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Wandern in der Schwäbischen Alb: Zur Burg Hohenneuffen

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:30 Std.
Länge:
5 km
Aufstieg:
293 m
Abstieg:
293 m

Wein, Weitblick und Wunne. Geschichte, Geselligkeit und eine geniale Aussicht. Mit diesen Schlagworten lässt sich zusammenfassen, warum sich eine Wanderung auf die Ruine Hohenneuffen lohnt. Der Fernblick von der ehemaligen Festung zieht vor allem am Wochenende etliche Besucher an. Zum Glück ist die Ruine weitläufig.

Beschreibung

Saelic, saelic sî diu wunne! Das ist der Text eines Hits! Gottfried von Neuffen, ein im Mittelalter bekannter Minnesänger, dichtete diese Zeilen. Der singende Edelmann hatte um das Jahr 1300 einen Status wie heute der Popsänger Robbie Williams. Zum Singen ist manchem Wanderer weniger zumute, wenn er an der Burgruine Hohenneuffenankommt, dem Stammsitz des Gottfried von Neuffen.

Doch es gibt noch einen guten Grund, dort hinaufzuwandern: den Weinberg. Superlative beeindrucken bekanntlich immer. Wer zur Burgruine marschiert und davon im Bekannten- oder Kollegenkreis erzählt, erntet wenig Beifall. Anders, wenn vom höchstgelegenen Weinberg Baden-Württembergs die Rede ist.

Von der Schlossallee in Richtung Burgruine

Die Wanderung startet am Parkplatz, der sich wenige Hundert Meter hinter dem Freibad befindet. Den Tourbeginn kennt jeder aus Monopoly: Die alte Schlossallee. Am Waldrand geht es bergauf. Nun gibt es zwei Möglichkeiten, auf die Burg zu kommen: Wer mit Johanniter nicht gleich den Rettungsdienst, sondern eine feine Rebsorte verbindet oder den Dornfelder liebt, geht einen kleinen Umweg.

An der vierten Abzweigung nach rechts führt der Weg oberhalb des Weinbergs entlang. Von hier bietet sich bereits ein wunderschöner Blick auf Neuffen. Bei der Hälfte des Wegs zweigt ein Pfad links ab. Diesen nehmen wir und denken daran, dass etliche der Trauben, die hier vor sich hinwachsen, oben auf der Burgruine bereits auf uns warten, und zwar gut verkorkt. Bergauf verläuft der Weg gut ausgeschildert durch den Wald und nach einer scharfen Linkskurve der Burgruine entgegen.

Wehrhaft ist Hohenneuffen noch heute. Mangold von Sulmetingen soll zwischen 1100 und 1120 die erste Burg errichtet haben. Wobei schon die Kelten auf diesem Berg siedelten. Wahrscheinlich mochten sie ebenfalls die Aussicht. Steil geht es noch mal die Rampen hinauf zur Burg. Sie gehört zu den größten Höhenburgen in Baden-Württemberg.

Burgruine Hohenneuffen: Herrliche Aussicht und guter Wein

Seit über 30 Jahren bewirtet hier die Familie Vetter die Besucher. Bei einem guten Täleswein aus Neuffen im Glas reicht der Blick von der Sonnenterrasse bis zum Schwarzwald, hinunter in die Filderebene, und gut erkennbar sind auch die drei Kaiserberge. Was soll der Geiz, ein Glaserl geht noch vor dem Rückweg. Der Weinkeller von Familie Vetter ist beeindruckend. Sie folgt damit einer langen Tradition. Mit Wein war Hohenneuffen immer schon gut bestückt. So sollen im 16. Jahrhundert gut 30 000 Liter Rebensaft hier in der Festung gelagert gewesen sein, und das bei einer Besatzung von 20 Soldaten. Die Weinkarte ist liebevoll zusammengestellt und, ach, da geht schon ein weiteres Glaserl, bevor wir absteigen.

Nun gibt es zwei Optionen, zum Ausgangspunkt zu gelangen. Beide führen auf dem Hauptweg runter von der Burg. Vor dem Parkplatz an der Festung biegen alle rechts ab, die auf demselben Weg zurückwollen, wie sie aufgestiegen sind. Alle anderen, die weniger Strecke gehen möchten, halten sich links. In einem weiten Bogen geht es in den Wald hinein auf dem Nordweg. Dieser ist vom Albverein mit einem blauen Dreieck markiert und verläuft zurück zur Schlossallee. Nach so einer Wanderung mit einem derart tollen Ausblick und feinem Wein stimmt jeder gerne Gottfried von Neuffen zu: Selig, selig sei die Freude!

Auf die Burg Hohenneuffen: Die Wanderung kompakt

  • Vom Parkplatz bei der alten Schlossallee führt die Tour am Waldrand in Richtung Burgruine, hier gibt es zwei Möglichkeiten, diese zu erreichen
  • Ein Weg führt oberhalb des Weinbergs entlang. Über einen Pfad, der nach links geht, muss der Wald durchquert werden, ehe nach einem Anstieg zur Linken die Burgruine thront
  • Über die Rampen müssen die letzten Meter zur Burg gemeistert werden
  • Oben angekommen wartet die Gaststätte der Burg Hohenneuffen mit einem imposanten Weinkeller auf
  • Nach einer ausgiebigen Rast bieten zwei Routen den Weg zu dem Ausgangspunkt an: Die gleiche Tour, wie auf dem Hinweg oder aber der Nordweg

Touren-Charakter

Dem Täleswein beim Wachsen zusehen und einen Ausblick zum Schwarzwald, zum Neckartal und zu den drei Kaiserbergen haben, das gibt es nur auf Hohenneuffen. Der Weg ist gut ausgeschildert und angenehm zu wandern.

Ausgangspunkt

Parkplatz bei der alten Schlossallee

Endpunkt

Parkplatz bei der alten Schlossallee

2. August 1948

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es drei Länder auf dem heutigen Gebiet von Baden-Württemberg. Nämlich Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und Baden. Am 2. August 1948 lud Reinhold Maier, Regierungschef von Württemberg-Baden, seine beiden Kollegen auf Hohenneuffen ein. Bei dem Dreiländertreffen ging es darum, einen Südweststaat zu schaffen. Wie oft bei solchen Gelegenheiten trennte man sich ohne Ergebnis, dafür hatte man die eine oder andere Flasche Täleswein geleert. Heute erinnert eine Gedenktafel an dieses Gipfeltreffen.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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