Iller und der Donau ausgleichen, der 85 Millionen Mark teure Bau wurde zum Skandal und trotz massiver Widerstände von Naturschützern und Anwohnern durchgeführt. Bauern mussten schließlich dafür das Land ihrer Großväter verkaufen, einige verließen die Heimat, geschützte heimische Pflanzen wurden ausgegraben und an anderer Stelle wieder eingepflanzt.

Rund um den See führt ein Weg, der sich hervorragend für eine Rundwanderung, zum Biken oder für Nordic Walking eignet. Er bietet wunderschöne Ausblicke über ein voralpines Postkarten­idyll mit in der Sonne glitzernder Wasserfläche, bunten Wiesen, einzelnen Höfen, dem Zwiebeltürmchen von Petersthal und den grünen Hügelkuppen sowie dem Grünten samt höheren Massiven im Hintergrund. Die etwa 15 km lange Runde führt direkt durch die beiden Freizeitanlagen Petersthal und Moosbach mit Umkleidekabinen, Beach­volleyball und Kiosk samt Sitzgelegenheiten sowie Ruder- und Tretbootverleih. Im Sommer ist der Kiosk bewirtschaftet, an schönen Wochenenden bereits früher.

Beginnt man die Runde an der Freizeitanlage in Petersthal, dann folgt man dem Weg in nordöstliche Richtung immer direkt am Seeuferweg entlang zur Brücke des Dammwegs zwischen dem Rottachsee und dem kleinen Bisseroyer Weiher mit Kiosk, der bei gutem Wetter meist bewirtschaftet ist. Wenn das der Fall ist, sollte man unbedingt den kurzen Abstecher zum Kiosk machen. Vom leicht erhöhten Standort des Kiosks genießt man nämlich einen besonders bezaubernden Ausblick. Hier kann man auch ein Board mieten und Stand Up Paddeling ausprobieren.

Weiter geht’s danach wieder auf dem Uferweg, der schließlich von der geschützten Schilfzone des Sees in einem Wäldchen auf geschottertem Waldweg kurz steil hinaufführt zu einer Weggabelung. Wenige Meter darunter ist am Waldrand eine Sitzbank mit herrlichem Blick auf den See, vor allem am Abend. An der Verzweigung folgt man dem Weg nach links durch den Wald und durchquert schließlich linkshaltend auf einem Schotterweg aufwärts eine Wiese mit großen Strommasten bis zum landwirtschaftlichen Sträßchen am Waldrand. Diesem folgt man nach links durch lichten Wald bis zu freien Wiesen. Dort zweigt nach rechts ein geschotterter Weg mit Bank ab, auf dem man in wenigen Minuten durch die Autobahnunterführung den Bedarfsbahnhof von Oberzollhaus erreicht. Wer nicht nach Oberzollhaus will, bleibt weiter auf dem asphaltierten Rundweg, der über freie Wiesen in einem Bogen mit beeindruckendem Blick auf das geschützte Ende des Sees hinabzieht in eine breite Mulde. An der Weggabelung links abzweigend gelangt man nach kurzem steilem Anstieg auf dem Rundweg auf die andere Seite des Sees und ansteigend oberhalb des Sees zu einer Abzweigung nach links mit Viehgatter. Auf diesem geschotterten Weg geht‘s wieder hinab zum Seeufer. Dem Seeuferweg wieder direkt am Ufer folgend, an mehreren Abzweigungen immer linkshaltend, gelangt man schließlich zur Freizeitanlage Petersthal, wo der geschotterte Weg hinter dem im Sommer bewirtschafteten Kiosk in das Sträßchen zwischen Moosbach und dem Damm mündet.

Nach Überquerung des Damms steigt man direkt dahinter auf ­einem Pfad leicht an, um oben zunächst parallel zur Straße, dann absteigend wieder direkt am Ufer in leichtem Auf und Ab weiterzuwandern Richtung Petersthal, wo der Seeuferweg zum Kiosk der Freizeitanlage mit Einkehrmöglichkeit im Sommer führt.

Dieser letzte Abschnitt ab dem Damm ist im Frühjahr oder nach heftigen Regenfällen öfter matschig und kann gegebenenfalls auf dem asphaltierten Sträßchen nach Petersthal umgangen werden. Bei Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel wie Bahn oder Bus beginnt man die Tour am besten in Oberzollhaus am Bahnhof.

Bei der Rückkehr kann man dann noch dem nahen »Café Elster« einen Besuch abstatten, einer Dorfwirtschaft mit dem Charme der 1980er-Jahre und Schnitzeln XXL.

Touren-Charakter

Sehr reizvolle, landschaftlich abwechslungsreiche Rundwanderung mit Ausblicken auf den See und den Grünten, zum größten Teil auf asphaltierten landwirtschaftlichen Sträßchen oder geschotterten Wegen

Ausgangspunkt

Entweder an den vor allem an den Wochenenden stark besuchten Freizeitanlagen direkt am See mit größeren Park­plätzen - Moosbach, Petersthal oder Bisseroy - oder am Bahnhof (Bedarfshaltestelle) der Außerfernbahn in Oberzollhaus mit einigen Parkplätzen

Endpunkt

Entweder an den vor allem an den Wochenenden stark besuchten Freizeitanlagen direkt am See mit größeren Park­plätzen – Moosbach, Petersthal oder Bisseroy – oder am Bahnhof (Bedarfshaltestelle) der Außerfernbahn in Oberzollhaus mit einigen Parkplätzen
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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.