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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Allgäu: Aufs Wertacher Hörnle

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
8.5 km
Aufstieg:
600 m
Abstieg:
600 m

Wo im Winter ein Bock die Hütte beschützt und es grandiose Kuchen gibt. Auf dem Wertacher Hörnle wartet alles, was eine gelungene Wanderung so braucht: Der Gipfel bietet einen schönen Blick übers Allgäu Richtung Norden und ins Tannheimer Tal. Dazu gibt es unterwegs auf einer Hütte, in der im Winter ein Bock spukt, ganz besonders leckere Kuchen.

Beschreibung

Kurz und knackig

Diese schöne Halbtageswanderung eignet sich gut, wenn die Tour mal nicht so lang sein soll oder die ganze Familie mitmöchte. Höhe und Länge sind aber trotzdem nicht ganz ohne Herausforderung. Der Aufstieg wird belohnt mit einem weiten Blick in alle Richtungen. Die Wege sind abwechslungsreich: Die Varianten reichen von breiten, geteerten Fahrwegen und Schotterstraßen, auf denen man kaum aufpassen muss, wo man hintritt – außer die Kühe waren vor einem da –, bis zu schmalen Steigen durch Wiesen und ausgespülte Waldpfade. Da der Gipfel nicht so hoch ist, kann man ihn oft schon im Frühjahr weitgehend schneefrei begehen und er bleibt auch bis in den Herbst hinein ein schönes Ziel.

Vorbei am Hüttenbock

Vom Parkplatz geht es noch ein kurzes Stück an der Straße entlang zum nächsten Haus; hier befindet sich auch die Bushaltestelle. Dort biegen wir rechts ein und nehmen vor dem nächsten Gebäude links den Weg über die Wiesen, wo im Sommer unzählige Kräuter und Blumen gedeihen. Dort, wo der Pfad auf einen Fahrweg trifft, passieren wir schon bald die  Buchel Alpe, die sich auf dem Rückweg für eine Einkehr anbietet. Hier, wie auch auf vielen anderen Alpen im Allgäu, soll es einst einen Hüttenbock gegeben haben, der die Hütte im Winter vor Eindringlingen beschützt hat. Nach dem Michaelstag, wenn das Vieh die Alpen wieder verlassen hatte, zogen die Böcke für die kalten Monate in die Hütten und ließen keinen ungeschoren davonkommen, der in dieser Zeit dort Schutz suchte. Selbst der Hüttenbesitzer ließ sich dann lieber nicht blicken. Und sollte sich doch einmal einer getraut haben, eine solche Hütte zur falschen Zeit zu betreten, so kam sogleich der Bock herangesprungen und schmiss denjenigen an den Hörnern wieder raus. Die Buchel Alpe hat inzwischen aber auch im Winter geöffnet. Dann ist das Wertacher Hörnle ein beliebter Gipfel bei Ski­tourengehern und Schneeschuhwanderern. Auch in der kalten Jahreszeit muss man sich hier also keine Sorgen machen. Bis die Gäste im Schnee ihren Weg zur Hütte gefunden haben, haben die Wirte den Bock bestimmt schon längst ausgetrieben.

Hinauf zum Gipfel

An der Hütte vorbei folgen wir dem Fahrweg, der in mehreren Kehren bergauf führt. Dabei ignorieren wir erst links und dann rechts je einen Wirtschaftsweg, die beide ohnehin in einer Sackgasse enden. Im Sommer begleitet einen das Läuten der Glocken, die an den Hälsen der Kühe baumeln, und die Wiesen sind mit bunten Blumen geschmückt. Wir treten in einen Wald ein, wo der Weg schmaler wird und ausgewaschen ist. Über eine kleine Lichtung erreichen wir den nächsten Fahrweg, der uns recht eben nach links führt. Wo wir den Wald wieder verlassen, wartet rechter Hand schon der nächste Anstieg über eine Wiese. Dann ist bald das Gipfelkreuz in Sicht. In einer großen Linkskurve bringt uns der Weg auf den Rücken, der zum Gipfel führt. Rechts unter uns in einem Kessel liegt der Hörnlesee, der im Juni von blühenden Alpenrosen umrahmt wird. So steigen wir mit dem See vor dem Panorama der Tannheimer Berge auf der einen Seite und einem dichten Wald auf der anderen Seite die letzten Meter bis zumWertacher Hörnle hinauf. Am Gipfelkreuz ist ein Thermometer angebracht, das verrät, unter welchen klimatischen Bedingungen man den Berg erklommen hat.

Kleine Runde zum See

Für den Abstieg folgen wir dem steilen Rücken, der im Norden vom Gipfel herunterführt. Bei der ersten Möglichkeit biegen wir rechts ab, um den Hörnlesee auch auf der anderen Seite zu umlaufen. Dabei kommen wir ganz nah am Ufer vorbei. Obacht, denn rund um den See wächst viel Gras, das verbirgt, ob der Boden darunter noch trocken oder schon nass ist – also auf den Wegen bleiben, auch der Natur zuliebe. Der Pfad, dem wir bis hier gefolgt sind, bringt uns anschließend geradewegs zurück auf den Aufstiegsweg, dem wir wieder ins Tal zum Parkplatz folgen.

Touren-Charakter

Technisch leichte Halbtageswanderung über Pfade und ausgebaute Wege mit schöner, uriger Einkehrmöglichkeit

Ausgangspunkt

Parkplatz Obergschwend

Route

Parkplatz - Buchel Alpe 0.30 Std. - Gipfel 1.30 Std. - Buchel Alpe 1 Std. - Parkplatz 0.30 Std.

Höchster Punkt

Wertacher Hörnle, 1695 m

Information

Orientierung: Der Weg zur Alpe und zum Gipfel ist gut ausgeschildert.

Mit Feuer gebacken

Die Leckereien auf der Buchel Alpe sollte sich kein Wanderer entgehen lassen. Die Kuchen werden alle mit Dinkelmehl im Holzherd gebacken und bekommen so einen ganz besonderen Geschmack. Selbst der einfache Hefezopf ist ein Gedicht. Es gibt auch Suppen sowie selbstverständlich Käse und Brotzeit. Alle Zutaten für Gerichte und Getränke stammen – soweit möglich – aus der Region. Der Gastraum und auch die Terrasse sind liebevoll hergerichtet, sodass man gern länger sitzen bleibt und neben der Aussicht auf den Teller auch die ins Tal genießt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.