Wandern in der Fränkischen Schweiz: Bierwanderung um Aufseß
Diese angenehme Bierwanderung um Aufseß führt vorwiegend auf breiten Wegen zwischen Wiesen, Feldern und Wäldern durch die Fränkische Schweiz. Dabei bietet sie mehrere Einkehrmöglichkeiten in Brauereigasthöfen.
Wir beginnen unsere Tour in Aufseß beim Brauereigasthof Rothenbach unterhalb der beeindruckenden Kulisse von Burg Unteraufseß und der Kirche. Als Stammsitz der Freiherren 1327 erstmals erwähnt, wurde die Burg mehrfach zerstört. Erhalten blieben aus dieser Zeit nur das Meingoz-Steinhaus und der Rabenturm. Die heutige Zweiflügelanlage wurde im 17./18. Jh. errichtet und hat mehrere Besitzer. Wir orientieren uns am Wegweiser Brauereienweg und kommen über die Raiffeisenstraße zur Ortsdurchfahrtsstraße. Diese überqueren wir und folgen dem Wegweiser Richtung Neuhaus.
Vom Gasthof Stern nach Neuhaus
Beim Gasthof Stern lohnt sich eine Verschnaufpause in der schönen alten Gaststube. Bachforellen und Saiblinge mit verschiedenen Gewürzen, feines Wild und Schnitzel aller Art gehören je nach Saison zum Angebot. Hier halten wir uns rechts, gehen an der Aufseß entlang und kommen über die Neuhauser Straße zur Straße Oberaufseß. Nachdem wir diese sowie zwei Holzbrücken überquert haben, können wir die Wanderung durch den Mühlengrund fortsetzen. Wir wandern nun auf einem schönen Wiesenweg durch das idyllische Tal nach Neuhaus.
Die Felsszenerie von Neuhaus und Sachsendorf
Bizarre Felsen begrüßen uns im Ort am Oberlauf der Aufseß. Hier lohnt sich ein Besuch des Felsengartens mit markanten Felsformationen wie Taschnerfelsen, »Alter Fritz« und der Felsnadel »Himmelssteuberer«. Auch nach Sachsendorf begleitet uns eine imposante Felsszenerie, wo der Brauereigasthof Stadter mit über 100-jähriger Brautradition zu einer Rast einlädt. Ausgeschenkt wird das überregional bekannte, gut gehopfte, bernsteinfarbene Sachsendorfer Landbier. Im Sommer kann man bei »Erlebnisbrautagen« an mehreren Wochenenden die Entstehung der Bierspezialität in etwa acht Stunden miterleben.
Der Brauereigasthof Reichold
Kurz vor dem Ortsausgang wenden wir uns nach rechts und folgen dem Wegweiser »Brauereienweg« aus dem Ort. Durch eine herrlich weite Landschaft gelangen wir nach Hochstahl, wo der Brauereigasthof Reichold zur Rast einlädt. Fränkische Spezialitäten nach Großmutters Rezepten und selbst gebrautes, wohlschmeckendes Lagerbier kann man im schlichten, mit vielen Geweihen dekorierten Gastraum, aber auch im Biergarten davor genießen. In der katholischen Pfarrkirche St. Johannes der Täufer ist eine spätgotische Madonna von 1427 aus dem Vorgängerbau zu bewundern sowie ein Opferstock von 1527 aus der ehemaligen Wallfahrtskapelle Friedel bei Heckenhof.
Geheimtipp Kathi-Bräu
Der Wegweiser »Brauereienweg« führt Bier- und Wanderfreunde nun weiter nach Heckenhof. Im Ort schwenken wir nach der Wanderwegtafel nach rechts und kommen zum Brauereigasthof Kathi-Bräu, wo dunkles, vier bis sechs Monate abgelagertes Bier zu deftigen Brotzeiten besonders gut schmeckt. Als 1993 die legendäre Kathi im Alter von 83 Jahren starb, setzte ihr langjähriger Braumeister Schmitt die bewährte Brautradition fort. Das Gebäude stammt aus dem 17. Jh. und war der ehemalige Amtssitz der Herren von Aufseß. Von Heckenhof folgen wir dem Wegweiser »Brauereienweg« auf einem Feldweg zum Ausgangspunkt in Aufseß.
Region
Touren-Charakter
Angenehme Wanderung, vorwiegend auf breiten Wegen zwischen Wiesen, Feldern und im Wald, mehrere Einkehrmöglichkeiten in Brauereigasthöfen mit deftiger Küche.
Beste Jahreszeit
Frühling, Sommer, Herbst
Ort
AufseßAusgangspunkt
Aufseß, Brauereigasthof Rothenbach
Endpunkt
Aufseß, Brauereigasthof RothenbachRoute
- Aufseß - Sachsendorf: 1 Std.
- Sachsendorf - Hochstahl: 1 1/4 Std.
- Hochstahl - Heckenhof: 3/4 Std.
- zurück nach Aufseß: 1/2 Std.
Information
Brauereigasthof Rothenbach:
Den Grundstein für den beliebten Brauereigasthof in Aufseß legte 1823 Jean Rothenbach aus dem Elsass. Als sein Enkel vom Gößweinsteiner Franziskaner-Kloster 1886 die gesamte Brauereieinrichtung kaufte, begann die Geschichte der Brauerei Rothenbach. Unter Anleitung eines Franziskanermönchs aus Gößweinstein braute er im November 1886 den ersten Sud, dem im gleichen Winter 15 weitere folgten. Größtenteils wurde das Bier in der eigenen Wirtschaft ausgeschenkt oder mit dem Pferdefuhrwerk an die umliegenden Zapfwirte geliefert. Erst mit dem Bau des neuen Sudhauses 1953 konnten größere Mengen Bier ausgeliefert werden. Noch heute wird das Bier in traditionelle Bügelverschlussflaschen abgefüllt. Neben Aufsesser Pils, Aufsesser Dunkel und Aufsesser Hefeweizen gibt es seit 1972 auch das Aufsesser Festbier, zum Jubiläumsfest der Aufsesser Feuerwehr eingebraut.
Bierkellerführung und Fachwerk in Forchheim
Wer noch mehr über die Brautradition in der Fränkischen Schweiz erfahren möchte, sollte an einer Führung durch die Bierkeller im Forchheimer Kellerwald teilnehmen. Hierbei handelt es sich um einen alten Eichen- und Buchenwald am Stadtrand von Forchheim, unter dem sich riesige Gewölbe aus Naturstein befinden. Früher, als es noch keine Kühlschränke gab, lagerten in diesen Kellern die Forchheimer Brauereien ihr Bier, das bei idealen Temperaturen von 6 bis 10 Grad Celsius im Sommer und im Winter reifte. Heute dienen diese Felsenkeller nur noch der Lagerung von Bierfässern der Kellerwirtschaften, die den Kellerwald das ganze Jahr über in einen riesigen Biergarten verwandeln.
Das Anna-Fest
Hochbetrieb herrscht besonders zum Anna-Fest, das in der letzten Juliwoche stattfindet. Es wird seit 1840 gefeiert und ist eines der schönsten Volksfeste in Franken. Dann ziehen Tausende zum Kellerwald, um neben dem süffigen Forchheimer Bier auch zünftige Brotzeiten zu genießen. Feste Bestandteile dieser Zwischenmahlzeit sind Brot, Schinken, Wurst, Presssack, Rettich, Gurken, Käse und Kren. Zur besseren Verdauung gehört auch ein Gläschen Obstschnaps dazu. Eröffnet wird das Anna-Fest auf dem Rathausplatz mit unzähligen Besuchern, die dann zum Kellerwald pilgern.
Sehenswürdigkeiten im Kellerwald
Das schöne Fachwerk-Rathaus (1535) ist auch ein günstiger Ausgangspunkt für einen Rundgang durch die historische Altstadt von Forchheim. Sie verfügt über einen außergewöhnlich reichen Bestand an Fachwerkhäusern, der bis in das 14. Jh. zurückreicht. Die historische Abfolge ihrer Entstehung kann man auf dem markierten »FachWerkPfad« nachvollziehen. Aber auch andere Sehenswürdigkeiten wie die Kaiserpfalz mit dem Pfalzmuseum, die Pfarrkirche St. Marien oder die Kammermühle verlocken neben zahlreichen Brauereigasthöfen und Gaststätten zu einem Stadtspaziergang.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.