Wandern Allgäu: Alpe Topfen

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Durch die Klamm 

Am Ende des Parkplatzes überquert man eine Brücke und wandert somit auf der Nordseite der hier noch vergleichsweise ruhig dahinfließenden Starzlach in Richtung Osten. Der zunächst flache Weg teilt sich einmal, beide Varianten kommen aber bis zum Beginn der Klamm an der Eingangshütte, wo man die Eintrittsgebühr entrichten muss, wieder zusammen. Kurz danach geht es auch schon durch die nicht besonders lange, dafür aber sehr schöne Klamm. Die zwischen Grünten und Wertacher Horn auf etwa 1070 Meter Seehöhe entspringende Starzlach sucht seit Jahrtausenden ihren Weg über Felsabstürze und zwängt sich durch kesselförmige Wassermühlen in die Klamm.

Die Anfänge der Starzlachklamm entstanden, als die Ur-Starzlach ein natürliches Flussbett in einer Felsspalte fand, die durch tektonische Bewegungen der Erdkruste gebildet wurde. Eine Besonderheit der Starzlachklamm ist übrigens, dass hier Nummuliten zu finden sind. Das lateinische Wort »nummus« bedeutet Münze; gemeint sind damit also münzenförmige Tierreste mit Kalkschalen, die im Mitteloligozän bei der Alpenbildung vor etwa 30 Millionen Jahren im Meeresschlamm verschwanden. Geologen fanden in der Klamm neben Stadschiefer und Erzkalken rund 15 verschiedene Arten von Nummuliten.

Käse in Bestform 

Hat man die Starzlachklamm hinter sich gelassen und somit den Bach auf zwei Brücken überquert, geht es teils über Stufen nun deutlich steiler nach links im Bergwald bergan. Der Anstieg führt auf eine beeindruckende Felswand mit schweren Kletterrouten zu, die alle maximale Armkraft und nicht zuletzt auch Mut erfordern. Wir lassen den Kletterfelsen freilich rechts liegen und wählen den unvergleichlich leichteren Wanderweg, der unterhalb der Kalkwand vorbei quert und in einem letzten Anstieg auf einen Geländeabsatz führt. Man tritt nun aus dem Wald heraus und wandert über fast ebenes Wiesengelände direkt nach Norden. Schon bald zweigt man aber vom Hauptweg nach rechts ab, um leicht absteigend die schön gelegene Alpe Topfen zu erreichen. Mit etwas Glück bzw. optimales Timing vorausgesetzt, kann man dort den Besitzern beim Käsen – also bei der Käseherstellung – zusehen. So oder so darf man sich den Genuss der hausgemachten Molkereischmankerl nicht entgehen lassen, die man in verschiedensten Aggregatzuständen zu sich führen kann.

Nach der Einkehr lohnt es sich gerade für Familien, noch zur Erzgruben Erlebniswelt weiterzuwandern (ca. 1 km) und dort eine Zeitreise zu den Anfängen des Erzabbaus zu unternehmen. Vom 14. bis 19. Jahrhundert wurde an der Südseite des Grüntens Erz gewonnen. Ein gut konzipiertes Museumsdorf stellt den Eintritt in die Welt des Eisenabbaus dar, bei dem man natürlich auch ins Berginnere gelangt.

Der Rückweg erfolgt schließlich auf dem Anstiegsweg. Im Hochsommer wird dabei ein Sprung in die erfrischenden Gumpen beim Starzlach-Wasserfall nicht nur für Kinder zum unvergess­lichen Badeabenteuer.