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Wanderung in der Pfalz: Der Donnersberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
18 km
Aufstieg:
550 m

Diese Wald- und Weinbergewanderung führt hinauf auf den höchsten Fels der Pfalz. Die vierstündige Rundtour punktet mit hervorragenden Aussichtsstellen und zahlreichen ausgeschilderten Abkürzungsmöglichkeiten.

Donnersbergwandern, mittel
Der Königstuhl auf dem Donnersberg ist der höchste Punkt der Pfalz.© adobe.stock/pit24

Information

Anreise mit dem Auto: A63 Mainz – Kaiserslautern, Ausfahrt Göllheim und weiter nach Dannenfels

Beschreibung

Das Hotel Bastenhaus am Ausgangspunkt ist ein Knoten von Wanderwegen am Nordfuß des Donnersbergs - Hier vereinigen sich der Europäische Fernwanderweg 8 (E8-Markierung), der Internationale Fernwanderweg Nahegau – Vogesen (Weißkreuz-Markierung) und der Internationale Fernwanderweg Pfalz – Elsass (Rotstrich-Markierung) und leiten in gemeinsamer Routenführung in stetem Anstieg durch Wälder auf den Donnersberg, den »König der Pfalz«. Schon bald tritt der Wanderweg in das Gelände des keltischen Ringwalls ein.

Verschnaufpause am Waldhaus 

Hier lädt das Restaurant Waldhaus zur Einkehr ein, das höchstgelegenen Gasthaus der Pfalz. Es steht innerhalb des keltischen Ringwalls an der Stelle, wo im Mittelalter eine dem heiligen Jakob geweihte Wallfahrtskapelle und ein Kloster gestanden hatten. Bereits Anfang des 4. Jh. stand auf dem Donnersberg eine dem heiligen Jakob gewidmete Kapelle. Im 12.–14. Jh. entstanden an den Hängen des Massivs verschiedene Burgen des Reichsministerialgeschlechts von Bolanden (Falkenstein, Hohenfels, Wildenstein, Dannenfels).
An der Gaststätte »Waldhaus« verzweigt sich der Europäische Fernwanderweg 8 in eine Nord- und eine Südvariante: Die Nordvariante folgt dem mit dem Zeichen »gelbes Quadrat« markierten Nibelungenweg ostwärts nach Worms und in den (nördlichen) Odenwald, die waldreichere Südvariante hingegen folgt dem mit dem Zeichen »weißes Kreuz« markierten Internationalen Fernwanderweg Nahegau – Wasgau – Vogesen südwärts in den Pfälzerwald und leitet dann via Speyer hinüber in den Kleinen Odenwald und in das Neckartal.

Aussicht vom Ludwigsturm

Vom Waldhaus sind es nur ein paar Meter zum unübersehbaren Ludwigsturm. Der 27 m hohe Ludwigsturm unweit des Waldhauses wurde 1864/65 errichtet. Gegen einen kleinen Obolus kann er erstiegen werden und bietet eine großartige Sicht über das Nordpfälzer Bergland und den Pfälzerwald.

Der Königsstuhl: Auf dem Gipfel der Pfalz

Vom Waldhaus leiten die Markierungen »weißes Kreuz« und »roter Strich« zum Königsstuhl (686 m), dem höchsten Punkt der Pfalz. Er trägt den Namen »Königsstuhl«, weil hier in fränkischer Zeit die Könige Gericht gehalten haben sollen. 
Vom Königsstuhl führen die Weißkreuz- und die Rotstrich-Markierungen neben dem Ringwall abwärts und trennen sich dann: Wer nur eine kurze Rundwanderung unternehmen möchte, folgt der Rotstrich-Markierung hinab in das naturschöne Mordkammertal.
Maßgeblich für unsere weiterführende Route wird an der Verzweigung die Weißkreuz-Markierung, die sich in den Wäldern zur Fressplatzhütte an der Wegespinne Krummkehr (456 m) hinabsenkt. Von hier leitet das weiße Kreuz weiter zur Verzweigung Grohes Rondell und wechselt dort links auf einen abwechslungsreichen Steilhangweg. Dieser führt an Felsen vorbei zur Ruine Hohenburg, die im 11. Jh. errichtet worden sein soll, von der aber nur mehr wenige Reste stehen.

Durch das Naturschutzgebiet zum Beutelfels

Danach leitet das »weiße Kreuz« durch das Naturschutzgebiet Beutelfels mit Buchen in bizarren Formen und erreicht den Beutelfels, einen der herausragenden Aussichtsfelsen des Donnersbergs; Sitzbänke ermöglichen Rast hinter einem Schutzgeländer bei einem eisernen Mann, eine Orientierungstafel verzeichnet die Punkte im Blickfeld.
Auf Felsen und Lockergesteinhängen wachsen in den Naturschutzwäldern zwischen Beutelfels und Grohes Rondell Ahorn-Lindenwald, Felsenahorn, Eichenwald und Felsenbirnengebüsche, daneben gedeihen Schafschwingelrasen- und Felsspaltengesellschaften. Seltenere und zum Teil geschützte Pflanzen und Tiere werden auch aus dem zur Ruine Hohenburg anschließenden Waldgebiet gemeldet, so die Deutsche Hundszunge, der Kleine Puppenräuber und der Evermanns-Grashüpfer. Wegen der Südexposition und des hohen Totholzanteils bieten diese Waldstücke auch besonders günstige Lebensmöglichkeiten für Wärme liebende Insekten.

Rückweg über Falkenstein

Vom Beutelfels kehren wir auf demselben schönen Waldweg zurück zur Verzweigung Grohes Rondell und wandern dort links (Gelbstrich-Markierung) zur Einkehrhütte Kronbuche, wo man sich an Wochenenden an Erbsensuppe, Leberknödeln und anderen rustikalen Speisen laben kann. Von der Kronbuche führt die Gelbstrich-Markierung bequem hinab zum Wanderparkplatz am Ortsrand von Falkenstein. Hier beginnt der aussichtsreiche Rückweg (roter Strich, dann weißer Punkt) zwischen Wald und Wiesen im Westhang des Donnersbergs.

Touren-Charakter

Der Donnersberg (686 m) ist der höchste, aussichtsreichste und kulturgeschichtlich bedeutendste der Berg der Pfalz. Steil erhebt sich das felsenreiche Gebirgsmassiv rund 300 m aus der Oberrheinebene und gewährt eine einzigartige Aussicht zum Pfälzerwald, zum Odenwald, zum Taunus und zum Hunsrück. Eine gewaltige keltische Ringwallanlage, fünf mittelalterliche Burgen, das ehemalige Jakobskloster und schließlich die Bauten der Neuzeit dokumentieren die Bedeutung dieses Bergs zu allen Zeiten.

Beste Jahreszeit

Herbst, Sommer

Ort

Dannenfels (380 m), Luftkurort am Osthang des Donnersbergs

Ausgangspunkt

Parkplatz an der Gerhardtshütte (430 m) beim Hotel Bastenhaus in Dannenfels-Bastenhaus am Nordfuß des Donnersbergs

Endpunkt

Bastenhaus

Information

Aufgebaut ist der Donnersberg aus violettem, rotem und grauem Vulkangestein. Die rötliche Porphyrbastion des Königsstuhls bildet den höchsten Fels der Pfalz sowie eines 8,2 km langen keltischen Ringwalls, der die Nordflanke des Gebirges auf einer Fläche von 240 ha umschließt und eine der größten Anlagen dieser Art in Europa darstellt.

Relikt aus der Keltenzeit: Der Ringwall auf dem Donnersberg

Angelegt wurde der bis zu 6 Meter hohe Ringwall auf dem Donnersberg um 200 v.Chr. im Grenzgebiet zwischen Treverern und Mediomatrikern. Die keltischen Mediomatriker lebten an der oberen Mosel; Hauptort war die Stadt Divodurum (»Götterburg«), das heutige Metz. Im Gebiet der Mediomatriker finden sich zahlreiche weitere bedeutende Bergheiligtümer, darunter der Mont Sainte-Odile und der Donon in den Vogesen.

Der Stamm der Treverer

Die Treverer wiederum lebten zwischen Ardennen, Eifel und Hunsrück; ihr Hauptort war Augusta Treverorum (Trier). Möglicherweise war der durch den Ringwall abgesonderte Bezirk auf dem Donnersberg ein Kult- und Versammlungsplatz beider Stämme. Der Donnersberg erhebt sich an einem uralten Weg, der das nördliche Oberrheintal mit der oberen Mosel verband und im Megalithikum mit Menhiren (Steinsäulen) markiert wurde. 

Kloster auf dem Petersberg

Bei der Quelle am Rand des keltischen Ringwalls wurde ein Kloster gegründet, das 1370 dem Paulinerorden übereignet wurde. Zu dieser Zeit wurde der Donnersberg in Petersberg (Mons Petri) umbenannt, doch diese Namensänderung war nicht von Dauer, und auch das Kloster verfiel ab dem 15. Jh. Vom Kloster stammt das noch gut erhaltene Sakramenthäuschen an der vorderen Gaststube des heutigen Restaurants »Waldhaus«, das an der Stätte des versunkenen Klosters steht.
Die Klostergebäude wurden von den Landesherren Graf Johann Ludwig von Nassau-Saarbrücken und Graf Phillipp von Nassau-Weilburg als Gutshof, vorübergehend als Jagdhaus, später als Molkerei und dann wieder als Gutsgehöft genutzt. 1855 wurde das Gelände vom Königreich Bayern angekauft und aufgeforstet; die Gebäude wurden bis auf ein Tagelöhnerhaus, das als Waldarbeiterschutzhütte diente, abgerissen. Ab 1923 betrieb hier ein Förster nebenher ein Gasthaus. Dieses Tagelöhnerhaus ist der Kern der heutigen vorderen Gaststube des Waldhauses.

Bitte beachten!

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.