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Wandern Frankreich: Von Hunawihr nach Riquewihr

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
5.7 km
Aufstieg:
210 m
Abstieg:
210 m

Vom ruhigen, beschaulichen Dorf Hunawihr mit seiner bedeutenden Wehrkirche führt der einfache Wanderweg durch sonnige Weinberge hinüber zum quirligen, manchmal überlaufenen Riquewihr. Trotzdem ist Riquewihr zweifellos eines der schönsten Dörfer an der Elsässischen Weinstraße.

Hunawihr, rechts die drei Burgen über Ribeauvilléwandern, leicht
Hunawihr, rechts die drei Burgen über Ribeauvillé© Rainer D.Kröll
Beschreibung

Der Wegverlauf

Vom Parkplatz am Dorfbrunnen Fontaine Sainte-Hune mit überdachtem Waschhaus in der Rue de la Fontaine starten wir nach Süden und biegen nach 50 m am letzten Haus nach links ab, an den Weinreben entlang. Nach 100 m geht es rechts, dann geradeaus steil in die Weinberge hoch.

Oben bleiben wir bei einer Kreuzung geradeaus und wenden uns an einer T-Kreuzung nach rechts. Nach 150 m zeigt der Wegweiser nach Riquewihr nach links abwärts. Der auf einem Hügel liegende Ort Zellenberg bleibt links liegen. An einer Y-Kreuzung in den Weinbergen, an der ein grün-gelbes Weinberghäuschen (0:45 Std.) steht, öffnet sich der Blick auf das Weindorf Riquewihr. Der Name geht auf den Franken Richo zurück, der hier im 6. Jh. ein Landgut erbaute. Aus dem Namen Villa des Richo (Villa-Richo) entstand schließlich Riquewihr, das als Stadt erstmals 1320 Erwähnung findet.

Der hölzerne Wegweiser mit der Aufschrift »Sentier Viticole des Grand Crus« zeigt links abwärts auf Riquewihr zu. An der nächsten Y-Kreuzung direkt oberhalb vom Ort bleiben wir geradeaus und laufen auf einem Erdweg leicht abwärts. Nach 200 m fällt links ein gepflasterter Treppenweg hinunter zum »Best Western Hotel« an der Rue dite Steckgraben, die an der Mauer entlangläuft. Wir wandern geradeaus in die Rue de la Piscine und stehen nach 100 m vor dem neoklassizistischen Hôtel de Ville aus dem Jahr 1809. Links vom Hôtel de Ville ist an der Mauer eine Reproduktion des Stiches von Mathias Merian aus dem Jahr 1644 mit einer Gesamtansicht der Stadt zu sehen.

Durch den Torbogen im Hôtel de Ville kommen wir in das Städtchen hinein. Nach einigen Metern ist rechts der sogenannte »Wolkenkratzer« von besonderem Interesse. Das Haus in der Rue du Général de Gaulle Nr. 14 aus dem Jahr 1561 ist mit seinen fünf Stockwerken eines der höchsten Fachwerkhäuser im Elsass. In der Mitte der Rue du Général de Gaulle liegt links die Tourist-Info (1:10 Std.). Hier gibt es einen kleinen Stadtplan, mit dem wir zu einem historischen Rundgang aufbrechen können.

Die Besichtigung wird einige Zeit in Anspruch nehmen, denn es gibt in dem pittoresken Ort unendlich viel zu sehen. Die wunderschönen Fachwerkhäuser zeugen vom Reichtum im 16. Jh. Die Bewohner der damaligen Zeit wurden durch die damals schon europaweit berühmten Weine wohlhabend. Die Grand-Cru-Lagen Schoenenbourg und Sporen waren im Mittelalter gut bekannt. Obwohl der Dreißigjährige Krieg und die lothringischen Soldaten über den Ort fegten und die Einwohnerzahl drastisch dezimierten, blieben viele der Häuser bestehen. Besonders nett sind die geschmückten Fenster und die Aushängeschilder an den Häusern. Viele schöne Weinstuben, Cafés und Gaststätten mit Terrassen laden uns zur Mittagsrast ein.

Danach wandern wir auf der Rue du Général de Gaulle weiter aufwärts. Das Haus Nr. 42 trägt den schönsten Barockschmuck der Stadt. Auch das Aushängeschild hat historischen Wert, denn es wurde vom elsässischen Künstler Hansi geschaffen. Vor dem oberen Tor stoßen wir auf den Brunnen Fontaine de la Sinne, an dem im Mittelalter der Inhalt der Weinfässer geeicht wurde. Das obere Tor aus dem Jahr 1291, Dolder genannt, ist das Wahrzeichen der Stadt. Nach dem ersten Tor sind links und rechts die Konstruktionen der zweiten Stadtmauer und der Gasse dazwischen zu sehen. Die innere Stadtmauer besteht seit 1291. Die äußere Mauer, die aber nur im Westen und im Süden um die Stadt führt, wurde 1500 errichtet.

Gleich nach dem oberen Tor gehen wir rechts an der Mauer entlang abwärts. Unten an der Rechtskurve steht der Diebesturm. Wie der Name vermuten lässt, war dieser Turm aus dem Jahr 1291 Gefängnis und Folterkammer. Mit leichtem Grauen steigen wir links eine Steintreppe mit Eisengeländer hoch. Auf dem Asphaltsträßchen setzt sich der Weg nach rechts hoch durch Gärten und Wald fort.

Oben an einer Kreuzung treffen wir wieder auf den »Sentier Viticole des Grand Crus« und bleiben geradeaus Richtung Hunawihr. Bald säumen wieder riesige Weinberge den Weg nach Hunawihr hinab. An einer T-Kreuzung in Hunawihr biegen wir rechts in die Grand Rue. Am achteckigen Dorfbrunnen schlendern wir rechts in die Rue de l‘Église und kommen mit einem kurzen Abstecher aufwärts zur Wehrkirche (2:20 Std.) von Hunawihr.

Nach dem Abstecher wandern wir rechts in der Rue Sainte Hune abwärts. An einem Platz mit Picknicktischen unterhalb der Wehrkirche führt links ein kleiner Weg zwischen den Zäunen zur Fontaine Sainte- Hune (2:30 Std.) zurück.

Ausgangspunkt

Hunawihr, Parkplatz am Dorfbrunnen Fontaine Sainte-Hune

Wegbeschaffenheit

Sonnige, meist asphaltierte Weinbergwege mit geringen Steigungen

Freud & Leid

Riquewihr bleibt zweifellos eines der schönsten Dörfer Frankreichs, auch wenn täglich viele Busse Touristen aus aller Welt über das pittoreske Dorf ausschütten. Noch schlimmer ist der Souvenir-Kitsch, der wohl immer auf starken Tourismus folgen muss. ­Hunawihr hingegen ist eher schwach besucht, aber mit seiner Wehrkirche sehr interessant.

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