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Leichte Wanderungen
wandern

Wandern Achensee: Von Pertisau nach Achenkirch

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
8.5 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Beeindruckende Steige am Westufer des Achensees. Am Ostende des Karwendelgebirges stürzt die steile Ostflanke der Seebergspitze in den fjordartigen Achensee. Entlang und etwas oberhalb der Uferlinie verläuft eine großartige Wanderung, die auch noch zu einer besonderen Alm führt.

Beschreibung

Mit dem Schiff zum Start 

Zunächst fährt man von der Bootsanlegestelle in Achenkirch mit dem Schiff nach Pertisau. Der 133 Meter tiefe Achensee ist der größte See Tirols und beheimatet dank seiner hervorragenden Wasserqualität eine große Bandbreite an teils seltenen Fischarten. Die ganze Fahrt über lässt sich, wenn man seine Blicke nach rechts wendet, der bevorstehende Wegverlauf gut einsehen.

An der Anlegestelle Pertisau angekommen geht es rechts entlang der Uferpromenade nach Norden. Bald muss man den See kurz verlassen, entlang eines Zaunes am Strandbad vorbei. Nach einer Schranke beginnt der eigentliche Wanderweg. Das erste Wegstück ist eine breit angelegte Uferpromenade, die nach einer knappen halben Stunde endet.

Flüssiger Stein 

Nun steigt ein schmalerer Fußweg kurz an und wird bald wieder flacher. Etwas oberhalb von dieser Stelle befindet sich übrigens ein ehemaliger Bergwerkstollen, in dem nach einem besonderen Bodenschatz gegraben wurde. Hier und an anderen Stellen rund um den Achensee wurde seit 1902 das Tiroler Steinöl aus Ölschiefer gewonnen und zu Pflegeprodukten verarbeitet. Ein Produktionsstandort im Bächental nahe Pertisau ist nach wie vor in Betrieb.

Der Weg quert weiter nach Norden, entlang des breiten Schuttkegels einer großen Erosionsrinne. Große Teile sind aber zur Ruhe gekommen und mit Latschen und Erikagebüsch bewachsen. Es öffnen sich sehr schöne Blicke zurück auf das Südende des Achensees und die dahinter liegenden Berge. Dann quert der Weg den aktiven, mit Schotter bedeckten Teil des Kegels. Am Ende des Kegels weist ein Schild darauf hin, dass die Wanderung etwas anspruchsvoller wird.

Hoch über dem See 

verläuft nun der in die Felswände hineingesprengte Steig. Er ist aber dennoch relativ breit, und ausgesetzte Passagen sind gut mit Stahlseilen gesichert. Man unterquert – dank eines extra gebauten Daches – einen Wasserfall, ohne nass zu werden. Die Ausblicke werden nun immer beeindruckender. Der Weg führt wieder zum See hinab, und man betritt den nächsten breiten Schuttkegel, auf dem es in lichtem Wald und leichtem Auf und Ab weitergeht. Bald darauf ist auch schon die wunderschön gelegene Gais­alm erreicht, die sich zum Einkehren natürlich anbietet. Sie ist übrigens die einzige Alm Tirols, die nicht mit Fahrzeugen, sondern nur per Schiff erreichbar ist.

Sportliche Schlussetappe 

Zu sehr sollte man sich seinen Magen allerdings nicht vollschlagen. Denn gleich hinter der Gaisalm beginnt der sogenannte Gaisalmsteig, der zunächst über viele steile Stufen vom See weg nach oben führt, um kurz darauf wieder abzufallen. Nun geht es ein längeres Stück auf einem etwas schmaleren Steig immer wieder bergauf und bergab, bis sich der Weg wieder auf einem einheitlichen Niveau einpendelt.

Der Gaisalmsteig endet vor einer großen Wiese, die man leider nicht direkt überqueren kann. Entlang eines Zaunes muss man ein gutes Stück vom See weg wandern bis zu einem weiteren Fahrweg am Ende des Zaunes. Hier wendet man sich nach rechts, kommt an ein paar Häusern vorbei und überquert eine Brücke. Kurz darauf geht es abermals nach rechts wieder in Richtung See, wo sich eine öffentliche Liegewiese befindet. Im Hochsommer bietet es sich natürlich an, nach der Tour einen Sprung in den Achensee zu wagen. Aber Vorsicht: Das hoch gelegene Gewässer erreicht selbst im August nur selten Badetemperatur. Um zur Bootsanlegestelle zu gelangen, folgt man einfach der Uferpromenade in Richtung Osten. Dort gibt es zahlreiche Gaststätten, um auf die nun schon neunte Einsteigertour anzustoßen.

Touren-Charakter

Schöne Uferwanderung auf gut angelegten, aber zum Teil ausgesetzten Wegen. Stellenweise mit Stahlseilen gesichert

Ausgangspunkt

Bootsanlegestelle Pertisau (935 m)

Endpunkt

Bootsanlegestelle Scholastika/Achenkirch (935 m)

Zurück mit dem Schiff

Wer in Achenkirch gerade ein Boot verpasst haben sollte, der kann natürlich die Wanderung in der Gegenrichtung unternehmen und zum Schluss von Pertisau mit dem Schiff zurückfahren. Und wenn ein Gewitter aufziehen sollte, kann die Tour auch abgekürzt werden, etwa von der Bootsanlegestelle Gaisalm zurück nach Achenkirch.

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