Bruckmann CMYK quer
Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Allgäu: Auf den Besler und den Beslerkopf

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
8.5 km
Aufstieg:
470 m
Abstieg:
470 m

Wer hat Angst vorm Hexenmeister?. Ausschließlich schöne Pfade mit wunderbaren Aussichten führen auf den markanten Felsgipfel des Besler. Für ein bisschen alpine Spannung sorgt ein kurzer Klettersteig, der aber auch umgangen werden kann. Als Zugabe kommt noch ein zweiter Gipfel dazu.

Beschreibung

Schrecklich schön

Die Wanderung führt vom Riedbergpass hinauf auf einen Bergkamm, der vom felsigen Gipfel des Besler gekrönt wird. Die Aussicht von hier nach Süden könnte kaum schöner sein. Hinter den bewaldeten Hängen der nächsten Bergketten erheben sich die steilen Wände unterhalb des Gottesackerplateaus. Dahinter reicht der Große Widderstein, der höchste Berg im Kleinwalsertal, 2533 Meter in den Himmel. Einst ist hier ein schrecklicher Hexenmeister umgegangen, der aus dem Nichts heraus verheerende Stürme herbeirufen konnte. Seine Macht konnte er allerdings nur bei Nacht nutzen. Wer also tagsüber unterwegs ist – und davon gehen wir einmal aus – braucht ihn nicht zu fürchten.

Märchenhafter Wald

Ganz unten am Parkplatz führt ein Weg hinab ins Tal, wo wir den Fluss überqueren. Anschließend geht es ein paar Meter bergauf und dann nehmen wir die linke Abzweigung, die in den Wald führt. Auf einem schönen Pfad gewinnen wir schnell an Höhe. Mit Flechten und Moosen bewachsene Felsen säumen unseren Weg, über denen knorrige Wurzeln ihren Weg ins Erdreich finden. Die Abwechslung macht den Aufstieg kurzweilig und schon finden wir uns oben am  Kamm wieder. Hier öffnen sich unter uns das Lochbachtal und dahinter die fantastische Aussicht nach Süden. Wir wenden uns gen Westen, also an den Abzweigungen nach rechts. Kurz geht es auf einem Feldweg bis zu einer Hütte. Dort steigen wir über einen Pfad wieder auf den Kamm auf. Verheißungsvoll reckt sich unser Ziel in den Himmel: ein mächtiger Felsklotz, eindeutig mit einem Gipfelkreuz markiert.

Klettersteig zum Gipfel

Wir gehen direkt auf die Felswand zu. Wo wir sie erreichen, führt ein Klettersteig hinauf zum Gipfel. Hier geht es ein paar Meter direkt durch die Wand nach oben. Ein Stahlseil zeigt den Weg und hilft beim Aufstieg. Die Kletterpartie an sich ist nicht schwierig, aber ausgesetzt. Hier sollte man also geübt sein und sich wirklich sicher fühlen. Bei Bedarf kann man sich mit einem Klettersteigset sichern. Dies ist aber auch nicht der einzige Weg auf den Gipfel. Wer einfach geradeaus weiterwandert, kommt ebenfalls oben an. Dafür hält man sich immer links und umgeht den Gipfelaufbau zunächst, um dann von der anderen Seite auf den Besler aufzusteigen. Oben wartet ein großzügiges Plateau, auf dem viel Platz zum Brotzeiten mit Aussicht ist. Dabei kann man es sich auch für diese Geschichte gemütlich machen, die sich tief unter uns im Lochbachtal zugetragen haben soll: Unten im Tal in Tiefenbach war der Katzebue gefürchtet. Dieser war ein Hexenmeister, der die Menschen beraubte und Stürme herbeibeschwören konnte. Er stand mit dem Teufel im Bund und konnte sich mithilfe eines Zauberspruchs die Irrlichter gefügig machen. Des Nachts ritt er auf einer grünen Haselnuss durch die Lüfte und brachte Schrecken übers Land. Das Tageslicht aber mied er. Die Tiefenbacher waren so verängstigt, dass sie ihm sogar von ihrem Essen abgaben, um ihn milde zu stimmen. Im Grunde unterstützten sie ihn dadurch aber. Als Irrlichter ziehen die armen Seelen durchs Land und eigentlich wollen sie den Menschen nichts Böses. Und doch mussten sie die Fährte des Katzebue verschleiern, war ihm einmal das Gesetz auf der Spur. Eines Tages aber entdeckten die Tiefenbacher im Lochbachtal ein Irrlicht, das nicht im Bann des Katzebue war. Es führte sie zu einer Heuhütte, in die sich der Katzebue zum Schlafen verkrochen hatte. Dort konnten die Tiefenbacher den Hexer bis zum Morgengrauen festhalten, bis die Sonne seine Macht brach. So waren die Menschen den bösen Mann los. Mit ihm verschwanden auch alle Irrlichter, denn sie wurden erlöst, als der Katzebue kurz darauf im Bregenzerwald hingerichtet wurde.

Zweiter Gipfel

Bevor wir wieder absteigen, wollen wir noch einen Abstecher zum Beslerkopf machen, der schon ganz nah ist. Dafür steigen wir auf dem Wanderweg zunächst nach Süden ab, um dann in einer Rechtskurve auf den Sattel im Westen des Gipfels aufzusteigen. Hier führt uns der Weg am Kamm entlang nach links zuerst am Beslergrat – der ebenfalls mit einem Kreuz markiert ist – vorbei und dann zum Beslerkopf, der weit weniger besucht wird als der Besler. Hier können wir noch einmal ungestört die Aussicht genießen und haben auch einen schönen Blick hinüber zu unserem ersten Gipfel. Um den Abstieg zu beginnen, wandern wir wieder zurück zum Sattel unterhalb der Felsen, wo es links hinabgeht. Unter beeindruckenden, hohen Felswänden führt uns der Weg hinunter. Dabei haben wir die Alpe Schönberg, die unten mit einer Brotzeit auf uns wartet, fast die ganze Zeit im Blick. Auf der anderen Talseite sehen wir den höchsten Punkt des Riedbergpasses. Darüber erhebt sich das Riedberger Horn, das ebenfalls ein beliebter Aussichtsgipfel ist. Dort hinauf führt eine leichte und kurze Wanderung. Direkt hinter der Alpe Schönberg geht unser Weg rechts weiter durchs Tal auf einem gemütlichen Wiesenweg bergab. Links von uns rauscht die Schönberger Ach ebenfalls in Richtung Tal. So gelangen wir wieder an den Ort, an dem wir am Anfang der Wanderung den Fluss überquert haben. Nun wartet nur noch der kurze Aufstieg zurück zum Parkplatz.

Touren-Charakter

Halbtagestour mit herrlichen Pfaden, fantastischen Aussichten und einem kurzen Klettersteig (der auch umgangen werden kann)

Ausgangspunkt

Parkplatz Wannenkopfhütte auf der Riedberger Passstraße

Route

Parkplatz - Besler 1.30 Std. - Beslerkopf 0.20 Std. - Alpe Schönberg 0.45 Std. - Parkplatz 0.40 Std.

Höchster Punkt

Besler, 1679 m

Information

Orientierung: Die Gipfel sind verlässlich angeschrieben, nur am Grat zwischen den Gipfeln kann es kurz zu Verwir- rung kommen, da hier mehrere Wege zusammentreffen, am Gelände kann man sich aber gut orientieren.

Klettern am Besler

An den steilen Felswänden am Besler sind viele Kletterrouten mit Schwierigkeiten vom 4. bis in den 10. Grad eingerichtet. Teilweise kann man auch zwei Seillängen hintereinander gehen. Wer nur zum Klettern gehen will, ist schneller oben, wenn er nicht an der Wannenkopfhütte, sondern erst kurz hinter dem höchsten Punkt des Riedbergpasses parkt. Von dort kann man über die Alpe Schönberg über den Weg aufsteigen, der hier als Abstieg beschrieben ist.

Lust auf mehr?
Geheimnisvolle Pfade Allgäu
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Legenendumwobene Touren im Allgäu: Naturhighlights aus einer neuen Perspektive entdecken
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.