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Erlebnis Wandern
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Wandern Chiemsee-Alpenland: Rundwanderung um die Schwarzlack

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:15 Std.
Länge:
6 km
Aufstieg:
280 m
Abstieg:
280 m

Kirche und Wirtshaus gehören zusammen. Ein Wirtshaus neben der Kirche gehört unabdingbar zur bayerischen Lebensart. Nimmt man das Wort »neben« nicht ganz wörtlich, so kann unsere Wanderung mit einem Superlativ aufwarten. Sie führt uns nicht nur zu einer, sondern gleich zu drei Wirtschaften, in denen wir der guten bayerischen Kochkunst verfallen.

Beschreibung

Zum Ersten 

Wir beginnen unsere Wanderung an der Pfarrkirche von Brannenburg und gehen auf die Pinzenauer Straße, die zwischen Schlosswirt und Musikpavillon beginnt. Bereits nach knapp 100 Metern biegen wir links in den Angerweg ein, nehmen aber sofort den breiten und leicht ansteigenden Fußweg. Wir wandern an der Nordseite des Brannenburger Schlosses vorbei und folgen bergauf der Forststraße. Das seltsame Gebilde unterhalb der Straße ist der alte Schießstand der Bundeswehrkaserne von Degerndorf, die 2010 aufgelöst wurde.

Am Wegrand stehen Kreuzwegstationen, die uns zur Wallfahrtskirche Schwarzlack geleiten. Sie steht auf einer kleinen Lichtung mitten im Wald. Die Kirche mit ihrem kleinen Glockenturm erscheint zunächst eher nüchtern, prunkt aber im Inneren mit einem prachtvollen Rokokoaltar. Das Haus hinter der Kirche war einst die Wohnung eines Eremiten. Heute ist sie zum Gasthaus Schwarzlack geworden, den die Familie Peter liebevoll bewirtschaftet.Vom Gasthof Kogl aus führt die Straße zuerst leicht aufwärts zu einer Abzweigung, die rechts im spitzen Winkel zurückführt.

Hier biegen wir ab, wenn wir nicht schon vorher der Versuchung zum Abstieg erlegen sind, und kommen in einer weiteren Viertelstunde zum Gasthof Schweinsteig. Stolz prangt auf einem Schild unter dem Balkon die Jahreszahl 1261. Das war die Zeit, in der man vom Inntal aus begann, den Urwald an den unteren Berghängen zu besiedeln. Unterstützung fand diese Kolonisierung durch die Grundherren von Falkenstein und von Brannenburg, die auf diese Weise mehr Untertanen bekamen. Die Siedler sammelten sich nicht in Dörfern, sondern rodeten die Wälder an besonders flachen Stellen, die für den Hausbau geeignet waren. Die von Wald umgrenzten Rodungsinseln sind heute noch deutlich um Kogl und Schweinsteig zu erkennen.

Abstieg am Ende des Tages 

Wir lassen uns auf der Terrasse von Schweinsteig nieder und genießen den Blick ins Rosenheimer Becken und auf den Samerberg mit dem Heuberg daneben. Während am Abend die Schatten immer länger werden, beginnt in der Ferne der Simssee silbern zu leuchten und die letzten Sonnenstrahlen bringen den Heuberg zum Glühen.

In der Dämmerung nach Brannenburg zurückzuwandern ist überhaupt kein Problem. Die Straße ist durchgehend breit und geteert. Dazu gehen wir zunächst die Straße zurück, die wir gekommen sind, und folgen ihr dann am Abzweigungspunkt geradeaus. Wir passieren einen einzelnen Bauernhof und kommen zu einer Abzweigung, die rechts hinauf zur Schlipfgrubalm führt. Wir wenden uns nach links, gehen an einem Bauernhof auf der rechten Straßenseite vorüber und nehmen ca. 200 Meter weiter die Straße nach links. Sie führt steil nach Brannenburg hinunter. Über die Dorfstraße kommen wir schließlich wieder an unseren Ausgangspunkt, die Pfarrkirche von Brannenburg, zurück.

Touren-Charakter

Einfache Wanderung auf breiten Wanderwegen und kleinen geteerten Bergstraßen mit sehr wenig Verkehr

Ausgangspunkt

Brannenburg Kirche Mariä Himmelfahrt, GPS: 47.7397, 12.0908

Endpunkt

Brannenburg Kirche Mariä Himmelfahrt, GPS: 47.7397, 12.0908

Route

Aufstieg Schwarzlack 0:30 Std., Kochel 0:20 Std., Schweinsteig 0:20 Std., Abstieg 1:00 Std.

Burg Brannenburg und Wallfahrtskirche Schwarzlack

Die Burg, die heute so prächtig gelb leuchtend über dem Ort Brannenburg thront, wurde im 11. Jahrhundert von den Grafen von Falkenstein erbaut. Im 18. Jahrhundert gehörte sie Johann Max IV. von Preysing-Hohenaschau, den wir vom Preysing-Palais neben der Feldherrenhalle in München kennen.Nach dem Dreißigjährigen Krieg war auf einer Lichtung etwa eine halbe Gehstunde oberhalb des Schlosses ein Teich, den die Brannenburger, wohl wegen seiner dunklen Farbe, »Schwarze Lacke« nannten. Daraus wurde der Name »Schwarzlack«. Hier ließ sich 1659 der Einsiedler Georg Tanner nieder, der in seiner Klause ein Mariahilfbild aufstellte – eine Kopie des berühmten Gnadenbildes von Lucas Cranach, dem besondere Wunderkraft zugeschrieben wurde. Das sprach sich in der Umgebung herum und so pilgerten immer mehr Gläubige nach Schwarzlack. Eine erste hölzerne Kapelle entstand, die Erlaubnis zu einer Vergrößerung kam, als der einflussreiche Graf Max IV. von Preysing die Brannenburger Herrschaft übernommen hatte.Könnte man von außen eine einfache Bauernkirche vermuten, so macht der Innenraum einen sehr höfischen Eindruck. Deshalb glauben Kunsthistoriker, dass zwar die Pläne von dem im Inntal sehr angesehenen Baumeister Abraham Millauer stammten, aber der Münchner Hofbaumeister Gunetzrhainer die Formen vorgab. Die Deckenfresken stammen übrigens von Sebastian Rechenauer, einem im Inntal sehr begehrten Kirchenmaler.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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