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Wanderung in Berlin: Von Wannsee nach Glienicke

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
130 m

Die bequeme Streckenwanderung auf einem Uferweg in Berlin am Wannsee führt zum Park Glienicke. Dort lässt sich das Zusammenspiel aus Natur und Architektur bestaunen.

Park_Glienickewandern, leicht
Der Park Glienicke vereint viele architektonische Sehenswürdigkeiten. © adobe.stock/spuno

Information

Anreise mit der S-Bahn: S1 Potsdam–Oranienburg, S7 Ahrensfelde–Wannsee.
Anreise mit dem Auto: A10 bis Autobahndreieck Nuthetal, auf A115 bis Autobahnkreuz Zehlendorf, auf B1 nach Wannsee.

Beschreibung

Wir starten am Bahnhof Wannsee und wählen den Ausgang in Richtung Schiffsanlegestelle. Auf dieser Straßenseite befinden sich mehrere Bushaltestellen, unter anderem auch die der Buslinie Nr. 114, mit der wir bis zur Haltestelle Haus der Wannseekonferenz (Straße Am Heckeshorn) fahren. Dort gehen wir zum Wannseeufer, wo der Flensburger Löwe auf einem Sockel ruht. Das Original wurde 1850 nach dem Sieg des Deutschen Bundes über die Dänen gegossen, 1865 entstand der Zinkabguss, der seit 1938 an dieser Stelle steht.

Vom Flensburger Löwen zur Anlegestelle zur Pfaueninsel

Wir wenden uns nach links und folgen dem Wegzeichen Nr. 9 am Ufer des Wannsees entlang, bis wir zu einer Gabelung kommen. Hier haben wir die Wahl, weiter dem Uferweg zu folgen oder auf einem Höhenweg zu wandern (Wegweiser Schöne Aussichten). An einer Liegewiese treffen beide Wege wieder zusammen. Wir kommen an der Wasserrettung Jagen 97 vorbei und erreichen bald die Anlegestelle der Personenfähre zur Pfaueninsel.

Die Kirche St. Peter und Paul

Wir folgen dem Uferweg weiter (Wegzeichen Nr. 9) und kommen am Aufgang zum Blockhaus Nikolskoe vorbei. Hier bietet sich die Gelegenheit, auf Stufen zum rustikalen Holzhaus aufzusteigen und gleich daneben auch die Kirche St. Peter und Paul zu besichtigen, die mit ihrem Zwiebelturm den russischen Baustil nicht verleugnen kann. Der Grund für die Entstehung dieses Ensembles war 1817 die Vermählung von Prinzessin Charlotte – Schwester Friedrich Wilhelms IV. – mit dem späteren russischen Zaren Nikolaus. Ihr Vater König Friedrich III. besuchte sie ein Jahr später in St. Petersburg und wohnte in einem der typischen Blockhäuser.

Wanderweg durch den Buchenwald oder Uferweg nach Moorlake 

Von diesem Ensemble bieten sich zwei Möglichkeiten an, zum nächsten Ziel, der kleinen Bucht Moorlake an der Havel mit dem Wirtshaus Moorlake zu gelangen. Entweder wir folgen dem Wanderweg durch den Buchenwald oder steigen die Stufen wieder ab und folgen dem Uferweg. Beim Wirtshaus Moorlake, das von dem Schinkel-Schüler Ludwig Persius 1810 erbaut wurde, stoßen wir auf eine Asphaltstraße. Hier wenden wir uns nach rechts und gehen an der Havel entlang.

Die Sacrower Heilandskirche

Auf dem gegenüberliegenden Ufer fällt die grazile Sacrower Heilandskirche auf, die Ludwig Persius 1841–1844 auf Wunsch Friedrich Wilhelms IV. erbaute. Nach dem Bau der Mauer 1961 stand sie einsam und unerreichbar, von der Landseite von Mauern umschlossen und von der Wasserseite her direkt vor der durch die Havel verlaufenden Demarkationslinie. Nach dem Fall der Mauer fanden sich Berliner aus Ost und West in der Heilandskirche zu einem ersten Dankgottesdienst zusammen.

Das Jägertor am Krughorn

Von Persius stammt auch das Jägertor am Krughorn, unserem nächsten Ziel am nördlichen Ende vom Park Glienicke (2Std.). 
Der Uferweg führt direkt zur Glienicker Brücke, wo auch die Haltestelle von Bus Nr. 116 ist, mit dem wir zum Bahnhof Wannsee zurückfahren.

Touren-Charakter

Die Wanderung am Havelufer zwischen Wannsee und Glienicker Brücke gehört zu den schönsten Spaziergängen in Berlin. Sie ist sehr abwechslungsreich und bietet außerdem reichlich Gelegenheit zur Einkehr.

Beste Jahreszeit

Frühling, Sommer, Herbst

Ausgangspunkt

Bahnhof Wannsee

Endpunkt

Glienicker Brücke

Route

Die erste Etappe der Tour verläuft vom Ausgangspunkt Bahnhof Wannsee zur Anlegestelle zur Pfaueninsel und dauert ca. 1:15 Std. Von dort aus sind es nochmal 2:15 Std. bis zum Endpunkt Glienicker Brücke. 

Information

Der Park Klein-Glienicke ist ein Gemeinschaftswerk von Prinz Karl von Preußen, Karl Friedrich Schinkel, Peter Joseph Lenné, Ludwig Persius und Ferdinand von Arnim, das Natur, Kunst und Architektur glücklich vereint. Diesen Park nach englischen Gestaltungsprinzipien schuf Lenné mit Blumengärten, Pleasureground und weiträumigen Parkpartien mit Wiesen und Baumgruppen. Matrosenhaus, Gärtner- und Maschinenhaus sowie das Treib- und Orangehaus sind neben dem Schloss weitere interessante Baulichkeiten, die mediterranes Flair vermitteln sollen. Als nach dem Tode des Staatskanzlers Karl August von Hardenberg Klein-Glienicke in den Besitz des Prinzen gelangte, ließ er ab 1826 das Schloss zur Sommerresidenz umbauen. Das Schloss, eine zweigeschossige Dreiflügelanlage mit umlaufender Attika, steht auf einer kleinen Anhöhe. An der Frontseite nahe der Königstraße sprudelt die Große Fontäne mit vergoldeten Löwen.

Ein Besuch der Oase "Pfaueninsel", die Theodor Fontane »einen Blumenteppich inmitten der Mark« nannte, lohnt sich in jedem Fall.

Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.