Wandern Achensee: Zur Köglalm
Am Max seinem Platz überm Achensee. Schon vor 500 Jahren schätzte man die Schönheit der Tiroler Bergwelt rund um den Achensee. Der österreichische Kaiser Maximilian I. jagte, kletterte und fischte gern hier. Auf seinen Spuren wandern wir zur Köglalm, einem traumhaften Plätzchen an der südlichen Flanke des Unnütz.
Lichter Wald und grüner See
Vom Heimatmuseum Sixenhof wandern wir nach Norden, also weg vom Achensee. Rechts sehen wir bereits das Hotel Fischer. An seiner südlichen Seite beginnt nach links ein ansteigender Bergpfad, der zur Köglalm ausgeschildert ist. Wir unterqueren die Bundesstraße; der Weg biegt nach links und führt kurz darauf nach rechts in den lichten Bergwald hinein. Dieser spendet wenig Schatten, was angesichts der wahrhaft großartigen Ausblicke auf den Achensee nicht schwer ins Gewicht fallen dürfte.
Wir queren ein Bächlein und erreichen, stets der Beschilderung zur Köglalm folgend, nach einigen Höhenmetern einen Rastplatz mit Bank. In allen erdenklichen Grüntönen schimmert unter uns der neun Kilometer lange Achensee herauf, auf dem einige Segler und das Motorschiff ihre Bahnen ziehen. Wenige Meter dahinter teilt sich der Weg: Nach links geht es zur Kaiser-Maximilian-Rast, wir aber halten uns hier rechts und werden erst auf dem Rückweg die royale Aussichtsloge besuchen.
Rast bei den Köglalmen
Bald stoßen wir auf eine querende Forststraße; auf der anderen Seite verläuft unser Weg weiter bis zur nächsten breiteren Almstraße. Für uns Wanderer gibt es aber einen eigenen Weg, der rechts davon verläuft. Dieser anfangs noch breitere Weg wird wieder zu einem schmalen Bergpfad, der erneut ein Bächlein quert und schließlich die letzten Meter über eine Wiese hinauf zu den Köglalmen führt. An der unteren Köglalm, die heute eine private Jagdhütte ist, gibt es eine Aussichtsbank neben dem Almkreuz. Das ist der perfekte Platz für eine mitgebrachte Bergbrotzeit, bei der wir nur die Blicke der grasenden Bergziegen auf uns ziehen. Ein paar Höhenmeter über uns liegt die bewirtschaftete Köglalm. In den Sommermonaten können wir hier einkehren und von der Terrasse den herrlichen Blick über den See hinweg auf Seekar- und Seebergspitze sowie hinüber ins Karwendel genießen.
Zum royalen Aussichtsplatz
Für den Abstieg wählen wir die breitere Almstraße, die relativ knieschonend weniger steil hinunterzieht. Sie beginnt hinter der bewirtschafteten Köglalm, wo man zunächst noch wenige Höhenmeter hinaufsteigen muss. Dann folgen wir der Almstraße nach links und behalten nun stets die Beschilderung Richtung Achenkirch im Auge. Weiterhin mit schöner Aussicht wandern wir in weiten Bögen abwärts. Schließlich weist uns links ein gelbes Wegschild zur Kaiser-Maximilian-Rast. Diesen Abstecher lassen wir uns nicht entgehen und folgen für wenige Minuten dem Pfad. Er führt entlang eines Bachlaufs zu einem kleinen, fast völlig zugewucherten Sumpfgebiet, das sich erst am Ende bei einem kleinen Waldsee wieder etwas lichtet. Von dort geht es nur noch kurz den Hang hinauf, und schon sind wir am königlichen Rastplatz angekommen. Eine Bank und ein Tisch markieren die Stelle, und eine Lücke zwischen den Bäumen erlaubt den Blick über das Nordufer des Achensees mit seinem Campingplatz.
Nach Achenkirch
Zurück an der Almstraße folgen wir weiter stur dem Weg, sämtliche Abzweigungen ignorierend. So erreichen wir über mehrere Kurven schließlich wieder die ersten Häuser von Achenkirch. Fast schon im Tal wenden wir uns nach links und stoßen so auf den Rad- und Fußweg entlang der Bundesstraße. Nun geht es nach links weiter, bis wir mittels einer Unterführung leicht und bequem die Straßenseite wechseln können. Unmittelbar dahinter biegen wir nach links und erreichen wieder Ortsteil Scholastika mit dem Sixenhof, unserem Ausgangspunkt.
Region
Touren-Charakter
Der Aufstieg erfolgt über Pfade im steilen Bergwald. Schwindelfrei sollte man sein. Zudem ist etwas Trittsicherheit notwendig. Der Abstieg erfolgt dann über die relativ lange, aber aussichtsreiche Forststraße.
Ausgangspunkt
Heimatmuseum Sixenhof in Achenkirch
Endpunkt
Heimatmuseum Sixenhof in AchenkirchTipp
Fast unmittelbar am Ufer des Achensees liegt der Sixenhof, in dem das kleine Heimatmuseum untergebracht ist. Im Oktober gibt es dort immer den Achentaler Kirchtag, bei dem viele alte Handwerkstechniken vom Weben bis hin zum Patschenmachen (Schuhe) gezeigt werden (www.heimatmuseum-achental.at).
Kaiser Maximilians Tirol
Kaiser Maximilian lebte während des Umbruchs vom Mittelalter zur Neuzeit. Geboren 1459 als Erzherzog von Österreich in Wiener Neustadt, erlebte der Habsburger schon als vierjähriger Junge die Dauerstreitigkeiten seiner väterlichen Verwandten um die Macht mit. Das mag der Grund gewesen sein, dass er sich dort nie wohl fühlte. Eine Heimat fand er erst, als er 1490 von Herzog Sigmund dem Münzreichen Tirol übertragen erhielt. Dieses rettete ihn durch seine reichen Bodenschätze aus mancher Geldverlegenheit. Doch das allein war nicht der Grund, weshalb er immer wieder nach Innsbruck zurückkehrte. In Tirol fühlte er sich bei seinen Regierungsgeschäften oder auf der heißgeliebten Jagd hochgeachtet und nie bedroht, wie es in vielen seiner anderen Länder der Fall war. Er bedankte sich dafür mit einem für die damalige Zeit einzigartigen Dokument: »Das Landlibell«. In ihm wurde festgelegt, dass die Tiroler nur dann Wehrdienst leisten mussten, wenn das Land selbst angegriffen wurde.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.