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Wandern Frankreich: Burgen und Klöster über Ribeauvillé

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
500 m
Abstieg:
500 m

Eine der schönsten Wanderungen im Elsass startet im pittoresken Weinort Ribeauvillé und tangiert auf romantischen Felsenwegen mit erheblichen Steigungen gleich drei ansehnliche Burgruinen mit atemberaubenden Ausblicken. Der angenehme Rückweg führt am Kloster Dusenbach vorbei.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Der Parkplatz an der Route de Bergheim am Jardin de Ville vor der historischen Stadt ist Ausgangspunkt der Wanderung. In nordwestlicher Richtung betreten wir die Altstadt auf der Grand Rue und kommen auch gleich an der Tourist-Info vorbei, in der wir einen Stadtplan mit den wichtigsten Informationen erhalten. Vielleicht verschieben wir eine Besichtigung besser auf das Ende der Tour, denn die Sonne steigt hoch, und der Aufstieg ist steil.

Die Grand Rue gehen wir aber trotzdem weiter und durch den schönen Metzgerturm bis zur Grand Rue d‘Église, die hinter der katholischen Kirche (13. Jh.) auf die Rue du Lutzelbach stößt. Hier gehen wir links hoch und am Sportplatz nach links in den kleinen Weg mit der Markierung roter Balken und dem Wegweiser »3 Châteaux«. Nach 30 m beginnt rechts aufwärts der steile, zunächst gepflasterte Weg, der durch sonnige Weinberge und später durch schattigen Wald führt.

An einer Weggabelung im Wald halten wir uns links Richtung Château de Saint-Ulrich. Immer wieder öffnen sich schöne Ausblicke auf die belebte Stadt.

Inzwischen hat sich der gepflasterte Weg zu einem romantischen, aber auch holprigen Felsenweg gewandelt, der unsere volle Aufmerksamkeit erfordert. Das Château de Saint-Ulrich (0:45 Std.) aus dem 11. Jh., einst Sitz der mächtigen Herren von Ribeaupierre ist bestimmt eine der schönsten Burgruinen im Elsass.

Das gewagt auf den Felsen errichtete Château du Girsberg aus dem 13. Jh. ist auch schon im Blick, das wir mit einem Abstecher von 300 m erreichen. Auf der Aussichtsplattform mit Picknickbank bleiben Wanderer gern länger, zumal sich von hier aus der beste Blick auf das Château de Saint-Ulrich bietet.

Zurück am Château de Saint-Ulrich wandern wir weiter auf dem Weg mit der Markierung roter Balken Richtung Château du Haut-Ribeaupierre. Schon 100 m nach dem Château de Saint-Ulrich setzt sich der Weg rechts auf einem Pfad fort, der durch schattigen Wald führt. Der schüttere Schneeheide-Kiefern-Waldtyp zeigt den geringen Nährstoffgehalt des felsigen Untergrunds.

Auf einem Sattel mit Lichtung gehen wir rechts in einem 300 m weiten Abstecher zum Château du Haut-Ribeaupierre (1:20 Std.) mit seinem runden Turm. Hier oben war einst eine römische Befestigung.

Zurück am Sattel marschieren wir geradeaus Richtung Taennchel (rot-weiß-roter Balken) und auf fast ebenem Weg durch lichten Mischwald, dann auf einem größeren Forstweg bis zu einer T-Kreuzung (Picknicktisch), wo wir die schöne Aussicht genießen können.

Hier gibt es einen nicht gleich sichtbaren, links in spitzem Winkel abwärts verlaufenden kleinen Fußpfad Richtung Dusenbach (rot-weiß-roter Balken). Im schattigen Hochwald gehen wir an einer Gabelung links (rot-weiß-roter Balken). Der Pfad endet an einem Waldweg am Rocher de Kahl mit toller Sicht auf die Châteaux de Saint-Ulrich und du Haut-Ribeaupierre. Der Kahlfelsen ist ca. 10 m von dem massiven Picknicktisch entfernt und bietet schon mal eine Aussicht auf das Kloster Dusenbach.

Zwischen Picknickbank und Rocher de Kahl fällt der alte Weg ins Tal ab. Am Talgrund mit Bach steigen wir an zwei Garagen ein paar Stufen abwärts zum Kapuzinerkloster Dusenbach (2:25 Std.) mit Kirche und Kapelle Dusenbach. Es ist eine der meist besuchten Marienverehrungsstätten des Elsass.

Unterhalb der Dusenbacher Wallfahrtsstätte steigen wir an der Kreuzwegstation »Jesus wird ans Kreuz genagelt« den Weg hinauf, der weiter oben (Markierung blaues Dreieck) bis nach Ribeauvillé hinabführt. Nach 300 m zweigt links ein Pfad mit der Markierung blaues Dreieck vom Waldweg ab. Ein wunderschöner Felsenweg hoch über dem Strengbachtal und mit Blick auf das Château de Saint-Ulrich liegt nun vor uns.

Am ersten Weinberg oberhalb von Ribeauvillé gehen wir rechts auf dem engen Hohlweg weiter, der dann an der D 416 endet. Nach 200 m auf der D 416 biegen wir links in die Einbahnstraße und gehen am Bach entlang. Es ist die Grand Rue, an deren anderem Ende wir am Parkplatz am Jardin de Ville  (3:30 Std.) gestartet sind. Jetzt ist noch Zeit, um alle Sehenswürdigkeiten Ribeauvillés ausgiebig anzuschauen und vielleicht noch über die Rue du Rempart Nord zu laufen.

Dusenbach und die Spielleute

Im 13. Jh. entstand an der Stelle des heutigen Klosters Dusenbach eine Kapelle, in der eine Marienfigur aufbewahrt wird. Im 14. Jh. stellte sich die Bruderschaft der Gaukler, Akrobaten und reisenden Musikanten, auch »Pfeifer« genannt, unter den Schutz der Lehensherren von Ribeauvillé. Sie ehrten im Folgenden jedes Jahr ihre herrschaftlichen Beschützer und versammelten sich in der Kapelle Unserer lieben Frau zu Dusenbach. Auch heute gibt es noch den sogenannnten »Pfifferdaj«, das Fest der Stadtmusikanten, zu dem jährlich mehrere Tausend Besucher nach Ribeauvillé kommen.

Ausgangspunkt

Ribeauvillé, Parkplatz am Jardin de Ville

Wegbeschaffenheit

Sonnige Weinberg- und meist schattige Waldwege, steile Anstiege, Trittsicherheit

Freud & Leid

Drei Burgen auf einen Streich zu erwandern, ist im Elsass keine Kunst, aber schön. Da liegt auch noch das Kloster Notre-Dame de Dusenbach am Weg. Die Aussicht vom Château du Girsberg und vom Château de Saint-Ulrich über Ribeauvillé hinweg ist herrlich. Leider gehört Ribeauvillé zu den touristisch überlaufenen Orten an der Elsässischen Weinstraße.

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