wandern

Wandern im Berchtesgadener Land: Durch den Zauberwald zum Hintersee

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
6 km
Aufstieg:
150 m
Abstieg:
150 m

Wildromantisch liegt der Hintersee am Ende des Ramsauer Tals zwischen den Felsmassiven der Reiteralpe und des Hochkalters – die ideale Kulisse für Ganghoferfilme und Landschaftsmaler. Am Ostufer grenzt der so genannte Zauberwald an, in dem die Ramsauer Ache als Wildbach zu Tale stürzt.

Hinterseewandern, leicht
Vom Ufer des Hintersees aus blicken wir hinauf zur versteinerten Königsfamilie des Watzmanns.

Information

Mit der Bahn stündlich von München nach Freilassing (Richtung Salzburg), dort Anschluss nach Berchtesgaden; weiter mit dem RVO-Bus 9546 zur Marxenbrücke in Ramsau. Mit dem Auto auf der A 8 Ausfahrt Piding und auf der B 21 über Bad Reichenhall nach Unterjettenberg, dort weiter auf der B 305 nach Ramsau.

Beschreibung

Die Wanderung beginnt an der Marxenbrücke am oberen Ortsende von Ramsau und führt durch die Marxenklamm am Wirtshaus im Zauberwald und einem Wasserspiel vorbei in den Wald. Der Zauberwald ist vor 4000 bis 5000 Jahren infolge eines gewaltigen Bergsturzes auf über 13 Mio. Kubikmeter Schuttmasse entstanden.

Durch den Zauberwald

Überall ragen kleine und große Felsbrocken wie Hinkelsteine in den Himmel, die dick mit Moos und skurrilen Bäumen bewachsen sind und dem Wald etwas Mystisches verleihen; für die perfekte Märchenkulisse fehlt eigentlich nur noch das Hexenhaus. Weiter oben überqueren wir die tosende Ramsauer Ache und halten uns in Bachnähe links auf dem Naturlehrpfad, der mit Informationstafeln zur einheimischen Pflanzenwelt versehen ist. Schilder warnen davor, die offiziellen Wege zu verlassen, um wertvolle Pflanzen wie das Knabenkraut nicht zu gefährden.

Am romantischen Hintersee

Am Ende des Lehrpfads erreichen wir auf Höhe des Zauberwald-Kiosks den Hintersee, der durch den Bergsturz aufgestaut wurde und der – immerhin 18 Meter tief – aufgrund seiner zum Teil unterirdischen Quellen selbst im Hochsommer ziemlich frisch ist. Doch hartgesottene Schwimmer fühlen sich nach einem erfrischenden Bad im Angesicht der gewaltigen Bergkulisse mit Blick auf das Hochkaltermassiv wie neugeboren.

Für die Seeumrundung halten wir uns links, passieren eine Brücke und wandern zwischen Hintersee und dem manchmal ausgetrockneten Klausbach entlang; der Unterlauf des Baches wurde umgeleitet, um der zunehmenden Versandung des Sees entgegenzuwirken. Nach etwa 500 m zweigt rechts ein Weg durch das malerische Seequellengebiet in Richtung Nordufer ab. Dort passieren wir die Antoniuskapelle mit Barockfresken aus dem Leben des Heiligen.

Beim Bootsverleih am Gasthof Gamsbock können Ruder- und Tretboote ausgeliehen werden. Außerdem wartet der Kapitän des Mini-Fährschiffs »Annerl« auf Kundschaft für eine kleine Seerundfahrt. Am Seeende ragen riesige kantige Felsblöcke in Ufernähe aus dem See. Wer hier in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden verweilt – wenn Ruhe einkehrt und nur noch die Vögel zu hören sind –, fühlt sich angesichts der romantischen Stimmung in vergangene Zeiten zurückversetzt. Doch auch tagsüber verliert der See nie seinen speziellen Zauber.

Im Banne der Künstler

Im Verlauf des Rundwegs werden wir auf Tafeln immer wieder mit der Malerei des 19. Jh. konfrontiert. Da die Standorte den tatsächlichen Blickwinkel des jeweiligen Malers zeigen, können wir vergleichen, wie sich die Landschaft von der Romantik bis zur Gegenwart verändert hat. Das berühmte Gemälde »Am Hintersee« von Paul Weber etwa zeigt Fischer am Nordufer, das damals lediglich von einzelnen Hütten gesäumt war; heute reiht sich ein Gasthof an den anderen. Nach der Seeumrundung stoßen wir am Kiosk wieder auf unsere Aufstiegsroute.

Touren-Charakter

Reißende Klamm, bezaubernder Märchenwald und romantische Blickwinkel am Bergsee – viel mehr Abwechslung ist auf engstem Raum kaum denkbar: die ideale Familienwanderung.

Beste Jahreszeit

Herbst, Sommer

Ort

Ramsau

Ausgangspunkt

Marxenbrücke in Ramsau

Endpunkt

Marxenbrücke in Ramsau

Route

Marxenbrücke – Hintersee 45 Min., Seeumrundung 1 Std., Marxenbrücke 30 Min.

Das Fotowahrzeichen von Ramsau ist die schindelgedeckte Pfarrkirche St. Fabian und Sebastian am Bachufer der wilden Ache, die 1512 erbaut wurde und eine spätgotisch-barocke Innenausstattung aufweist. Gleich hinter dem Dorf führt ein Weg zur im Wald versteckten Wallfahrtskirche St. Maria. Jeder Ramsauer Bürger kennt die Entstehungsgeschichte des kleinen Barockidylls: Da der finstere unheimliche Bergsteig die Sennerinnen und Hirten das Gruseln lehrte, stellte man eines Tages, an Mariä Himmelfahrt, an einem Felsen ein Gnadenbild auf, womit der Ursprung der kleinen Kapelle geschaffen war.

Bitte beachten!

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.