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Wandergenuss
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Wandern Bayerischer Wald: Von Freyung in die Buchberger Leite

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:40 Std.
Länge:
7.5 km
Aufstieg:
30 m
Abstieg:
220 m

Durch die schönste Wildbachklamm. Die Buchberger Leite ist eine der ergreifendsten Schluchten des Bayerischen Walds und zählt zu Bayerns 100 schönsten Geotopen. Der Erlebniswanderweg »Mensch und Natur« lädt zu einer spannenden Wanderung entlang des Wildbachs ein.

Beschreibung

Es ist nützlich, zuerst die ergiebige Broschüre »Mensch und Natur in der Buchberger Leite« in der Touristinformation Freyung am Rathausplatz zu besorgen, denn die Informationspflöcke in der Klamm werden darin erläutert. Die Broschüre ist auch als PDF im Internet zu finden.

Zum Stauwehr

Vom Wanderparkplatz am Ende der Zuppinger Straße in Freyung starten wir am westlichen Ende des Parkplatzes auf dem Steg über den Saußbach und auf der Straße am Stausee links an der Kläranlage vorbei. Am Pfeiler der hohen Brücke der B 12 ist eine Beobachtungsplattform angebracht. Mit Glück können hier Biber in ihrem Lebensraum des stillen Wassers des Stausees beobachtet werden. Bald danach sind wir am Stauwehr. In dem Rechenhaus auf der rechten Seite verschwindet der größte Teil des Wassers in einem unterirdischen Stollen, der über drei Kilometer bis zum E-Werk des Carbidwerks führt.

Zum E-Werk Ahornöd

Der Triftpfad verläuft nun nahe des Saußbachs, in dem früher die Holztrift durchgeführt wurde. Seit Jahrtausenden hat sich der Wildbach in die Landschaft eingegraben. Wir erleben eine wildromantische, archaische Schluchtlandschaft. In der moos- und farnreichen Schlucht überdauerten Urwälder mit einer Fülle an Baumarten. In dem Waldtyp Schluchtwald wachsen neben Fichten und Tannen auch Edellaubhölzer wie Linden, Eschen, Ahorne und Bergulmen. Am Ufer und auf den Geröllbänken stehen Lungenkraut, Milzkraut, Bunter Eisenhut, Weiße Pestwurz, Baldrian und andere Arten. Das Berghähnlein (Weiß blühender Hahnenfuß) gilt an diesem Standort als Relikt der Eiszeit. Aufmerksame Wanderer können Gebirgsstelze, Wasseramseln und Feuersalamander beobachten. Dann erreichen wir das E-Werk Ahornöd, das in den 1930er-Jahren erbaut wurde.

Zum Steg

An Abzweigen bleiben wir immer nahe am Saußbach und überschreiten einen Kanal, in dem weitere Wassermengen der Energiegewinnung zugeführt werden. Schließlich kommen wir an den Zusammenfluss des Reschbachs mit dem Saußbach. Von den Grenzbergen bei Finsterau fließt der Reschbach zu, vereinigt sich hier mit dem Saußbach zur Wolfsteiner Ohe und wird später zur Schwarzen Perle Ilz. 80 Meter weiter überschreiten wir auf dem Steg den Reschbach.

Zum Carbidwerk

Eine beachtenswerte Stelle auf dem weiteren Weg entlang der Wolfsteiner Ohe ist die dunkle, braungrüne Felswand des Pfahlschiefers, vor der eine Informationstafel steht. Die Felsformation mit interessanter Bruchoberfläche bietet einen Einblick in die Erdgeschichte des Bayerischen Walds. Hier hat die Wolfsteiner Ohe die lange Gesteinslinie Pfahl durchbrochen. Der Pfahl ist ein mit Quarz und Schiefer gefüllter Riss im Gebirgsgrund. Die steilen Felsriegel zwingen hier den Wildbach in ein tief eingegrabenes Bett. Rechts über den steilen Felswänden steht die Burgruine Neuenbuchberg auf einem Bergsporn. Die Burg entstand im 14. Jahrhundert neben der noch älteren Burg Wildenstein, aber es sind nur noch spärliche Mauerreste und Gräben zu sehen. Der Zugang ist vom folgenden Carbidwerk rechts (400 m Entfernung einfach bei 80 Höhenmetern).

Doch zuerst stehen wir vor dem Tunnel durch die hohen Felsen. Auf der linken Seite breitet sich eine der dramatischten Wildbachansichten der Wildwasserklamm aus. Die Buchberger Leite ist ein fantastisches Erlebnis. Sie wurde vom Bayerischen Umweltministerium als eines der 100 schönsten Geotope Bayerns ausgezeichnet. Dann schlüpfen wir durch den Tunnel und stehen wieder in der Zivilisation. Links ist die alte Buchbergmühle und vor uns steht das Carbidwerk. Das Werk wurde 1903 gegründet und erzeugte Carbid, das früher für den Betrieb von Gaslampen und für Schweißgas benötigt wurde. Heute werden synthetische Kristalle für Laser und künstliche Diamanten hergestellt, die weltweit exportiert werden.

Zur Hängebrücke

Der weitere Weg mit der Markierung 1 durch die Buchberger Leite führt unter den Gebäuden des Carbidwerks hindurch. An der gleich folgenden Kreuzung geht es rechts in Richtung Ringelai weiter flussabwärts. Einen Kilometer nach dem Carbidwerk gehen wir auf der schwankenden Hängebrücke über die Wolfsteiner Ohe.

Zur Bushaltestelle Ringelai-Ortsmitte

Kurz nach der Hängebrücke ist links ein dramatischer Flussabschnitt mit großen Felsen, auf denen viele Steinmännchen aufgestellt sind. Wir bauen ein neues Steinmännchen dazu und verabschieden uns auf dem weiteren Weg vom Wildbach, der nun ruhiger durch breiteres Gelände verläuft. Auf dem Leithenweg laufen wir in Ringelai ein, erfreuen uns unterwegs an den Tieren im Damwildgehege und gehen an der Kreuzung rechts zur nahen Bushaltestelle Ringelai-Ortsmitte. Mit dem Bus der Linie 101 können wir nach Freyung zurückfahren (an Wochenenden Rufbus, bis Freitag 12 Uhr anmelden unter Tel. 08551/573 19).

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend schattige Tour, die höchste Aufmerksamkeit erfordert. Der Pfad durch die Schlucht ist sehr felsig. Feste Schuhe mit griffigen Sohlen und Trittsicherheit sind nötig.

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Zuppinger Straße, Freyung GPSN48°48'31.2'E13°32'19.1', Höhe 600m ü.NN

Endpunkt

Bushaltestelle Ringelai-OrtsmitteGPS N48°48‘44.3“ E13°28‘22.1“

Route

Wanderparkplatz - Stauwehr 0:20Std. - E-Werk 0:25Std. - Steg 0:15Std. - Carbidwerk 0:45Std. - Hängebrücke 0:25Std. - Ringelai 0:30Std.

Bei den Kelten in Gabreta

Der Name »Gabreta Silva« war einst die Bezeichnung des bayerisch-böhmischen Waldgebirges in der Antike. Dieser Name geht auf das keltische gabros zurück, was Steinbock bedeutet. Keltische Stämme bewohnten seit dem 8.Jahrhundertv.Chr. Gebiete in Deutschland. Heute trägt der archäologische Erlebnispark bei Ringelai den Namen »Gabreta«. In der Anlage wird in rekonstruierten frühgeschichtlichen Gebäuden das Leben der Kelten demonstriert. Ponys, Schafe und Ziegen ziehen über das Gelände. Im Kupferkessel werden Zaubertränke gebraut. In der Keltenstube mit Biergarten werden die Besucher versorgt. Es gibt Aktionstage zu Themen wie Weben, Töpfern, Schmieden oder Brotbacken, keltische Jahreskreisfeste und Führungen. Der Besuch in Gabreta ist nicht nur für Kinder ein Vergnügen (Archäologischer Erlebnispark Keltendorf Gabreta, Lichtenau1a, 94160 Ringelai-Lichtenau, Tel.08555/407310, www.keltendorf.com).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.