Wandern im Chiemgau: Von Bergen auf den Hochfelln
Eine wunderschöne Bergwanderung auf einer wenig befahrenen Autostraße, auf Almstraßen und Bergpfaden, teilweise schattig, im letzten Abschnitt ist allerdings Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich. Den Abstieg bewältigen wir mit der Hochfelln-Seilbahn.
Die Wanderung von der Hochfelln-Seilbahn zum Hochfelln-Gipfel führt uns über einen schmalen Bergpfad und steile Hänge zum Gipfelplateau, wo wir eine herrliche Aussicht auf den Gaisberg, auf die Leoganger Steinberge und sogar bis zum Bayerischen Wald bestaunen können.
Von der Hochfelln-Seilbahn Richtung Hochfelln-Gipfel
Vom Parkplatz der Hochfelln-Seilbahn (560m) wandern wir an der Maximilianshütte vorbei auf einer wenig befahrenen Fahrstraße (Nr. 10) ins Tal der Weißen Ache. Nach etwa einer Stunde ist ab dem Gasthof Kohlstadt (740m) die Straße für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Wir passieren die Talstation der Versorgungsseilbahn für das Hochfellnhaus und kommen zu großen, offenen Kiesflächen, die die Ache aufgeschüttet hat - den Menkenböden. Hier schickt uns ein Wegweiser nach rechts auf einen kleinen Abstecher zu einem beachtlichen Wasserfall, der am Vormittag schön im Licht glitzert, Richtung Hochfelln-Gipfel.
Auf zum Hochfelln Gipfelplateau
Kurz darauf endet die Fahrstraße, und es geht auf einem schmalen Bergpfad (Nr. 56) Richtung Hochfelln-Gipfel weiter. Dieser führt über die große Schuttrinne des Weißgrabens aufwärts und biegt kurz vor der Thoraualm links ab zum Gipfel des Hochfelln. Hier sollten wir nun aufpassen: Der Steig quert sehr steile Hänge, abrutschen darf hier niemand! Ganz zum Schluss wird der Weg richtig steil, doch es dauert nicht mehr lang, und wir haben das Gipfelplateau des Hochfelln erreicht.
Panorama auf dem Hochfelln-Gipfel
Natürlich steigen wir zuerst zum gusseisernen Kreuz am Hochfelln (1664m), das in der Maxhütte in Bergen gegossen wurde. Als man es 1886 aufstellte, mussten es 40 Männer auf den Gipfel tragen. In der Nähe steht ein kleines Kirchlein, die Taborkapelle, an der jedes Jahr am 6.August das Patroziniumsfest gefeiert wird. Die Teilnehmer kommen aus dem ganzen Chiemgau und tragen selbstverständlich ihre schönen Trachten. Der Platz an der Kapelle gibt uns Gelegenheit zum Umschauen: Wer das Glück hat, an einem Föhntag hier oben zu stehen, meint, die Hohen Tauern und die Zillertaler Alpen stünden direkt in der Nachbarschaft. Beginnen wir unseren Gipfelrundblick am Hochfelln im Osten mit dem felsigen Hochstaufen. Im Hintergrund steht der Hausberg der Salzburger, der Gaisberg mit seinen Antennen, den man mit dem Fernglas gut ausmachen kann. Nach rechts folgen der lang gestreckte Rücken des Untersbergs und der Rauschberg bei Ruhpolding. Im Hintergrund glänzen die Eispanzer von Dachstein und Hohem Göll. Dann reihen sich vor dem Watzmann das Sonntagshorn, die Reiteralpe und die Hohen Tauern um das Gasteiner Tal auf. Die Leoganger und die Loferer Steinberge stehen wie Felsburgen am Horizont, und in der Ferne grüßt die ebenmäßige Eispyramide des Großvenedigers herüber. Näher bei uns liegt das Kaisergebirge und direkt in der Nachbarschaft schließlich der Hochgern. Unter uns breitet sich der Chiemgau aus, und bei Föhn kann man am Horizont sogar den Bayerischen Wald sehen.
Abstieg vom Hochfelln-Gipfel
Nach der Brotzeit im Hochfellnhaus, das übrigens das höchstgelegene Gasthaus des Chiemgaus ist, schweben wir gemütlich mit der Hochfelln-Seilbahn zurück ins Tal.
Region
Touren-Charakter
Nicht nur, dass der Aufstieg am frühen Morgen besonders schön ist – in dieser Zeit können Ihnen auch Gämsen und sogar Rotwild begegnen, die wohl wissen, dass von Bergwanderern keine Gefahr droht. Ein Fernglas ist sehr empfehlenswert. Die bequeme Abfahrt mit der Seilbahn schont unsere Knie.
Ort
BergenAusgangspunkt
Bergen, Parkplatz an der Hochfelln-Seilbahn
Endpunkt
Bergen, Parkplatz an der Hochfelln-SeilbahnHütten
Berggasthof Kohlstadt; Hochfellnhaus
Information
Nach der Bergtour kann man noch das Museum Maxhütte in Bergen zu besuchen. Die einstige Eisenhütte wurde 1562 gegründet, um das im nahen Eisenärzt gewonnene Erz zu verhütten. 1881 stellte man die Verhüttung wegen Unrentabilität ein, und die Hütte wurde zu einer Gießerei für Gusseisen. Im gesamten Chiemgau lassen sich noch jede Menge Produkte der Maxhütte entdecken - als Stützsäulen für Balkone, als Brunnen oder auch als Stiegengeländer an Bauernhäusern. Seit 2002 kann man die ehemalige Hütte besichtigen, und das Museum Maxhütte informiert ausführlich über die vorindustrielle Eisengewinnung. Geöffnet von 1.5.–3.10. täglich außer Montag von 10–16 Uhr, Führungen nach Anmeldung unter Tel. 08662/ 83 21 möglich.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.