Klettersteig

Paternkofel-Klettersteig: Alle Infos zur Via Ferrata De Luca Innerkofler und zur Überschreitung

Die Via Ferrata De Luca Innerkofler führt spektakulär durch alte Tunnel und über den traumhaften Klettersteig auf den Gipfel des Paternkofel in den Sextener Dolomiten.

Direkt hinter der Hütte beginnt der Zustieg zum De Luca Innerkofler Klettersteig auf den 2744 Meter hohen Paternkofel. Kaum zu glauben, dass du ohn allzu große Schwierigkeiten diesen Dolomiten-Gipfel erklimmen kannst!
Direkt hinter der Hütte beginnt der Zustieg zum De Luca Innerkofler Klettersteig auf den 2744 Meter hohen Paternkofel. Kaum zu glauben, dass du ohn allzu große Schwierigkeiten diesen Dolomiten-Gipfel erklimmen kannst!© standret - stock.adobe.com

Der Paternkofel ist ein 2744 Meter hoher Berg in den Sextener Dolomiten. Von seinem Gipfel hast du einen perfekten Blick auf die berühmten Drei Zinnen. Im Vergleich zu vielen anderen Bergen ist der Paternkofel recht einfach zu erreichen.

Auf den Gipfel führen gleich mehrere Klettersteige. Wirklich schwer sind sie nicht, unterschätzen solltest du sie aber auf keinen Fall! Alle wichtigen Informationen und hilfreiche Tipps für deine nächste Bergtour auf den Paternkofel findest du hier.

Klettersteig am Paternkofel: Die wichtigsten Informationen im Überblick

Klettersteig auf den Paternkofel: So kommst du zum Gipfel

Die eigentlich Via Ferrata de Luca Innerkofler beginnt kurz hinter der Dreizinnenhütte. Zu der Hütte kommst du nur zu Fuß! Dafür startest du am großen Parkplatz im Fischleintal und steigst über die Talschlusshütte und das Altensteinertal in rund drei Stunden bis zur Dreizinnenhütte. Alternativ kannst du per Bus oder Auto vom Misurinasee über die kostenpflichtge Mautstraße bis zur Auronzohütte fahren. Von dort brauchst du noch rund 1,5 Stunden zu Fuß bis zur Dreizinnenhütte.

Alternativ kannst du bereits einen Tag eher zur Dreizinnenhütte aufsteigen und dann noch den Klettersteig auf den Toblinger Knoten machen. Dann hast du am zweiten Tag mehr Zeit für den Paternkofel zur Verfügung.

Hinter der Dreizinnenhütte geht es an einem markanten Felszacken, dem Frankfurter Würstl, vorbei und schon bald in die ersten kurzen Tunnel. Hier solltest du, wie im ganzen Klettersteig, unbedingt einen Helm* tragen! Weil die Tunnel nicht beleuchtet sind, brauchst du auch eine Stirnlampe*, alternativ kannst du die Taschenlampe deines Handys nutzen.

Die Tunnel sind wirklich stockfinster und nicht sehr hoch. Deshalb brauchst du unbedingt einen Helm und eine Stirn- oder Taschenlampe!
Der Eingang des langen, dunklen und steilen Tunnels im Paternkofel. Nicht alle Abschnitte sind versichert, daher solltest du auch auf schmalen Feslbändern trittfest sein.
Der Eingang des langen, dunklen und steilen Tunnels im Paternkofel. Nicht alle Abschnitte sind versichert, daher solltest du auch auf schmalen Feslbändern trittfest sein.© Rechitan Sorin - adobe.stock.com

Am Ende des dunklen und langen Tunnels versperren dir Holzlatten den weiteren Weg. Gehe daher links und schlüpfe durch den engen Ausgang. Jetzt startet der eigentliche Innerkofler-Klettersteig auf der Nordseite des Paternkofels! Hierfür brauchst du selbstverständlich deine Klettersteigausrüstung:

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Nun folgst du immer dem Stahlseil beziehungsweise den Felsbändern. Der Klettersteig ist nie wirklich schwer (meist A/B, einige Stellen B) und erreichst ungefähr nach einer Stunde die Gamsscharte.

Der Klettersteig ist technisch nicht schwer. Bedenke aber, dass du im alpine Gelände mit Steinschlaggefahr unterwegs bist. Außerdem musst du an Schlüsselstellen bei gutem Wetter mit Wartezeit rechnen. Weil der Klettersteig auf der Nordseite des Paternkofels liegt, hält sich in den Rinnen oft noch in Sommer Schnee.

Wenn du noch zum Gipfel willst, solltest du eine weitere gute halbe Stunde einrechnen. Halte dich an der Gamsscharte rechts und steige mit einem kleinen Spreizschritt zum Beginn der kurzen Steilstufe (B/C). Nun legt sich die Wand immer weiter zurück und auf Steigspuren gehst du im Gehgelände ohne große Schwierigkeiten weiter. Kurz vor dem Gipfel wartet noch eine kurze Wand (I), die aber nicht ausgesetzt ist.

Vom Gipfel des Paternkofels hast du einen perfekten Blick auf die berühmten Drei Zinnen!
Vom Gipfel des Paternkofels hast du einen perfekten Blick auf die berühmten Drei Zinnen!© Michael - adobe.stock.com

Abstieg Paternkofel: So kommst du wieder runter

Vom Gipfel steigst du zunächst auf bekanntem Weg ab, beziehungsweise kletterst die eine kurze Wandstelle ab.

An der Steilstufe hinter der Gamsscharte gibt es ein Einbahnstraßensystem. Nutze immer gleich den ersten Weg rechts. Dann bist du sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg richtig unterwegs.

Nach dem bekannten Spreizschritt bist du wieder an der Gamsscharte. Von hier hast du mehrere Möglichkeiten, weiter abzusteigen.

  • Über den Passportensteig gelangst du zwar am schnellsten zurück zur Auronzohütte. Dort kannst du bequem per Bus oder mit deinem Auto zurück ins Tal fahren. Dieser Abstieg führt zunächst aber durch eine sehr steile und heikle Schuttrinne, daher raten wir dir von diesem Abstiegsweg ab.
  • Über den De Luca Innerkofler Klettersteig kommst du zur Dreizinnenhütte und kannst von dort entweder zum großen Parkplatz an der Auronzohütte oder über das Altensteinertal ins Fischleintal absteigen. Unser kulinarischer Tipp: Wenn du über diesen Weg absteigst, kannst du nach einem langen Klettersteig-Tag noch ideael in der Talschlusshütte essen.
  • Wenn du den Schartensteig wählst, hast du einen weiteren panoramareichen Klettersteig, dieses Mal aber auf der Südeite (im Sommer ausreichend Wasser mitnehmen!). Am Ende des Steigs erreichst du die Büllelejochhütte. Wenn du rechzeitig reserviert hast, kannst du hier oder alternativ in der größeren Zsigmondy-Hütte übernachten. Von letzterer Hütte brauchst du noch ungefähr zwei Stunden bis ins Fischleintal. Dieser Weg ist unser Tipp für Konditionsstarke!
Die (technisch) schwerste Stelle des Klettersteiges auf den Paternkofel: Die steile Wandstufe (B/C) nach der Gamsscharte. Hier geilt ein Einbahnstraßensystem: Der Weg rauf geht rechts (nicht im Bild), der Weg links (im Bild, mit Person) führt runter.
Die (technisch) schwerste Stelle des Klettersteiges auf den Paternkofel: Die steile Wandstufe (B/C) nach der Gamsscharte. Hier geilt ein Einbahnstraßensystem: Der Weg rauf geht rechts (nicht im Bild), der Weg links (im Bild, mit Person) führt runter.© Michael - adobe.stock.com

Passportensteig: Alternativer Klettersteig auf den Paternkofel

Ein alternativer Anstieg bis zur Gamsscharte ist der Passportensteig. Er bietet sich vor allem an, wenn du per Bus oder Auto bis zur Auronzohütte gefahren bist. Von dort brauchst du keine Stunde bis zum Paternsattel. Wende den berühmten Drei Zinnen nun deinen Rücken zu und steige auf Steigspuren zum Einstieg des Klettersteigs auf. Durch kleine Tunnel und auf schmalen Felsbändern gelangst du zur Gamsscharte. Von dort aus kannst du weiter zum Gipfel.

Kurz vor der Gamsschart liegt eine heikle steile Schuttrinne. Im Aufstieg kannst du diese Stelle ohne allzu große Schwierigkeiten begehen, im Abstieg raten wir dir von diesem Weg aber ab.
Vom Paternsattel geht es über den Passportensteig zur Gamsscharte und weiter zum Gipfel.
Vom Paternsattel geht es über den Passportensteig zur Gamsscharte und weiter zum Gipfel.© Michael - adobe.stock.com

Paternkofel Überschreitung: Über den Schartensteig zur Büllelejochhütte

Dieser Weg ist unser Tipp, wenn du besonders konditionsstark bist oder in einer Berghütte übernachten möchtest: Der Sentiero delle Forcelle, auf deutsch Schartenweg, ist ein weiterer Klettersteig, rein technisch ist er aber leichter als die anderen Steige. Er führt von der Gamsscharte zunächst auf schmalen Felsbändern auf der Südseite des Massivs entlang, später verwandelt er sich in ein beständiges Auf- und Ab. Nachdem du ein großes Plateau hinter dir gelassen hast und eine geröllige Felsflanke gequert hast, landest du am Büllelejoch.

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Vom Büllelejoch könntest du auf einem normalen Wanderweg zurück zur Dreizinnenhütte. Wenn du vom Joch aber nur wenige Minuten weiter gehst, landest du bei der Büllelejochhütte. Die kleine Hütte bietet ein fantastisches Essen und wenige Schlafplätze (unbedingt rechtzeitig reservieren!). Nach einer Stunde im leichten Bergab erreichst du die Zsigmondy-Hütte. Auch sie bietet bestes südtiroler Essen. Sie ist größer und hat mehr Schlafplätze. Von hier musst du noch gute zwei Stunden einplanen, bis du zurück im Fischleintal bist.

Vor dem gigantischen Zwölfer liegt die kleine Büllelejochhütte in den Sextener Dolomiten.
Vor dem gigantischen Zwölfer liegt die kleine Büllelejochhütte in den Sextener Dolomiten.© Stefan - stock.adobe.com

Instandhaltung am Innerkofler-Steig: So bleibt die Via Ferrata sicher

Die Klettersteige in den Sextener Dolomiten, ganz besonders der Innerkofler-Steig am Paternkofel, liegen im alpinen Gelände. Steinschlag kann das Stahlseil beschädigen. Und auch du als Begeher nutzt die Infrastruktur ab. Deshalb wird jedes Jahr eine Instandhaltung der Klettersteige durchgeführt.

Eine komplette Sanierung oder auch der Neubau eines Klettersteiges kostet zwischen 70 und 120 Euro - pro Meter! Der Preis hängt von den benötigten Materialien und der Exponiertheit des Geländes ab.

Daniel Rogger von der Alpinschule Drei Zinnen in Sexten erklärt, dass dabei ausgebrochene Haken erneuert werden und teilweise auch das Stahlseil getauscht wird, wenn es nötig ist. "Außerdem schaufeln wir in diesem Zuge einige Rinnen auf den Klettersteigen aus, in denen normal sehr lange Schnee liegt, und spannen zusätzlich ein Statikseil". Der Paternkofel ist zwar meist recht früh schneefrei, in einigen Rinnen bleibt wegen Lawinen aber oft bis Mitte Juli (oder manchmal noch länger) Schnee.

Im Sommer 2022 wurden außerdem zusätzlich die Stützbalken aus Holz im Tunnel gegen neue Balken getauscht. Die alten Sützbalken sind durch die Feuchtigkeit im Tunnel im Laufe der Jahre morsch geworden und mussten daher erneuert werden.

Finanziert werden diese Sanierungsprojekte von den verschiedenen Tourismusvereinen und teilweise auch vom Naturpark Drei Zinnen, der für die Wege in der Zone zuständig ist. Für die Begführer der Alpinschule Drei Zinnen ist die Instandhaltung mehr eine Nebentätigkeit – in gewisser Weise auch eine idealistische.

Für die Sanierung eines Klettersteiges braucht es schweres Gerät und viel Muskelkraft.
Für die Sanierung eines Klettersteiges braucht es schweres Gerät und viel Muskelkraft.© Daniel Rogger - Alpinschule Drei Zinnen

De Luca Innerkofler Steig auf den Paternkofel: Noch mehr Ausrüstung und Wissenswertes zu Klettersteigen

 

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