JBerg-Verlag
Bergwandern
klettersteig

Klettersteig Zugspitz Region: Über den Stopselzieher auf die Zugspitze

Anspruch:
schwer
Dauer:
06:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
2000 m
Abstieg:
2000 m

Toller Westanstieg mit Klettersteigeinlage. Seilbahn, Höllentalferner, Gatterl oder Reintal viele Wege führen auf Deutschlands höchsten Gipfel. Doch für eine Tagestour sollte man unbedingt den Westanstieg wählen, der über einen relativ leichten Klettersteig zügig hinaufführt.

Beschreibung

Mit ziemlich genau 2000 Höhenmetern Anstieg stellt die Zugspitze eine der konditionell anspruchsvollsten in diesem Buch vorgestellten Powertouren dar. Wobei man im Gegensatz zum Watzmann knie- und zeitschonend mit der Seilbahn zum Eibsee hinabfahren kann.

Vom oberen Eibsee-Parkplatz an der Zugspitz(zahnrad)bahn geht man auf ein großes weißes Haus zu und an diesem links vorbei (Wegweiser u. a. »Hochthörle-Hütte«). Über einen Fußweg gelangt man auf eine breite Forststraße und folgt ihr. Dann hält man sich an einer Gabelung der Forststraße links. Der Anstieg verläuft bald darauf entlang der Skipiste, wendet sich dann nach rechts von ihr ab und verläuft parallel zu dieser im Wald. Nun wird die Skipiste gequert und es geht sogleich auf der anderen Seite im Wald weiter aufwärts. Man stößt auf eine Forststraße und folgt dort sogleich an einer Gabelung dem Schild zur Wiener-Neustädter-Hütte. Bald darauf muss man aufpassen: An der nächsten Gabelung (hier links) im Wald ist der Weg zur Wiener-Neustädter-Hütte nur mit einem kleinen Holzschild markiert. Man stößt dann noch einmal auf die Pistenschneise und folgt ihr bis zur Landesgrenze, wo es wieder gerade in den Wald hineingeht.

Nun führt der Anstieg in die Latschenzone und quert bald darauf leicht ansteigend eine große Geröllflanke immer weiter in Richtung Süden. Man geht auf eine breite Geröllrinne zu, in dieser nur kurz bergan und dann rechts, um den ersten Stahlseilversicherungen zu folgen. Ab jetzt wird es steiler und es wechseln sich reine Geh- und leichte Felspassagen (fast immer stahlseilgesichert) miteinander ab. Es folgen auch die ersten leicht ausgesetzten Stellen. An zwei von Ehrwald her hinzustoßenden Anstiegswegen hält man sich jeweils links, geht am großen Seilbahnmast der Ehrwalder Seilbahn vorbei und gelangt bald darauf zur toll gelegenen Einkehr- und Unterkunftsmöglichkeit Wiener-Neustädter-Hütte.

Hier sieht man im Osten die felsige Westflanke der Zugspitze eindrucksvoll aufragen, über die der weitere Anstieg verläuft. Auf deutlichem Steig geht es über einen Geröllhang (oft sind hier bis Juli unschwere Schneefelder zu queren) auf diese Felswand zu, wo der Klettersteig über den Stopselzieher beginnt. Ob man hier ein Klettersteigset anlegt oder nicht, hängt natürlich von der jeweiligen Erfahrung ab. Ohne Orientierungsschwierigkeiten geht es nun entlang der Stahlseile und Trittstufen empor, wobei einmal sogar eine Felshöhle durchquert wird. Nach einer knappen halben Stunde legt sich das Gelände etwas zurück und es wechseln sich im weiteren Verlauf wieder Fels- und Geröllpassagen miteinander ab. Der Anstieg wird wieder zum Bergsteig, kommt an den Ruinen der ehemaligen Ehrwalder Seilbahn vorbei und erreicht kurz danach den zum Gipfel hinaufziehenden Kamm, wo von rechts der Anstieg von der Knorrhütte hinzustößt.

Ohne weitere Schwierigkeiten geht es in einigen Serpentinen nun immer den Westrücken der Zugspitze hinauf. Oben angekommen, gelangt man über eine Treppe zum traditionsreichen Münchner Haus, geht weiter über die große Aussichtsplattform nach Osten und steigt über Treppen in eine Scharte ab, um zuletzt über eine Stahlleiter den Gipfel der Zugspitze (2962 m) zu erreichen.

Touren-Charakter

Nach einem Start im Wald zeigt auch der Hüttenzustieg bereits leicht ausgesetzte Passagen. Im zweiten Teil bewegt man sich zumeist in Felsgelände, wobei der Stopselzieher-Klettersteig (Schwierigkeit A/B) nicht sehr schwer ist.

Ausgangspunkt

Parkplatz bzw. Haltestelle an der Station Eibsee der Bayerischen Zugspitzbahn (1000 m)

Endpunkt

Zugspitze (2962 m)

Ausrüstung

Normale Bergwanderausrüstung, im Zweifelsfall Klettersteigset mitnehmen

Besser wochentags

Wenn möglich, sollte man diese Tour unter der Woche unternehmen, da nach dem Anstieg aus eigener Muskelkraft der Wochenendrummel der Seilbahnbenutzer auf Deutschlands Höchstem doch etwas ernüchternd ist.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
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