Wandern Allgäu: Am Schmuttersee

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Der Wegverlauf

Bevor wir in Sameister die Straße überqueren, werfen wir einen Blick in das eigenwillige Kirchlein »Mariä Sieben Schmerzen und Vom Heiligen Grab«. Anschließend wollen wir uns endgültig auf den Weg machen und gehen über die Hauptstraße in ein schmales Seitensträßchen. Nach einem kurzen Anstieg lockt ein aussichtsreiches Bänklein.

Wir wandern jedoch geradeaus weiter und queren die Linie der alten Römerstraße »Via Claudia Augusta«, die vor 2000 Jahren als wichtigste Verbindung zwischen dem italienischen Mutterland und der damaligen rätischen Hauptstadt Augsburg über den Reschen- und den Fernpass zum Lech führte.

Kurz darauf erreichen wir das Ufer des kleinen Schmuttersees (0:15 Std.), der auf vielen Karten als Schmutterweiher eingetragen ist. Herrliche Badeplätze locken am See, der sich gerade in den Sommermonaten besonders schnell erwärmt.

Nach einer ausgiebigen Rast wandern wir am See entlang zu einem schmalen Sträßchen, das uns zum Pferdehof Nepfen bringt. Die gesamte Strecke ist auch gut mit Kinderwagen und Fahrrad zu befahren. Ein geschwungener Wirtschaftsweg bringt uns kurz nach dem Hof rechts zum Weiler Egelmoosen. Sanft geht es dann auf schmalem Sträßchen durch aussichtsreiche Wiesen abwärts. Bald erinnert ein steinernes Marterl an einen Fuhrwerksunfall, der vor Jahrhunderten einem Mann das Leben kostete. Wenige Minuten später nimmt uns der Blick auf den Huttlerweiher gefangen.

Nahe der Wirtschaft von Lusse (1:00 Std.) müssen wir uns für einen von zwei möglichen Weiterwegen entscheiden. Rechts führt der Weg auf kürzester Strecke zurück zum Schmuttersee. Wir queren jedoch links unter der Straße durch und wandern nach Salach (810 m) hinauf. Nach einem kurzen Abstieg erreichen wir eine Nebenstraße, der wir bis kurz vor die Hauptstraße folgen.

Eine Kiesstraße schlängelt sich anschließend zwischen Langenwalder Weiher, Sameisterweiher und Kinsegger Weiher hindurch nach Kinsegg. Rechts führt uns ein Sträßchen zurück ins nicht mehr allzu weit entfernte ­Sameister (2:15 Std.).

Für Naturliebhaber

Naturliebhaber finden vor allem im Frühjahr und Frühsommer auf den feuchten Wiesen rund um die klaren Wasserflächen eine Fülle seltener Pflanzen wie Enzian, Knabenkraut und Trollblume. Bunte Libellen schwirren über den Weihern, auf denen verschiedene Wasservögel ihre Kreise ziehen, und gegen Abend stimmen die Frösche ihr unüberhörbares Konzert an.

Die Herkommer-Kirche in Sameister

Das Kirchlein »Mariä Sieben Schmerzen und Vom Heiligen Grab« wurde 1685 von J. J. Herkommer als Familienkapelle erbaut, der 1652 in Sameister geboren wurde und später als bedeutender Barock-Baumeister so wichtige Bauwerke wie das Füssener Kloster St. Mang schuf. Die Kirche entstand kurz nach seinen Lehrjahren in Italien und ist stark von den südlichen Einflüssen geprägt. Auch die Fresken wurden von ihm gemalt. 1717 fand er hier seine letzte Ruhe.

Freud & Leid

Diese Wanderung verläuft auf schmalen, nahezu verkehrsfreien Straßen und auf Feldwegen und ­bietet sich als perfekte Einstiegstour mit kleinen Kindern an. Die Eltern können sich an den weiten Ausblicken erfreuen, und alle gemeinsam genießen an heißen Sommertagen eine Badepause am wundervollen Schmuttersee.