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Wandern Alpenregion Tegernsee-Schliersee: Vom Spitzingsee auf die Bodenschneid

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:30 Std.
Länge:
11.5 km
Aufstieg:
920 m
Abstieg:
920 m

Die alternative »Reib'n«. Freilich geht nichts über die »Rotwand-Reib'n« - sie ist die Runde, die jeder Wanderer in Oberbayern einmal gemacht haben muss. Landschaftlich und in Sachen Einkehrmöglichkeiten steht die »Reib'n« über Brecherspitz und Bodenschneid jener an der Rotwand aber in nichts nach.

Am Gipfelgrat der Brecherspitzwandern, mittel
Am Gipfelgrat der Brecherspitz© Thomas Bucher, Georg Hohenester
Beschreibung

Am westlichen Rand des nicht gerade kleinen Kurvenlift-Parkplatzes beginnt der breite und streckenweise asphaltierte Fahrweg zur Unteren Firstalm. Auf diesem geht es in unterschied-licher Steigung, insgesamt aber recht sanft mal durch Wald und mal über Almwiesen.

Sanfter Auftakt 

Nach etwa einer halben Stunde erreicht man die Untere Firstalm, die in einem weiten, sonnigen Wiesenbecken liegt. Direkt dort zweigt ein Weg rechts ab in Richtung der bereits gut sichtbaren Oberen Firstalm. Eine knappe Viertelstunde dauert es, bis man über die sanft ansteigende Almwiese dorthin gelangt. Die an der Südseite der Hütte gelegene Aussichtsterrasse lockt freilich jetzt schon zu einer Einkehr. Dem einen mag das zu früh am Tag sein angesicht der noch zu bewältigenden Wegstrecke, dem anderen hingegen mögen solche Überlegungen egal sein. Immerhin befindet man sich in den Bayerischen Voralpen und nicht an einem Viertausender. Da darf es auch mal gemütlicher zugehen.

Hinauf zur Brecherspitz 

Hinter der Oberen Firstalm breitet sich der Freudenreichsattel vor dem Wanderer aus. Schräg rechts haltend geht es zunächst gemächlich über eine Buckelwiese und schließlich zunehmend steiler ansteigend in Richtung Brecherspitz hinauf. Der Weg hält sich dabei am rechten Rand eines breiten Wiesenstreifens. Nach einer halben Stunde legt sich das Gelände wieder etwas zurück und bildet zunehmend einen Gratrücken aus, der immer schmäler wird. Links zweigt ein Weg zur (übrigens sehr schön gelegenen und deshalb einen Abstecher lohnenden) Freudenreichkapelle ab. Geradeaus führt der Weg direkt über die Gratschneide direkt auf den bald zum ersten Mal sichtbaren Gipfel der Brecherspitz (1683 m) zu. Auch wenn’s nicht so aussieht: Bis dorthin dauert es tatsächlich noch eine knappe halbe Stunde. Warum? Zunächst geht es am Grat entlang abwärts und über einige felsige, teils auch drahtseilgesicherte, an manchen Stellen sogar ein wenig luftige Passagen. Wer solches Gelände nicht gewohnt ist, wird da ein bisschen Zeit liegen lassen. Richtig schwierig wird es allerdings nie, und wer einigermaßen schwindelfrei ist, wird diese Passage schaffen.

Jenseits der kleinen Kletteranlage windet sich der Weg am wieder etwas breiteren Grat zwischen Latschen hindurch zum Gipfel hinauf. Der Blick von dort hinab zum Spitzingsee und auf die umliegenden Berge ist großartig. Die haben übrigens so prominente Namen wie Rotwand, Schinder oder Wallberg. Allesamt Fixsterne am Himmel der bayerischen Hausberge.

Hinüber zur Bodenschneid 

Zunächst geht es auf bekanntem Weg zum Freudenreichsattel zurück. Noch einmal stellt sich die Frage nach einer Einkehr an der nur wenige Meter links liegenden Oberen Firstalm. Unabhängig davon beginnt am Sattel geradeaus der Weg in Richtung Bodenschneid und Bodenschneidhaus. Er führt rechts, also nordseitig um den markanten Felsen namens Kettenburg herum. Ohne allzu viele Höhenmeter schlängelt sich der Pfad mal am Hang entlang, mal durch teils recht sumpfige Wiesen hindurch. Holzstege vehindern, dass man bis zu den Knien einsinkt. Nach einer guten Viertelstunde erreicht man eine Kreuzung, wo es ca. 50 Meter nach links geht (nicht Richtung Bodenschneidhaus), bis rechts eine weitere Kreuzung auftaucht. Rechts hinauf führt nun ein Weg Richtung Bodenschneid. Die folgende gute halbe Stunde geht es ordentlich aufwärts – am Anfang noch durch Wald, im oberen Teil durch deutlich lichteres Gelände und schließlich kurz unter dem Grat über einen freien, steilen Hang. Der Grat selbst ist wieder eher gemütlich. In etwa 10 Minuten führt ein Weg kaum ansteigend zum Gipfel der Bodenschneid (1669 m) hinüber. Dort tut sich ein ganz neuer Ausblick auf: Breit und blau und viel besiedelt liegt einem der Tegernsee zu Füßen, und steil unten duckt sich das Bodenschneidhaus unter die schroffe Nordflanke der Bodenschneid.

Zurück zur Oberen Firstalm 

Die ersten gut 5 Minuten führen auf bekanntem Weg zur Abzweigung Richtung Freudenreichsattel zurück. Dann geht es aber nicht links hinunter, sondern geradeaus am Grat weiter. Immer am zunehmend abwärtsziehenden Kamm entlang führt der Weg nun bis zum Suttenstein, dem tiefsten Punkt im Verbindungskamm hinüber zum Stümpfling. An diesem wenig ausgeprägten und rechter Hand baumbestandenen Sattel lohnt sich ein Blick in die Landschaft. Denn von dort aus sieht man einen Großteil der zurückgelegten Strecke: Man sieht die Untere und die Obere Firstalm, rechts darüber befindet sich die Brecherspitz, und man sieht einen Großteil des Kamms der Bodenschneid. Wer sich dann sattgesehen hat, gelangt auf einem breiten Weg in einer Viertelstunde über Wiesengelände zurück zur Unteren Firstalm, wo sich zum dritten Mal die Frage nach einer Einkehr stellt. Der Weg zurück zum Parkplatz am Kurvenlift ist bekannt.

Touren-Charakter

Abwechslungsreiche Wanderung mit Kontakt zu den meisten Landschaftsformen, die die Bayerischen Voralpen zu bieten haben: von Wald über Almwiesen bis zu felsigen Graten.

Ausgangspunkt

Kostenfreier Parkplatz am Kurvenlift, kurz nach dem Spitzingsattel

Endpunkt

Kostenfreier Parkplatz am Kurvenlift, kurz nach dem Spitzingsattel

Route

5.30Std.

Der Brecherspitz-Südostgrat

Ganz besonders elegant ist die hier vorgeschlagene Runde, wenn man die Brecherspitz über den Südostgrat angeht. Der ist vom Spitzingsattel aus gut sichtbar, denn er zieht von dort in direkter Linie zur Brecherspitz hinauf. Aber Achtung: Dieser Weg ist nicht beschildert, nicht markiert und führt durch steiles, manchmal auch felsiges Gelände. Orientierungsvermögen, alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind dringend erforderlich! Der Weg setzt direkt am Spitzingsattel an, und zwar am Beginn der Straße, die zur Oberen Firstalm hinaufführt.

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